Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
40.
Die Unvollkommenheit der Sprach' hab' ich verachtet,
Und nach vollkommener, die ehmals war, geschmachtet.
Das göttliche Sanskrit ist im Prakrit gebrochen;
Demüthig stammelt dis, wo jenes kühn gesprochen.
Doch dem Geschick der Sprach' und Herzen dacht' ich nach,
Und bin zufrieden nun, daß jener Stolz zerbrach.
Nur Unvollkommenes kann den Vollkommnern preisen;
Demüthig lasset uns ihm stammeln unsre Weisen.

40.
Die Unvollkommenheit der Sprach' hab' ich verachtet,
Und nach vollkommener, die ehmals war, geſchmachtet.
Das goͤttliche Sanskrit iſt im Prakrit gebrochen;
Demuͤthig ſtammelt dis, wo jenes kuͤhn geſprochen.
Doch dem Geſchick der Sprach' und Herzen dacht' ich nach,
Und bin zufrieden nun, daß jener Stolz zerbrach.
Nur Unvollkommenes kann den Vollkommnern preiſen;
Demuͤthig laſſet uns ihm ſtammeln unſre Weiſen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0264" n="254"/>
        <div n="2">
          <head>40.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l/>
            <lg n="1">
              <l>Die Unvollkommenheit der Sprach' hab' ich verachtet,</l><lb/>
              <l>Und nach vollkommener, die ehmals war, ge&#x017F;chmachtet.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Das go&#x0364;ttliche Sanskrit i&#x017F;t im Prakrit gebrochen;</l><lb/>
              <l>Demu&#x0364;thig &#x017F;tammelt dis, wo jenes ku&#x0364;hn ge&#x017F;prochen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Doch dem Ge&#x017F;chick der Sprach' und Herzen dacht' ich nach,</l><lb/>
              <l>Und bin zufrieden nun, daß jener Stolz zerbrach.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Nur Unvollkommenes kann den Vollkommnern prei&#x017F;en;</l><lb/>
              <l>Demu&#x0364;thig la&#x017F;&#x017F;et uns ihm &#x017F;tammeln un&#x017F;re Wei&#x017F;en.</l>
            </lg><lb/>
            <l/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0264] 40. Die Unvollkommenheit der Sprach' hab' ich verachtet, Und nach vollkommener, die ehmals war, geſchmachtet. Das goͤttliche Sanskrit iſt im Prakrit gebrochen; Demuͤthig ſtammelt dis, wo jenes kuͤhn geſprochen. Doch dem Geſchick der Sprach' und Herzen dacht' ich nach, Und bin zufrieden nun, daß jener Stolz zerbrach. Nur Unvollkommenes kann den Vollkommnern preiſen; Demuͤthig laſſet uns ihm ſtammeln unſre Weiſen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/264
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/264>, abgerufen am 22.11.2024.