Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite

Dein Hohn und Spott/ dein Dorne-
Cron
Laß seyn mein Ehre/ Freud und Wonn.

6.
Dein Durst und Gallen-Tranck mich
lab/
Wenn ich sonst keine Stärckung hab.
Dein Angst-Geschrey komm mir zu gut/
Bewahr mich für der Höllen-Glut.
7.
Die heiligen fünf Wunden dein
Laß mir rechte Fels-Löcher seyn/
Darein ich flieh als eine Taub/
Daß mich der höllisch Feind nicht raub.
8.
Wann mein Mund nicht kan reden frey/
Dein Geist in meinem Hertzen schrey.
Hilf/ daß mein Seel den Himmel find/
Wenn meine Augen werden blind.
9.
Dein letztes Wort laß seyn mein Licht/
Wenn mir der Tod das Hertz absticht/
Behüte mich für Ungeberd/
Wenn ich mein Häupt nun neigen werd.
10. Dein

Dein Hohn und Spott/ dein Dorne-
Cron
Laß ſeyn mein Ehre/ Freud und Woñ.

6.
Dein Durſt und Gallen-Tranck mich
lab/
Wenn ich ſonſt keine Staͤrckung hab.
Dein Angſt-Geſchrey kom̃ mir zu gut/
Bewahr mich fuͤr der Hoͤllen-Glut.
7.
Die heiligen fuͤnf Wunden dein
Laß mir rechte Fels-Loͤcher ſeyn/
Darein ich flieh als eine Taub/
Daß mich der hoͤlliſch Feind nicht raub.
8.
Wañ mein Mund nicht kan reden frey/
Dein Geiſt in meinem Hertzen ſchrey.
Hilf/ daß mein Seel den Himmel find/
Wenn meine Augen werden blind.
9.
Dein letztes Wort laß ſeyn mein Licht/
Wenn mir der Tod das Hertz abſticht/
Behuͤte mich fuͤr Ungeberd/
Weñ ich mein Haͤupt nun neigen werd.
10. Dein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="5">
              <pb facs="#f0191" n="181[179]"/>
              <l>Dein Hohn und Spott/ dein Dorne-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Cron</hi> </l><lb/>
              <l>Laß &#x017F;eyn mein Ehre/ Freud und Won&#x0303;.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <head>6.</head><lb/>
              <l>Dein Dur&#x017F;t und Gallen-Tranck mich</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">lab/</hi> </l><lb/>
              <l>Wenn ich &#x017F;on&#x017F;t keine Sta&#x0364;rckung hab.</l><lb/>
              <l>Dein Ang&#x017F;t-Ge&#x017F;chrey kom&#x0303; mir zu gut/</l><lb/>
              <l>Bewahr mich fu&#x0364;r der Ho&#x0364;llen-Glut.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <head>7.</head><lb/>
              <l>Die heiligen fu&#x0364;nf Wunden dein</l><lb/>
              <l>Laß mir rechte Fels-Lo&#x0364;cher &#x017F;eyn/</l><lb/>
              <l>Darein ich flieh als eine Taub/</l><lb/>
              <l>Daß mich der ho&#x0364;lli&#x017F;ch Feind nicht raub.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="8">
              <head>8.</head><lb/>
              <l>Wan&#x0303; mein Mund nicht kan reden frey/</l><lb/>
              <l>Dein Gei&#x017F;t in meinem Hertzen &#x017F;chrey.</l><lb/>
              <l>Hilf/ daß mein Seel den Himmel find/</l><lb/>
              <l>Wenn meine Augen werden blind.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <head>9.</head><lb/>
              <l>Dein letztes Wort laß &#x017F;eyn mein Licht/</l><lb/>
              <l>Wenn mir der Tod das Hertz ab&#x017F;ticht/</l><lb/>
              <l>Behu&#x0364;te mich fu&#x0364;r Ungeberd/</l><lb/>
              <l>Wen&#x0303; ich mein Ha&#x0364;upt nun neigen werd.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">10. Dein</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181[179]/0191] Dein Hohn und Spott/ dein Dorne- Cron Laß ſeyn mein Ehre/ Freud und Woñ. 6. Dein Durſt und Gallen-Tranck mich lab/ Wenn ich ſonſt keine Staͤrckung hab. Dein Angſt-Geſchrey kom̃ mir zu gut/ Bewahr mich fuͤr der Hoͤllen-Glut. 7. Die heiligen fuͤnf Wunden dein Laß mir rechte Fels-Loͤcher ſeyn/ Darein ich flieh als eine Taub/ Daß mich der hoͤlliſch Feind nicht raub. 8. Wañ mein Mund nicht kan reden frey/ Dein Geiſt in meinem Hertzen ſchrey. Hilf/ daß mein Seel den Himmel find/ Wenn meine Augen werden blind. 9. Dein letztes Wort laß ſeyn mein Licht/ Wenn mir der Tod das Hertz abſticht/ Behuͤte mich fuͤr Ungeberd/ Weñ ich mein Haͤupt nun neigen werd. 10. Dein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683/191
Zitationshilfe: Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683, S. 181[179]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683/191>, abgerufen am 24.11.2024.