Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 1. Berlin u. a., 1827.Harnischen, ein König in ihrer Mitte, setzen durch einen Fluß; Vereinigen wir mit diesen fünf, nach allen begleitenden Harniſchen, ein Koͤnig in ihrer Mitte, ſetzen durch einen Fluß; Vereinigen wir mit dieſen fuͤnf, nach allen begleitenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0280" n="262"/> Harniſchen, ein Koͤnig in ihrer Mitte, ſetzen durch einen Fluß;<lb/> — alle dieſe Umſtaͤnde wuͤrden auf ein hoͤheres Alterthum<lb/> ſchließen laſſen, wenn nicht der rundliche Charakter der In-<lb/> ſchrift, wie ſelbſt der Gebrauch, des Kuͤnſtlers Namen anzu-<lb/> merken, mich beſtimmte, das Werk den piſtojeſiſchen Denkma-<lb/> len der Zeit nach gleich zu ſtellen. Vielleicht giebt es irgendwo<lb/> in mir fuͤr jetzt unzugaͤnglichen Buͤchern eine aͤltere Abſchrift;<lb/> zu meiner Zeit indeß waren nur folgende Schriftzuͤge erhalten<lb/> und durchhin lesbar:<lb/> + <hi rendition="#aq">ME <hi rendition="#sup">fec.</hi> IT <persName ref="nognd">ROBERTVS</persName> MAGIS̅T̅. LA</hi> ......</p><lb/> <p>Vereinigen wir mit dieſen fuͤnf, nach allen begleitenden<lb/> Umſtaͤnden unzweifelhaft beynahe gleichzeitigen Kuͤnſtlern, dem<lb/><persName ref="http://vocab.getty.edu/ulan/500186602">Gruamons</persName>, <persName ref="vocab.getty.edu/ulan/500186603">Deodatus</persName>, <persName ref="nognd">Enricus</persName>, <persName ref="vocab.getty.edu/ulan/500055001">Biduino</persName>, <persName ref="nognd">Robertus</persName>, auch<lb/> den beruͤhmteren Namen des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118661302">Bonanno</persName> <note place="foot" n="*)">Er war ſchon dem <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName></hi> bekannt. Vergl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://id.loc.gov/authorities/names/n86054413.html">Morronal</persName></hi> I.<lb/> et T. c.</hi> und andere.</note>, deſſen Bronzethore<lb/> zu <placeName>Piſa</placeName> untergegangen, deſſen anderes Werk zu <placeName>Monreale</placeName> in<lb/><placeName>Sicilien</placeName> mir anſichtlich unbekannt; ſo ergiebt ſich, daß in<lb/> dem engen Kreiſe des noͤrdlichſten <placeName>Toscana</placeName> ſchon in jener ent-<lb/> legeneren, noch ſo dunkeln Zeit nicht weniger als ſechs Bild-<lb/> ner gearbeitet und, was mehr iſt, nach Ruhm und Auszeich-<lb/> nung geſtrebt haben. In Betrachtung ihrer Proportion, Ma-<lb/> nier und Wahl waren dieſe Kuͤnſtler, wenn wir <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118661302">Bonanno</persName><lb/> ausnehmen, uͤber welchen ich nichts zu entſcheiden wage,<lb/> ſaͤmmtlich aus irgend einer italieniſchen Schule hervorgegangen,<lb/> da ſie an keiner Stelle den Eindruck griechiſcher Vorbilder an<lb/> den Tag legen. Ob nun dieſes Beſtreben ganz oͤrtlich und<lb/> durch den Flor von <placeName>Piſa</placeName> hervorgerufen war, an welchem <placeName>Lucca</placeName><lb/> und <placeName>Piſtoja</placeName> mittelbar Theil nahmen; oder ob vielmehr dieſer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0280]
Harniſchen, ein Koͤnig in ihrer Mitte, ſetzen durch einen Fluß;
— alle dieſe Umſtaͤnde wuͤrden auf ein hoͤheres Alterthum
ſchließen laſſen, wenn nicht der rundliche Charakter der In-
ſchrift, wie ſelbſt der Gebrauch, des Kuͤnſtlers Namen anzu-
merken, mich beſtimmte, das Werk den piſtojeſiſchen Denkma-
len der Zeit nach gleich zu ſtellen. Vielleicht giebt es irgendwo
in mir fuͤr jetzt unzugaͤnglichen Buͤchern eine aͤltere Abſchrift;
zu meiner Zeit indeß waren nur folgende Schriftzuͤge erhalten
und durchhin lesbar:
+ ME fec. IT ROBERTVS MAGIS̅T̅. LA ......
Vereinigen wir mit dieſen fuͤnf, nach allen begleitenden
Umſtaͤnden unzweifelhaft beynahe gleichzeitigen Kuͤnſtlern, dem
Gruamons, Deodatus, Enricus, Biduino, Robertus, auch
den beruͤhmteren Namen des Bonanno *), deſſen Bronzethore
zu Piſa untergegangen, deſſen anderes Werk zu Monreale in
Sicilien mir anſichtlich unbekannt; ſo ergiebt ſich, daß in
dem engen Kreiſe des noͤrdlichſten Toscana ſchon in jener ent-
legeneren, noch ſo dunkeln Zeit nicht weniger als ſechs Bild-
ner gearbeitet und, was mehr iſt, nach Ruhm und Auszeich-
nung geſtrebt haben. In Betrachtung ihrer Proportion, Ma-
nier und Wahl waren dieſe Kuͤnſtler, wenn wir Bonanno
ausnehmen, uͤber welchen ich nichts zu entſcheiden wage,
ſaͤmmtlich aus irgend einer italieniſchen Schule hervorgegangen,
da ſie an keiner Stelle den Eindruck griechiſcher Vorbilder an
den Tag legen. Ob nun dieſes Beſtreben ganz oͤrtlich und
durch den Flor von Piſa hervorgerufen war, an welchem Lucca
und Piſtoja mittelbar Theil nahmen; oder ob vielmehr dieſer
*) Er war ſchon dem Vaſari bekannt. Vergl. Morronal I.
et T. c. und andere.
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