Aemilie Juliane, Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: Geistliches Weiber-Aqua-Vit. Rudolstadt, 1683.3. Denn gleich wie die Rosen stehenUnter Dornen spitzig gar: Also auch die Christen gehen Jn lauter Angst und Gefahr. Wie des Meeres Wellen sind/ Und der ungestümme Wind: Also ist allhier auf Erden Unser Lauf voller Beschwerden. 4. Die Welt/ Teufel/ Sünd und Hölle/Unser eigen Fleisch und Blut Plagen stets hier unsre Seele/ Lassen uns bey keinem Muth/ Wir sind voller Angst und Plag/ Lauter Creutz sind unsre Tag/ Wenn wir nur gebohren werden/ Jammer gnug find sich auf Erden. 5. Wenn die Morgen-Röth herleuchtetUnd der Schlaf von uns sich wend/ Sorg und Kummer daher streichet/ Müh find sich an allem End/ Unser
3. Denn gleich wie die Roſen ſtehenUnter Dornen ſpitzig gar: Alſo auch die Chriſten gehen Jn lauter Angſt und Gefahr. Wie des Meeres Wellen ſind/ Und der ungeſtuͤmme Wind: Alſo iſt allhier auf Erden Unſer Lauf voller Beſchwerden. 4. Die Welt/ Teufel/ Suͤnd und Hoͤlle/Unſer eigen Fleiſch und Blut Plagen ſtets hier unſre Seele/ Laſſen uns bey keinem Muth/ Wir ſind voller Angſt und Plag/ Lauter Creutz ſind unſre Tag/ Wenn wir nur gebohren werden/ Jammer gnug find ſich auf Erden. 5. Wenn die Morgen-Roͤth herleuchtetUnd der Schlaf von uns ſich wend/ Sorg und Kummer daher ſtreichet/ Muͤh find ſich an allem End/ Unſer
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3.
Denn gleich wie die Roſen ſtehen
Unter Dornen ſpitzig gar:
Alſo auch die Chriſten gehen
Jn lauter Angſt und Gefahr.
Wie des Meeres Wellen ſind/
Und der ungeſtuͤmme Wind:
Alſo iſt allhier auf Erden
Unſer Lauf voller Beſchwerden.
4.
Die Welt/ Teufel/ Suͤnd und Hoͤlle/
Unſer eigen Fleiſch und Blut
Plagen ſtets hier unſre Seele/
Laſſen uns bey keinem Muth/
Wir ſind voller Angſt und Plag/
Lauter Creutz ſind unſre Tag/
Wenn wir nur gebohren werden/
Jammer gnug find ſich auf Erden.
5.
Wenn die Morgen-Roͤth herleuchtet
Und der Schlaf von uns ſich wend/
Sorg und Kummer daher ſtreichet/
Muͤh find ſich an allem End/
Unſer
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