Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.77. Dein Gegner hat gemach ein schönes Ziel erreicht, Doch höher liegt, das du erreichen wirst vielleicht. Schön ist es, fertig seyn schnell ohne viel Beschwerden; Doch auch ein schönes Glück ists, niemals fertig werden. 78. Wenn dir ein weises Wort zu denken und zu schreiben Sich darbot heute, laß es nicht bis morgen bleiben. Noch minder aber wenn Gelegenheit zu thun Du hast ein gutes Werk, laß es auf morgen ruhn. Ein unterdrücktes Wort kommt wieder neugeboren, Die unterlassne That doch ist und bleibt verloren. 77. Dein Gegner hat gemach ein ſchoͤnes Ziel erreicht, Doch hoͤher liegt, das du erreichen wirſt vielleicht. Schoͤn iſt es, fertig ſeyn ſchnell ohne viel Beſchwerden; Doch auch ein ſchoͤnes Gluͤck iſts, niemals fertig werden. 78. Wenn dir ein weiſes Wort zu denken und zu ſchreiben Sich darbot heute, laß es nicht bis morgen bleiben. Noch minder aber wenn Gelegenheit zu thun Du haſt ein gutes Werk, laß es auf morgen ruhn. Ein unterdruͤcktes Wort kommt wieder neugeboren, Die unterlaſſne That doch iſt und bleibt verloren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0062" n="52"/> <div n="2"> <head>77.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Dein Gegner hat gemach ein ſchoͤnes Ziel erreicht,</l><lb/> <l>Doch hoͤher liegt, das du erreichen wirſt vielleicht.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Schoͤn iſt es, fertig ſeyn ſchnell ohne viel Beſchwerden;</l><lb/> <l>Doch auch ein ſchoͤnes Gluͤck iſts, niemals fertig werden.</l> </lg><lb/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>78.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn dir ein weiſes Wort zu denken und zu ſchreiben</l><lb/> <l>Sich darbot heute, laß es nicht bis morgen bleiben.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Noch minder aber wenn Gelegenheit zu thun</l><lb/> <l>Du haſt ein gutes Werk, laß es auf morgen ruhn.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ein unterdruͤcktes Wort kommt wieder neugeboren,</l><lb/> <l>Die unterlaſſne That doch iſt und bleibt verloren.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0062]
77.
Dein Gegner hat gemach ein ſchoͤnes Ziel erreicht,
Doch hoͤher liegt, das du erreichen wirſt vielleicht.
Schoͤn iſt es, fertig ſeyn ſchnell ohne viel Beſchwerden;
Doch auch ein ſchoͤnes Gluͤck iſts, niemals fertig werden.
78.
Wenn dir ein weiſes Wort zu denken und zu ſchreiben
Sich darbot heute, laß es nicht bis morgen bleiben.
Noch minder aber wenn Gelegenheit zu thun
Du haſt ein gutes Werk, laß es auf morgen ruhn.
Ein unterdruͤcktes Wort kommt wieder neugeboren,
Die unterlaſſne That doch iſt und bleibt verloren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |