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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.

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bewährteren Bauwerke dieser Zeit und Gegend große Aehnlich-
keit zeigen. Ich beziehe mich hier auf die Vorseite und auf
einige innere Verzierungen der alten Abtey S. Miniato a
Monte, außerhalb Florenz, von welchen vornehmlich durch
Manni *) erwiesen worden, daß sie durch Begünstigung
Heinrichs II. zu Anfang des eilften Jahrhunderts zu Stande
gekommen.

Wie schon angedeutet worden, sind einzelne Beywerke
dieser Kanzel eingeschoben oder erneuet. Die vorderen Säul-
chen indeß sind alt, eben wie die Kapitäle, welche korinthi-
schen mit ziemlicher Genauigkeit nachgebildet sind. Dagegen
erscheinen zunächst über den Säulen, welche die Kanzel tragen,
Architrav, Friis und Kranz ungleich neuer und ganz auf
Weise des fünfzehnten Jahrhunderts profilirt, in welchem die
Herstellung demnach beschafft seyn mag. Die sechs halberho-
benen Darstellungen, welche die Kanzel von drey Seiten um-
geben, selbst ein Theil des oberen Karnieses, entsprechen den
beiden vorderen Säulchen im Charakter der Arbeit, wie in der
Verwitterung der Politur. Die Einfassung der Reliefs besteht
in Leisten von weißem Marmor, auf denen musivische Muster
in schwarzem ausgelegt sind. Beym Wiederaufsetzen der Stücke
scheint früher oder später die Ordnung der Darstellungen von
der Linken zur Rechten des Beschauers umgestellt zu seyn.

Die Vorstellung im Tempel; in dem Hintergrunde die-
ser Darstellung zeigen sich drey auf Säulen ruhende Bogen,
in deren Mitte ein Kreuz schwarz auf weißem Grunde einge-
legt ist, zur Andeutung, denke ich der Bestimmung des Neu-

*) Manni, Dom., Sigilli, To. 9. p. 107. Descrizione della
chiesa etc. di S. Miniato.

bewaͤhrteren Bauwerke dieſer Zeit und Gegend große Aehnlich-
keit zeigen. Ich beziehe mich hier auf die Vorſeite und auf
einige innere Verzierungen der alten Abtey S. Miniato a
Monte, außerhalb Florenz, von welchen vornehmlich durch
Manni *) erwieſen worden, daß ſie durch Beguͤnſtigung
Heinrichs II. zu Anfang des eilften Jahrhunderts zu Stande
gekommen.

Wie ſchon angedeutet worden, ſind einzelne Beywerke
dieſer Kanzel eingeſchoben oder erneuet. Die vorderen Saͤul-
chen indeß ſind alt, eben wie die Kapitaͤle, welche korinthi-
ſchen mit ziemlicher Genauigkeit nachgebildet ſind. Dagegen
erſcheinen zunaͤchſt uͤber den Saͤulen, welche die Kanzel tragen,
Architrav, Friis und Kranz ungleich neuer und ganz auf
Weiſe des fuͤnfzehnten Jahrhunderts profilirt, in welchem die
Herſtellung demnach beſchafft ſeyn mag. Die ſechs halberho-
benen Darſtellungen, welche die Kanzel von drey Seiten um-
geben, ſelbſt ein Theil des oberen Karnieſes, entſprechen den
beiden vorderen Saͤulchen im Charakter der Arbeit, wie in der
Verwitterung der Politur. Die Einfaſſung der Reliefs beſteht
in Leiſten von weißem Marmor, auf denen muſiviſche Muſter
in ſchwarzem ausgelegt ſind. Beym Wiederaufſetzen der Stuͤcke
ſcheint fruͤher oder ſpaͤter die Ordnung der Darſtellungen von
der Linken zur Rechten des Beſchauers umgeſtellt zu ſeyn.

Die Vorſtellung im Tempel; in dem Hintergrunde die-
ſer Darſtellung zeigen ſich drey auf Saͤulen ruhende Bogen,
in deren Mitte ein Kreuz ſchwarz auf weißem Grunde einge-
legt iſt, zur Andeutung, denke ich der Beſtimmung des Neu-

*) Manni, Dom., Sigilli, To. 9. p. 107. Descrizione della
chiesa etc. di S. Miniato.
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[253/0271] bewaͤhrteren Bauwerke dieſer Zeit und Gegend große Aehnlich- keit zeigen. Ich beziehe mich hier auf die Vorſeite und auf einige innere Verzierungen der alten Abtey S. Miniato a Monte, außerhalb Florenz, von welchen vornehmlich durch Manni *) erwieſen worden, daß ſie durch Beguͤnſtigung Heinrichs II. zu Anfang des eilften Jahrhunderts zu Stande gekommen. Wie ſchon angedeutet worden, ſind einzelne Beywerke dieſer Kanzel eingeſchoben oder erneuet. Die vorderen Saͤul- chen indeß ſind alt, eben wie die Kapitaͤle, welche korinthi- ſchen mit ziemlicher Genauigkeit nachgebildet ſind. Dagegen erſcheinen zunaͤchſt uͤber den Saͤulen, welche die Kanzel tragen, Architrav, Friis und Kranz ungleich neuer und ganz auf Weiſe des fuͤnfzehnten Jahrhunderts profilirt, in welchem die Herſtellung demnach beſchafft ſeyn mag. Die ſechs halberho- benen Darſtellungen, welche die Kanzel von drey Seiten um- geben, ſelbſt ein Theil des oberen Karnieſes, entſprechen den beiden vorderen Saͤulchen im Charakter der Arbeit, wie in der Verwitterung der Politur. Die Einfaſſung der Reliefs beſteht in Leiſten von weißem Marmor, auf denen muſiviſche Muſter in ſchwarzem ausgelegt ſind. Beym Wiederaufſetzen der Stuͤcke ſcheint fruͤher oder ſpaͤter die Ordnung der Darſtellungen von der Linken zur Rechten des Beſchauers umgeſtellt zu ſeyn. Die Vorſtellung im Tempel; in dem Hintergrunde die- ſer Darſtellung zeigen ſich drey auf Saͤulen ruhende Bogen, in deren Mitte ein Kreuz ſchwarz auf weißem Grunde einge- legt iſt, zur Andeutung, denke ich der Beſtimmung des Neu- *) Manni, Dom., Sigilli, To. 9. p. 107. Descrizione della chiesa etc. di S. Miniato.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen01_1827/271>, abgerufen am 21.11.2024.