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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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17.
Wo Bettelstolz sich schämt zu fordern, schämt zu nehmen;
Muß nicht Freigebigkeit sich auch zu geben schämen?

18.
Wer schläft, den hungert nicht, geborgen ist der Mann;
Weh aber dem, der nicht vor Hunger schlafen kann.

19.
Schlimm sind die Schlüssel, die nur schließen auf, nicht zu;
Mit solchem Schlüsselbund im Haus verarmest du.

20.
Das Weib kann aus dem Haus mehr in der Schürze tragen,
Als je einfahren kann der Mann im Erntewagen.

17.
Wo Bettelſtolz ſich ſchaͤmt zu fordern, ſchaͤmt zu nehmen;
Muß nicht Freigebigkeit ſich auch zu geben ſchaͤmen?

18.
Wer ſchlaͤft, den hungert nicht, geborgen iſt der Mann;
Weh aber dem, der nicht vor Hunger ſchlafen kann.

19.
Schlimm ſind die Schluͤſſel, die nur ſchließen auf, nicht zu;
Mit ſolchem Schluͤſſelbund im Haus verarmeſt du.

20.
Das Weib kann aus dem Haus mehr in der Schuͤrze tragen,
Als je einfahren kann der Mann im Erntewagen.

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[168/0178] 17. Wo Bettelſtolz ſich ſchaͤmt zu fordern, ſchaͤmt zu nehmen; Muß nicht Freigebigkeit ſich auch zu geben ſchaͤmen? 18. Wer ſchlaͤft, den hungert nicht, geborgen iſt der Mann; Weh aber dem, der nicht vor Hunger ſchlafen kann. 19. Schlimm ſind die Schluͤſſel, die nur ſchließen auf, nicht zu; Mit ſolchem Schluͤſſelbund im Haus verarmeſt du. 20. Das Weib kann aus dem Haus mehr in der Schuͤrze tragen, Als je einfahren kann der Mann im Erntewagen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/178>, abgerufen am 09.11.2024.