Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.50. Du hast ein gleich Gefühl nicht immer deiner Kräfte, Doch schaffen mußt du, was einmal ist dein Geschäfte. Wenn du bei deinem Werk nicht fühlst die frische Lust, Doch denke darum nicht, daß du nichts rechtes thust. Vertrau dem guten Geist auch in der schlechten Stunde, Der, ohne daß du's weißt, doch ist mit dir im Bunde. 51. Statt vieler gebe Gott dir Einen Freund, getreuen, In jeder Lage dich, und sich mit dir, zu freuen; Der dein Gefährte sei zu Fahrt und zu Gefahr, Und dein Geselle, wo du siedelst, immerdar; Dann aber dein Genoß in jeglichem Genuß, Und niemals sei der Troß der Welt dir zum Verdruß. 50. Du haſt ein gleich Gefuͤhl nicht immer deiner Kraͤfte, Doch ſchaffen mußt du, was einmal iſt dein Geſchaͤfte. Wenn du bei deinem Werk nicht fuͤhlſt die friſche Luſt, Doch denke darum nicht, daß du nichts rechtes thuſt. Vertrau dem guten Geiſt auch in der ſchlechten Stunde, Der, ohne daß du's weißt, doch iſt mit dir im Bunde. 51. Statt vieler gebe Gott dir Einen Freund, getreuen, In jeder Lage dich, und ſich mit dir, zu freuen; Der dein Gefaͤhrte ſei zu Fahrt und zu Gefahr, Und dein Geſelle, wo du ſiedelſt, immerdar; Dann aber dein Genoß in jeglichem Genuß, Und niemals ſei der Troß der Welt dir zum Verdruß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0046" n="36"/> <div n="2"> <head>50.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du haſt ein gleich Gefuͤhl nicht immer deiner Kraͤfte,</l><lb/> <l>Doch ſchaffen mußt du, was einmal iſt dein Geſchaͤfte.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wenn du bei deinem Werk nicht fuͤhlſt die friſche Luſt,</l><lb/> <l>Doch denke darum nicht, daß du nichts rechtes thuſt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Vertrau dem guten Geiſt auch in der ſchlechten Stunde,</l><lb/> <l>Der, ohne daß du's weißt, doch iſt mit dir im Bunde.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>51.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Statt vieler gebe Gott dir Einen Freund, getreuen,</l><lb/> <l>In jeder Lage dich, und ſich mit dir, zu freuen;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der dein Gefaͤhrte ſei zu Fahrt und zu Gefahr,</l><lb/> <l>Und dein Geſelle, wo du ſiedelſt, immerdar;</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Dann aber dein Genoß in jeglichem Genuß,</l><lb/> <l>Und niemals ſei der Troß der Welt dir zum Verdruß.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [36/0046]
50.
Du haſt ein gleich Gefuͤhl nicht immer deiner Kraͤfte,
Doch ſchaffen mußt du, was einmal iſt dein Geſchaͤfte.
Wenn du bei deinem Werk nicht fuͤhlſt die friſche Luſt,
Doch denke darum nicht, daß du nichts rechtes thuſt.
Vertrau dem guten Geiſt auch in der ſchlechten Stunde,
Der, ohne daß du's weißt, doch iſt mit dir im Bunde.
51.
Statt vieler gebe Gott dir Einen Freund, getreuen,
In jeder Lage dich, und ſich mit dir, zu freuen;
Der dein Gefaͤhrte ſei zu Fahrt und zu Gefahr,
Und dein Geſelle, wo du ſiedelſt, immerdar;
Dann aber dein Genoß in jeglichem Genuß,
Und niemals ſei der Troß der Welt dir zum Verdruß.
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