gender, vereinzelte Archive ganz zu durchgehen, einzelne historische Fragen ganz hindurchzuführen, als der Ver- breitung über Vielfältiges sich hinzugeben, welche leicht Zersplitterung und Oberflächlichkeit hätte herbeyführen können, da die Auffassung im Ganzen gründliche Vor- arbeiten voraussetzt, welche bisher noch ersehnt wor- den sind.
Nicht selten setzen die Urkunden ein geschichtliches Verhältniß ungleich besser ins Licht, als die gelun- genste Entwickelung; ich habe daher einen kleinen Theil meiner Abschriften und Auszüge in die Belege und An- merkungen, in der eilften Abhandlung sogar in den Text aufgenommen, was allerdings gegen den Gebrauch verstößt. Indeß hoffe ich Nachsicht zu finden, weil ich bey Auswahl dieser Beweisstücke meist auf solche getroffen bin, welche, nächst dem besonderen, ihre An- führung veranlassenden, auch allgemeinere Verhältnisse in ein helleres Licht stellen, wie jenes der Künstler zu ihren Genossen und Gönnern, wie die Geschäftsfüh- rung bey öffentlichen Kunstunternehmungen, die Tech- nik einzelner Kunstarten, die Ansicht, von welcher die Künstler verschiedener Zeiten ausgegangen sind. Hie- durch wird Vieles über das Ungewisse und Schwan- kende hinaus zu historischer Gewißheit erhoben, und
gender, vereinzelte Archive ganz zu durchgehen, einzelne hiſtoriſche Fragen ganz hindurchzufuͤhren, als der Ver- breitung uͤber Vielfaͤltiges ſich hinzugeben, welche leicht Zerſplitterung und Oberflaͤchlichkeit haͤtte herbeyfuͤhren koͤnnen, da die Auffaſſung im Ganzen gruͤndliche Vor- arbeiten vorausſetzt, welche bisher noch erſehnt wor- den ſind.
Nicht ſelten ſetzen die Urkunden ein geſchichtliches Verhaͤltniß ungleich beſſer ins Licht, als die gelun- genſte Entwickelung; ich habe daher einen kleinen Theil meiner Abſchriften und Auszuͤge in die Belege und An- merkungen, in der eilften Abhandlung ſogar in den Text aufgenommen, was allerdings gegen den Gebrauch verſtoͤßt. Indeß hoffe ich Nachſicht zu finden, weil ich bey Auswahl dieſer Beweisſtuͤcke meiſt auf ſolche getroffen bin, welche, naͤchſt dem beſonderen, ihre An- fuͤhrung veranlaſſenden, auch allgemeinere Verhaͤltniſſe in ein helleres Licht ſtellen, wie jenes der Kuͤnſtler zu ihren Genoſſen und Goͤnnern, wie die Geſchaͤftsfuͤh- rung bey oͤffentlichen Kunſtunternehmungen, die Tech- nik einzelner Kunſtarten, die Anſicht, von welcher die Kuͤnſtler verſchiedener Zeiten ausgegangen ſind. Hie- durch wird Vieles uͤber das Ungewiſſe und Schwan- kende hinaus zu hiſtoriſcher Gewißheit erhoben, und
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[V/0011]
gender, vereinzelte Archive ganz zu durchgehen, einzelne
hiſtoriſche Fragen ganz hindurchzufuͤhren, als der Ver-
breitung uͤber Vielfaͤltiges ſich hinzugeben, welche leicht
Zerſplitterung und Oberflaͤchlichkeit haͤtte herbeyfuͤhren
koͤnnen, da die Auffaſſung im Ganzen gruͤndliche Vor-
arbeiten vorausſetzt, welche bisher noch erſehnt wor-
den ſind.
Nicht ſelten ſetzen die Urkunden ein geſchichtliches
Verhaͤltniß ungleich beſſer ins Licht, als die gelun-
genſte Entwickelung; ich habe daher einen kleinen Theil
meiner Abſchriften und Auszuͤge in die Belege und An-
merkungen, in der eilften Abhandlung ſogar in den
Text aufgenommen, was allerdings gegen den Gebrauch
verſtoͤßt. Indeß hoffe ich Nachſicht zu finden, weil
ich bey Auswahl dieſer Beweisſtuͤcke meiſt auf ſolche
getroffen bin, welche, naͤchſt dem beſonderen, ihre An-
fuͤhrung veranlaſſenden, auch allgemeinere Verhaͤltniſſe
in ein helleres Licht ſtellen, wie jenes der Kuͤnſtler zu
ihren Genoſſen und Goͤnnern, wie die Geſchaͤftsfuͤh-
rung bey oͤffentlichen Kunſtunternehmungen, die Tech-
nik einzelner Kunſtarten, die Anſicht, von welcher die
Kuͤnſtler verſchiedener Zeiten ausgegangen ſind. Hie-
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/11>, abgerufen am 09.11.2024.
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