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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807.

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trennt mich nichts, als Du, meine Emma, ein
Mann, oder -- der uns einst alle trennt. Lebe
wohl!



Sieben und siebenzigster Brief.

Da sind wir alle in Lausanne. Ausgenommen
Elvire, die ein gichtischer Schmerz genöthigt,
zu Hause zu bleiben. Zwei ihrer Töchter hat sie
uns mitgegeben; die älteste ist ihr zur Gesellschaft
und Pflege in Genf bei ihr geblieben.

Seraphine macht uns viel Freude, aber doch
furcht' ich, daß sie uns die weitere Reise sehr er-
schweren dürfte. Es muß auf ein so junges Kind
immerwährend Rücksicht genommen werden, und
das wird unsere Plane sehr beengen. Jch sage
Dir nichts von dem mannichfaltigen Wechsel der
Schönheit an den Ufern des Sees. Du wirst ja
endlich kommen, und dies alles mit uns genießen.
Meine jungen Mädchen, besonders Jda, Cläre



trennt mich nichts, als Du, meine Emma, ein
Mann, oder — der uns einſt alle trennt. Lebe
wohl!



Sieben und ſiebenzigſter Brief.

Da ſind wir alle in Lauſanne. Ausgenommen
Elvire, die ein gichtiſcher Schmerz genöthigt,
zu Hauſe zu bleiben. Zwei ihrer Töchter hat ſie
uns mitgegeben; die älteſte iſt ihr zur Geſellſchaft
und Pflege in Genf bei ihr geblieben.

Seraphine macht uns viel Freude, aber doch
furcht’ ich, daß ſie uns die weitere Reiſe ſehr er-
ſchweren dürfte. Es muß auf ein ſo junges Kind
immerwährend Rückſicht genommen werden, und
das wird unſere Plane ſehr beengen. Jch ſage
Dir nichts von dem mannichfaltigen Wechſel der
Schönheit an den Ufern des Sees. Du wirſt ja
endlich kommen, und dies alles mit uns genießen.
Meine jungen Mädchen, beſonders Jda, Cläre

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[290/0298] trennt mich nichts, als Du, meine Emma, ein Mann, oder — der uns einſt alle trennt. Lebe wohl! Sieben und ſiebenzigſter Brief. Da ſind wir alle in Lauſanne. Ausgenommen Elvire, die ein gichtiſcher Schmerz genöthigt, zu Hauſe zu bleiben. Zwei ihrer Töchter hat ſie uns mitgegeben; die älteſte iſt ihr zur Geſellſchaft und Pflege in Genf bei ihr geblieben. Seraphine macht uns viel Freude, aber doch furcht’ ich, daß ſie uns die weitere Reiſe ſehr er- ſchweren dürfte. Es muß auf ein ſo junges Kind immerwährend Rückſicht genommen werden, und das wird unſere Plane ſehr beengen. Jch ſage Dir nichts von dem mannichfaltigen Wechſel der Schönheit an den Ufern des Sees. Du wirſt ja endlich kommen, und dies alles mit uns genießen. Meine jungen Mädchen, beſonders Jda, Cläre

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung02_1807/298>, abgerufen am 21.11.2024.