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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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108.
Was ist es, daß du sagst: es hat mich dieses heut,
Und gestern jenes mich, und neulich das gefreut!
Wie du dich, armes Herz, mit deinen Freuden quälst,
Wenn du die einzelnen zusammenrechnend zählst!
Die Freude kennst du nicht, wenn du nur Freuden kennest;
Dir fehlt das ganze Licht, wenn du's in Stralen trennest.
Aus all den Freudchen flichst du keinen Freudenkranz;
Denn eh das eine blüht, verwelkt des andern Glanz.
Dir frommt auf kurze Rast nicht mancher Freudengast,
Wenn du nicht Freudendaur im Hause wohnen hast.

108.
Was iſt es, daß du ſagſt: es hat mich dieſes heut,
Und geſtern jenes mich, und neulich das gefreut!
Wie du dich, armes Herz, mit deinen Freuden quaͤlſt,
Wenn du die einzelnen zuſammenrechnend zaͤhlſt!
Die Freude kennſt du nicht, wenn du nur Freuden kenneſt;
Dir fehlt das ganze Licht, wenn du's in Stralen trenneſt.
Aus all den Freudchen flichſt du keinen Freudenkranz;
Denn eh das eine bluͤht, verwelkt des andern Glanz.
Dir frommt auf kurze Raſt nicht mancher Freudengaſt,
Wenn du nicht Freudendaur im Hauſe wohnen haſt.

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[201/0211] 108. Was iſt es, daß du ſagſt: es hat mich dieſes heut, Und geſtern jenes mich, und neulich das gefreut! Wie du dich, armes Herz, mit deinen Freuden quaͤlſt, Wenn du die einzelnen zuſammenrechnend zaͤhlſt! Die Freude kennſt du nicht, wenn du nur Freuden kenneſt; Dir fehlt das ganze Licht, wenn du's in Stralen trenneſt. Aus all den Freudchen flichſt du keinen Freudenkranz; Denn eh das eine bluͤht, verwelkt des andern Glanz. Dir frommt auf kurze Raſt nicht mancher Freudengaſt, Wenn du nicht Freudendaur im Hauſe wohnen haſt.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/211>, abgerufen am 21.11.2024.