Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.142. Noch immer fand ich, wann ich gieng auf neuen Wegen, Daß mir die Förderung von selber kam entgegen, Ein Fingerzeig, den mir am Orte, wo es noth, Ein Fremder ungesucht und unerwartet bot. 143. Nicht träge mußt du seyn dich zu vertheidigen, Wenn dich ein Tölpel will, ein Wicht beleidigen. Doch mancher Angriff tritt nicht deiner Ehre nah; Laß ihn nur unbemerkt, so ist er gar nicht da. 144. Mein Sohn, wenn du in dir hast aufgebaut ein Wissen, Sei fein von Zeit zu Zeit der Nachhülf' auch beflissen. Mit wenig Aufwand hältst du's leicht in gutem Stande; Wenns erst baufällig ward, ists großer Schad' und Schande. 142. Noch immer fand ich, wann ich gieng auf neuen Wegen, Daß mir die Foͤrderung von ſelber kam entgegen, Ein Fingerzeig, den mir am Orte, wo es noth, Ein Fremder ungeſucht und unerwartet bot. 143. Nicht traͤge mußt du ſeyn dich zu vertheidigen, Wenn dich ein Toͤlpel will, ein Wicht beleidigen. Doch mancher Angriff tritt nicht deiner Ehre nah; Laß ihn nur unbemerkt, ſo iſt er gar nicht da. 144. Mein Sohn, wenn du in dir haſt aufgebaut ein Wiſſen, Sei fein von Zeit zu Zeit der Nachhuͤlf' auch befliſſen. Mit wenig Aufwand haͤltſt du's leicht in gutem Stande; Wenns erſt baufaͤllig ward, iſts großer Schad' und Schande. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0360" n="350"/> <div n="2"> <head>142.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Noch immer fand ich, wann ich gieng auf neuen Wegen,</l><lb/> <l>Daß mir die Foͤrderung von ſelber kam entgegen,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ein Fingerzeig, den mir am Orte, wo es noth,</l><lb/> <l>Ein Fremder ungeſucht und unerwartet bot.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>143.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Nicht traͤge mußt du ſeyn dich zu vertheidigen,</l><lb/> <l>Wenn dich ein Toͤlpel will, ein Wicht beleidigen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Doch mancher Angriff tritt nicht deiner Ehre nah;</l><lb/> <l>Laß ihn nur unbemerkt, ſo iſt er gar nicht da.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>144.</head><lb/> <lg type="poem"> <l/> <lg n="1"> <l>Mein Sohn, wenn du in dir haſt aufgebaut ein Wiſſen,</l><lb/> <l>Sei fein von Zeit zu Zeit der Nachhuͤlf' auch befliſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Mit wenig Aufwand haͤltſt du's leicht in gutem Stande;</l><lb/> <l>Wenns erſt baufaͤllig ward, iſts großer Schad' und Schande.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [350/0360]
142.
Noch immer fand ich, wann ich gieng auf neuen Wegen,
Daß mir die Foͤrderung von ſelber kam entgegen,
Ein Fingerzeig, den mir am Orte, wo es noth,
Ein Fremder ungeſucht und unerwartet bot.
143.
Nicht traͤge mußt du ſeyn dich zu vertheidigen,
Wenn dich ein Toͤlpel will, ein Wicht beleidigen.
Doch mancher Angriff tritt nicht deiner Ehre nah;
Laß ihn nur unbemerkt, ſo iſt er gar nicht da.
144.
Mein Sohn, wenn du in dir haſt aufgebaut ein Wiſſen,
Sei fein von Zeit zu Zeit der Nachhuͤlf' auch befliſſen.
Mit wenig Aufwand haͤltſt du's leicht in gutem Stande;
Wenns erſt baufaͤllig ward, iſts großer Schad' und Schande.
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