Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
72.
Nur wer daheim ist, mag wol einen Gast empfangen,
Nicht wer auf Reisen selbst ist in die Welt gegangen.
Nur wer allein ist, mag empfangen wohl den Gast,
Nicht wenn das ganze Haus du schon voll Gäste hast.
Sei immer nur daheim, allein und unbeklommen;
Dir wird der Himmelsgast, den du erwartest, kommen.

73.
Vor allem lerne nur, dich selber zu belehren;
So werden andre dich als ihren Lehrer ehren.
Vor allem bilde nur, dich selber zu erfreun;
So wird sich Lust der Welt an deinem Bild erneun.
Vor allem bleibe dir der Friede nur beschieden
So wirst du rings um dich verbreiten Gottes Frieden.

72.
Nur wer daheim iſt, mag wol einen Gaſt empfangen,
Nicht wer auf Reiſen ſelbſt iſt in die Welt gegangen.
Nur wer allein iſt, mag empfangen wohl den Gaſt,
Nicht wenn das ganze Haus du ſchon voll Gaͤſte haſt.
Sei immer nur daheim, allein und unbeklommen;
Dir wird der Himmelsgaſt, den du erwarteſt, kommen.

73.
Vor allem lerne nur, dich ſelber zu belehren;
So werden andre dich als ihren Lehrer ehren.
Vor allem bilde nur, dich ſelber zu erfreun;
So wird ſich Luſt der Welt an deinem Bild erneun.
Vor allem bleibe dir der Friede nur beſchieden
So wirſt du rings um dich verbreiten Gottes Frieden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0183" n="173"/>
        <div n="2">
          <head>72.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Nur wer daheim i&#x017F;t, mag wol einen Ga&#x017F;t empfangen,</l><lb/>
              <l>Nicht wer auf Rei&#x017F;en &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t in die Welt gegangen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Nur wer allein i&#x017F;t, mag empfangen wohl den Ga&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Nicht wenn das ganze Haus du &#x017F;chon voll Ga&#x0364;&#x017F;te ha&#x017F;t.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Sei immer nur daheim, allein und unbeklommen;</l><lb/>
              <l>Dir wird der Himmelsga&#x017F;t, den du erwarte&#x017F;t, kommen.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>73.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Vor allem lerne nur, dich &#x017F;elber zu belehren;</l><lb/>
              <l>So werden andre dich als ihren Lehrer ehren.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Vor allem bilde nur, dich &#x017F;elber zu erfreun;</l><lb/>
              <l>So wird &#x017F;ich Lu&#x017F;t der Welt an deinem Bild erneun.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Vor allem bleibe dir der Friede nur be&#x017F;chieden</l><lb/>
              <l>So wir&#x017F;t du rings um dich verbreiten Gottes Frieden.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[173/0183] 72. Nur wer daheim iſt, mag wol einen Gaſt empfangen, Nicht wer auf Reiſen ſelbſt iſt in die Welt gegangen. Nur wer allein iſt, mag empfangen wohl den Gaſt, Nicht wenn das ganze Haus du ſchon voll Gaͤſte haſt. Sei immer nur daheim, allein und unbeklommen; Dir wird der Himmelsgaſt, den du erwarteſt, kommen. 73. Vor allem lerne nur, dich ſelber zu belehren; So werden andre dich als ihren Lehrer ehren. Vor allem bilde nur, dich ſelber zu erfreun; So wird ſich Luſt der Welt an deinem Bild erneun. Vor allem bleibe dir der Friede nur beſchieden So wirſt du rings um dich verbreiten Gottes Frieden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/183
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/183>, abgerufen am 25.11.2024.