der Phantasie ein gefährlicher Spielraum entzogen werden.
Obwohl ich nun vor Allem beabsichtige, die Ue- berzeugung herbeyzuführen, daß Viele auf meinem Wege sich zu versuchen haben, ehe es möglich seyn wird, eine vollständige, umständlich genaue Kunstge- schichte neuerer Völker zu entwerfen, so habe ich es doch gewagt, die wichtigsten Schulen des funfzehnten Jahrhundertes in einem Bilde zusammenzufassen. Die- sem Versuche war die Ausbildung ins Einzelne schon in der Anlage versagt; demungeachtet habe ich auch hier oftmals den historischen Boden mir besonders ein- richten müssen.
Daß auf dem Wege, den ich verfolgt habe, doch endlich dahin zu gelangen sey, der Autorität flüchtiger oder lügenhafter Druckschriften sich gänzlich zu ent- schlagen, bezweifle ich um so weniger, als die Liebens- würdigkeit des italienischen Nationalcharakters, nach meinen Erfahrungen, Forschungen dieser Art im Gan- zen begünstigt. Gelegentlich erwähne ich mit innigem Danke der Beförderungen, welche mir zu Theil ge- worden. Dem gelehrten Bibliothekar der Magliabec- chiana, Herrn Vinz. Follini verdanke ich viele Nach- weisungen; die florentinischen Domherren und andere
der Phantaſie ein gefaͤhrlicher Spielraum entzogen werden.
Obwohl ich nun vor Allem beabſichtige, die Ue- berzeugung herbeyzufuͤhren, daß Viele auf meinem Wege ſich zu verſuchen haben, ehe es moͤglich ſeyn wird, eine vollſtaͤndige, umſtaͤndlich genaue Kunſtge- ſchichte neuerer Voͤlker zu entwerfen, ſo habe ich es doch gewagt, die wichtigſten Schulen des funfzehnten Jahrhundertes in einem Bilde zuſammenzufaſſen. Die- ſem Verſuche war die Ausbildung ins Einzelne ſchon in der Anlage verſagt; demungeachtet habe ich auch hier oftmals den hiſtoriſchen Boden mir beſonders ein- richten muͤſſen.
Daß auf dem Wege, den ich verfolgt habe, doch endlich dahin zu gelangen ſey, der Autoritaͤt fluͤchtiger oder luͤgenhafter Druckſchriften ſich gaͤnzlich zu ent- ſchlagen, bezweifle ich um ſo weniger, als die Liebens- wuͤrdigkeit des italieniſchen Nationalcharakters, nach meinen Erfahrungen, Forſchungen dieſer Art im Gan- zen beguͤnſtigt. Gelegentlich erwaͤhne ich mit innigem Danke der Befoͤrderungen, welche mir zu Theil ge- worden. Dem gelehrten Bibliothekar der Magliabec- chiana, Herrn Vinz. Follini verdanke ich viele Nach- weiſungen; die florentiniſchen Domherren und andere
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[VI/0012]
der Phantaſie ein gefaͤhrlicher Spielraum entzogen
werden.
Obwohl ich nun vor Allem beabſichtige, die Ue-
berzeugung herbeyzufuͤhren, daß Viele auf meinem
Wege ſich zu verſuchen haben, ehe es moͤglich ſeyn
wird, eine vollſtaͤndige, umſtaͤndlich genaue Kunſtge-
ſchichte neuerer Voͤlker zu entwerfen, ſo habe ich es
doch gewagt, die wichtigſten Schulen des funfzehnten
Jahrhundertes in einem Bilde zuſammenzufaſſen. Die-
ſem Verſuche war die Ausbildung ins Einzelne ſchon
in der Anlage verſagt; demungeachtet habe ich auch
hier oftmals den hiſtoriſchen Boden mir beſonders ein-
richten muͤſſen.
Daß auf dem Wege, den ich verfolgt habe, doch
endlich dahin zu gelangen ſey, der Autoritaͤt fluͤchtiger
oder luͤgenhafter Druckſchriften ſich gaͤnzlich zu ent-
ſchlagen, bezweifle ich um ſo weniger, als die Liebens-
wuͤrdigkeit des italieniſchen Nationalcharakters, nach
meinen Erfahrungen, Forſchungen dieſer Art im Gan-
zen beguͤnſtigt. Gelegentlich erwaͤhne ich mit innigem
Danke der Befoͤrderungen, welche mir zu Theil ge-
worden. Dem gelehrten Bibliothekar der Magliabec-
chiana, Herrn Vinz. Follini verdanke ich viele Nach-
weiſungen; die florentiniſchen Domherren und andere
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/12>, abgerufen am 03.12.2024.
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