Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.33. Wenn du dich anders willst als all die andern kleiden, So sagt man, daß du dich auszeichnest unbescheiden. Und sagst du, daß du's nur thust aus Bequemlichkeit, So wisse, daß man die noch minder dir verzeiht. 34. Viel Angedenken stellst du um dich her zusammen Zu Ehren Theuerer, von denen sie dir stammen. Die theuern Namen nennt dir nun ihr stummer Mund, Und machet dir das Herz nicht fröhlich, sondern wund. Beim Angedenken denkst du, daß vom Lebensmale Dir nichts geblieben ist, als die geleerte Schale. 33. Wenn du dich anders willſt als all die andern kleiden, So ſagt man, daß du dich auszeichneſt unbeſcheiden. Und ſagſt du, daß du's nur thuſt aus Bequemlichkeit, So wiſſe, daß man die noch minder dir verzeiht. 34. Viel Angedenken ſtellſt du um dich her zuſammen Zu Ehren Theuerer, von denen ſie dir ſtammen. Die theuern Namen nennt dir nun ihr ſtummer Mund, Und machet dir das Herz nicht froͤhlich, ſondern wund. Beim Angedenken denkſt du, daß vom Lebensmale Dir nichts geblieben iſt, als die geleerte Schale. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0164" n="154"/> <div n="2"> <head>33.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn du dich anders willſt als all die andern kleiden,</l><lb/> <l>So ſagt man, daß du dich auszeichneſt unbeſcheiden.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und ſagſt du, daß du's nur thuſt aus Bequemlichkeit,</l><lb/> <l>So wiſſe, daß man die noch minder dir verzeiht.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>34.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Viel Angedenken ſtellſt du um dich her zuſammen</l><lb/> <l>Zu Ehren Theuerer, von denen ſie dir ſtammen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Die theuern Namen nennt dir nun ihr ſtummer Mund,</l><lb/> <l>Und machet dir das Herz nicht froͤhlich, ſondern wund.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Beim Angedenken denkſt du, daß vom Lebensmale</l><lb/> <l>Dir nichts geblieben iſt, als die geleerte Schale.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [154/0164]
33.
Wenn du dich anders willſt als all die andern kleiden,
So ſagt man, daß du dich auszeichneſt unbeſcheiden.
Und ſagſt du, daß du's nur thuſt aus Bequemlichkeit,
So wiſſe, daß man die noch minder dir verzeiht.
34.
Viel Angedenken ſtellſt du um dich her zuſammen
Zu Ehren Theuerer, von denen ſie dir ſtammen.
Die theuern Namen nennt dir nun ihr ſtummer Mund,
Und machet dir das Herz nicht froͤhlich, ſondern wund.
Beim Angedenken denkſt du, daß vom Lebensmale
Dir nichts geblieben iſt, als die geleerte Schale.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |