Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
10.
Dein Creutz laß seyn mein Wanderstab/
Mein Ruh und Rast dein heilges Grab/
Die reinen Grabe-Tücher dein
Laß meine Sterbe-Kittel seyn.
11.
Laß mich durch deine Nägelmahl
Erblicken die Genaden-Wahl;
Durch deine aufgespaltne Seit
Mein arme Seel heim begleit.
12.
Auf deinen Abschied/ HErr/ ich trau/
Darauf mein letzte Heimfarth bau/
Thu mir die Himmels-Thür weit auf/
Wenn ich beschließ meins Lebens-Lauf.
13.
Am jüngsten Tag erweck mein Leib/
Hilf/ daß ich dir zur Rechten bleib/
Daß mich nicht treffe dein Gericht/
Welchs das erschrecklich Urtheil spricht.
14.
Alsdenn meinn Leib verneure gantz/
Daß er leucht wie der Sonnen-Glantz/
Und ähnlich sey deinm klaren Leib/
Auch gleich den lieben Engeln bleib.
15.
10.
Dein Cꝛeutz laß ſeyn mein Wandeꝛſtab/
Mein Ruh und Raſt dein heilges Grab/
Die reinen Grabe-Tuͤcher dein
Laß meine Sterbe-Kittel ſeyn.
11.
Laß mich durch deine Naͤgelmahl
Erblicken die Genaden-Wahl;
Durch deine aufgeſpaltne Seit
Mein arme Seel heim begleit.
12.
Auf deinen Abſchied/ HErr/ ich trau/
Darauf mein letzte Heimfarth bau/
Thu mir die Himmels-Thuͤr weit auf/
Wenn ich beſchließ meins Lebens-Lauf.
13.
Am juͤngſten Tag erweck mein Leib/
Hilf/ daß ich dir zur Rechten bleib/
Daß mich nicht treffe dein Gericht/
Welchs das erſchꝛecklich Uꝛtheil ſpꝛicht.
14.
Alsdenn meinn Leib verneure gantz/
Daß er leucht wie der Sonnen-Glantz/
Und aͤhnlich ſey deinm klaren Leib/
Auch gleich den lieben Engeln bleib.
15.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0192" n="182[180]"/>
            <lg n="10">
              <head>10.</head><lb/>
              <l>Dein C&#xA75B;eutz laß &#x017F;eyn mein Wande&#xA75B;&#x017F;tab/</l><lb/>
              <l>Mein Ruh und Ra&#x017F;t dein heilges Grab/</l><lb/>
              <l>Die reinen Grabe-Tu&#x0364;cher dein</l><lb/>
              <l>Laß meine Sterbe-Kittel &#x017F;eyn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="11">
              <head>11.</head><lb/>
              <l>Laß mich durch deine Na&#x0364;gelmahl</l><lb/>
              <l>Erblicken die Genaden-Wahl;</l><lb/>
              <l>Durch deine aufge&#x017F;paltne Seit</l><lb/>
              <l>Mein arme Seel heim begleit.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="12">
              <head>12.</head><lb/>
              <l>Auf deinen Ab&#x017F;chied/ HErr/ ich trau/</l><lb/>
              <l>Darauf mein letzte Heimfarth bau/</l><lb/>
              <l>Thu mir die Himmels-Thu&#x0364;r weit auf/</l><lb/>
              <l>Wenn ich be&#x017F;chließ meins Lebens-Lauf.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="13">
              <head>13.</head><lb/>
              <l>Am ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tag erweck mein Leib/</l><lb/>
              <l>Hilf/ daß ich dir zur Rechten bleib/</l><lb/>
              <l>Daß mich nicht treffe dein Gericht/</l><lb/>
              <l>Welchs das er&#x017F;ch&#xA75B;ecklich U&#xA75B;theil &#x017F;p&#xA75B;icht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="14">
              <head>14.</head><lb/>
              <l>Alsdenn meinn Leib verneure gantz/</l><lb/>
              <l>Daß er leucht wie der Sonnen-Glantz/</l><lb/>
              <l>Und a&#x0364;hnlich &#x017F;ey deinm klaren Leib/</l><lb/>
              <l>Auch gleich den lieben Engeln bleib.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">15.</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182[180]/0192] 10. Dein Cꝛeutz laß ſeyn mein Wandeꝛſtab/ Mein Ruh und Raſt dein heilges Grab/ Die reinen Grabe-Tuͤcher dein Laß meine Sterbe-Kittel ſeyn. 11. Laß mich durch deine Naͤgelmahl Erblicken die Genaden-Wahl; Durch deine aufgeſpaltne Seit Mein arme Seel heim begleit. 12. Auf deinen Abſchied/ HErr/ ich trau/ Darauf mein letzte Heimfarth bau/ Thu mir die Himmels-Thuͤr weit auf/ Wenn ich beſchließ meins Lebens-Lauf. 13. Am juͤngſten Tag erweck mein Leib/ Hilf/ daß ich dir zur Rechten bleib/ Daß mich nicht treffe dein Gericht/ Welchs das erſchꝛecklich Uꝛtheil ſpꝛicht. 14. Alsdenn meinn Leib verneure gantz/ Daß er leucht wie der Sonnen-Glantz/ Und aͤhnlich ſey deinm klaren Leib/ Auch gleich den lieben Engeln bleib. 15.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683/192
Zitationshilfe: Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683, S. 182[180]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolstadt_weiber_1683/192>, abgerufen am 24.11.2024.