Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.Dauerhaftigkeit damaliger Bauwerke, unwahrscheinlich ist, daß "Denn beym Festsaale, den Herr Leo III. seligen An- *) Id. (Ed. Murat. p. 209. col. 1), -- et accubitos.
Dauerhaftigkeit damaliger Bauwerke, unwahrſcheinlich iſt, daß „Denn beym Feſtſaale, den Herr Leo III. ſeligen An- *) Id. (Ed. Murat. p. 209. col. 1), — et accubitos.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="200"/> Dauerhaftigkeit damaliger Bauwerke, unwahrſcheinlich iſt, daß<lb/> dieſes ſo fruͤh ſchon eingegangen ſey: ſo werden wir vermuthen<lb/> duͤrfen, der Text ſey hier entſtellt. Und in der That ſcheint<lb/> gleich im erſten Satze vor <hi rendition="#aq">accubitum</hi>, welches nach der<lb/> Schreibart und Gewohnheit dieſes elenden Scribenten noth-<lb/> wendig Accuſativ iſt <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Id. (Ed. <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118844520">Murat.</persName></hi> p. 209. col. 1), — et <hi rendition="#i">accubitos</hi>.</hi></note>, das muͤßige <hi rendition="#aq">et</hi> eine Praͤpoſition ver-<lb/> draͤngt, oder das folgende <hi rendition="#aq">ac-</hi> ſie in ſich aufgenommen zu<lb/> haben, nach Analogieen ein <hi rendition="#aq">ad;</hi> das zweyte <hi rendition="#aq">et</hi> vor <hi rendition="#aq">omnia</hi><lb/> moͤchte aber, durch Nachlaͤſſigkeit des Schriftſtellers ſelbſt oder<lb/> nur ſeiner Abſchreiber, ſich bloß eingeſchlichen haben; <hi rendition="#aq">deleta</hi><lb/> endlich, wenn nicht ſchon hier, doch unten, ganz ſicher aus<lb/><hi rendition="#aq">ablata</hi> entſtanden ſeyn. Denn dieſes letzte paßt ungleich beſ-<lb/> ſer zu <hi rendition="#aq">ornamenta</hi>, welches dem <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118965808">Anaſtas</persName></hi> oder ſeinen naͤhe-<lb/> ren Vorgaͤngern uͤberall bewegliches Geraͤthe bedeutet, und<lb/> wird unten durch das voranſtehende <hi rendition="#aq">inde</hi> durchaus gefordert;<lb/> wie endlich, bey longobardiſcher Schriftart, in welcher wenig-<lb/> ſtens der aͤlteſte Codex geſchrieben ſeyn mußte, von den Ab-<lb/> ſchreibern, vielleicht von den Editoren ſelbſt, jenes <hi rendition="#aq">ab</hi> ſehr<lb/> leicht fuͤr <hi rendition="#aq">de</hi> genommen werden konnte. Nach dieſen Aende-<lb/> rungen wuͤrde die ganze Stelle uns folgenden, ſowohl in ſich<lb/> ſelbſt, als mit den Umſtaͤnden uͤbereinſtimmenden Sinn geben.</p><lb/> <p>„Denn beym Feſtſaale, den Herr <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118727486">Leo <hi rendition="#aq">III.</hi></persName> ſeligen An-<lb/> denkens von Grund auf erbauet hatte, waren damals (unter<lb/><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119344475">Leo <hi rendition="#aq">IV.</hi></persName>) alle Geraͤthe, welche er daſelbſt beſchafft hatte, vor<lb/> Alter und durch Vernachlaͤſſigung der vorangehenden Paͤpſte,<lb/> verſtreuet worden. Gewiß hatten, ſowohl Herr <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118541838">Gregor</persName>, als<lb/> auch Herr <persName ref="http://d-nb.info/gnd/100960502">Sergius</persName>, heil. Andenkens, daſelbſt am Weihnachts-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0218]
Dauerhaftigkeit damaliger Bauwerke, unwahrſcheinlich iſt, daß
dieſes ſo fruͤh ſchon eingegangen ſey: ſo werden wir vermuthen
duͤrfen, der Text ſey hier entſtellt. Und in der That ſcheint
gleich im erſten Satze vor accubitum, welches nach der
Schreibart und Gewohnheit dieſes elenden Scribenten noth-
wendig Accuſativ iſt *), das muͤßige et eine Praͤpoſition ver-
draͤngt, oder das folgende ac- ſie in ſich aufgenommen zu
haben, nach Analogieen ein ad; das zweyte et vor omnia
moͤchte aber, durch Nachlaͤſſigkeit des Schriftſtellers ſelbſt oder
nur ſeiner Abſchreiber, ſich bloß eingeſchlichen haben; deleta
endlich, wenn nicht ſchon hier, doch unten, ganz ſicher aus
ablata entſtanden ſeyn. Denn dieſes letzte paßt ungleich beſ-
ſer zu ornamenta, welches dem Anaſtas oder ſeinen naͤhe-
ren Vorgaͤngern uͤberall bewegliches Geraͤthe bedeutet, und
wird unten durch das voranſtehende inde durchaus gefordert;
wie endlich, bey longobardiſcher Schriftart, in welcher wenig-
ſtens der aͤlteſte Codex geſchrieben ſeyn mußte, von den Ab-
ſchreibern, vielleicht von den Editoren ſelbſt, jenes ab ſehr
leicht fuͤr de genommen werden konnte. Nach dieſen Aende-
rungen wuͤrde die ganze Stelle uns folgenden, ſowohl in ſich
ſelbſt, als mit den Umſtaͤnden uͤbereinſtimmenden Sinn geben.
„Denn beym Feſtſaale, den Herr Leo III. ſeligen An-
denkens von Grund auf erbauet hatte, waren damals (unter
Leo IV.) alle Geraͤthe, welche er daſelbſt beſchafft hatte, vor
Alter und durch Vernachlaͤſſigung der vorangehenden Paͤpſte,
verſtreuet worden. Gewiß hatten, ſowohl Herr Gregor, als
auch Herr Sergius, heil. Andenkens, daſelbſt am Weihnachts-
*) Id. (Ed. Murat. p. 209. col. 1), — et accubitos.
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