Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.Auch wundert' ich mich nicht, wie sie hieher gekommen, Die nacheinander Beid' ein Grab hatt' aufgenommen. So habt ihr nun gemacht die vorgehabte Reise, Und seid, wo ihr gewollt, in meinem Lebenskreise. Dort sitzen sie und sehn still in den Kreis herein, Aus welchem Niemand sie gewahrt als ich allein. Nicht Miene machen sie noch Regung, herzuschreiten, Zufrieden, mit dem Blick von dort uns zu begleiten. Schutzgeistern ähnlich, die uns ungesehn umwalten, Und Bildern an der Wand, die ihren Platz behalten. So lächeln sie herein, begnügt und unbeklommen, Froh, im Familienkreis zu seyn mitaufgenommen. Auch wundert' ich mich nicht, wie ſie hieher gekommen, Die nacheinander Beid' ein Grab hatt' aufgenommen. So habt ihr nun gemacht die vorgehabte Reiſe, Und ſeid, wo ihr gewollt, in meinem Lebenskreiſe. Dort ſitzen ſie und ſehn ſtill in den Kreis herein, Aus welchem Niemand ſie gewahrt als ich allein. Nicht Miene machen ſie noch Regung, herzuſchreiten, Zufrieden, mit dem Blick von dort uns zu begleiten. Schutzgeiſtern aͤhnlich, die uns ungeſehn umwalten, Und Bildern an der Wand, die ihren Platz behalten. So laͤcheln ſie herein, begnuͤgt und unbeklommen, Froh, im Familienkreis zu ſeyn mitaufgenommen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0318" n="308"/> <lg n="7"> <l>Auch wundert' ich mich nicht, wie ſie hieher gekommen,</l><lb/> <l>Die nacheinander Beid' ein Grab hatt' aufgenommen.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>So habt ihr nun gemacht die vorgehabte Reiſe,</l><lb/> <l>Und ſeid, wo ihr gewollt, in meinem Lebenskreiſe.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Dort ſitzen ſie und ſehn ſtill in den Kreis herein,</l><lb/> <l>Aus welchem Niemand ſie gewahrt als ich allein.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Nicht Miene machen ſie noch Regung, herzuſchreiten,</l><lb/> <l>Zufrieden, mit dem Blick von dort uns zu begleiten.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Schutzgeiſtern aͤhnlich, die uns ungeſehn umwalten,</l><lb/> <l>Und Bildern an der Wand, die ihren Platz behalten.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>So laͤcheln ſie herein, begnuͤgt und unbeklommen,</l><lb/> <l>Froh, im Familienkreis zu ſeyn mitaufgenommen.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [308/0318]
Auch wundert' ich mich nicht, wie ſie hieher gekommen,
Die nacheinander Beid' ein Grab hatt' aufgenommen.
So habt ihr nun gemacht die vorgehabte Reiſe,
Und ſeid, wo ihr gewollt, in meinem Lebenskreiſe.
Dort ſitzen ſie und ſehn ſtill in den Kreis herein,
Aus welchem Niemand ſie gewahrt als ich allein.
Nicht Miene machen ſie noch Regung, herzuſchreiten,
Zufrieden, mit dem Blick von dort uns zu begleiten.
Schutzgeiſtern aͤhnlich, die uns ungeſehn umwalten,
Und Bildern an der Wand, die ihren Platz behalten.
So laͤcheln ſie herein, begnuͤgt und unbeklommen,
Froh, im Familienkreis zu ſeyn mitaufgenommen.
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