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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.

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Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen seyn
möge, so ist es doch unter allen Umständen falsch, wenn er
uns versichert, daß unter den Tafeln des Simon geschrie-
ben stehe:
Simonis Memmi Senensis opus.

Denn es sind noch immer einige Gemälde mit der Auf-
schrift dieses Künstlers vorhanden, welche bey Della Valle
einzusehen, unter denen die Verkündigte, welche Lanzi ihres
urkundlichen Werthes willen in die florentinische Gallerie be-
fördert hat, besonders geeignet ist, die Frage ganz zu beseiti-
gen. Auf dem Sockel dieses Bildes lieset man:

Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI.
DE. SENIS. ME. PINCXERVNT. ANNO. DOMINI.
MCCCXXXII.
oder XXXIII.; denn diese letzte Ziffer ist
verstümmelt. *)

Unter keinem anderen Namen findet er sich in den siene-
sischen Archiven, aus denen ich einige theils minder beachtete
Stellen, der Bestärkung wegen, unter die Belege dieser Ab-
handlung aufnehme. **)

In jener Wiederherstellung der Madonna des großen
Saales im öffentlichen Palaste zu Siena unterscheidet man

maestro Filippo. Dicono ch'esso fu suo disce fratello. -- Man
sieht, daß Ghiberti in der Urschrift zwischen discepolo und fra-
tello
geschwankt, daß erst der Abschreiber sich für fratello entschie-
den hatte.
*) Wenn diese Tafel dieselbe ist, deren DV. in seiner Ausg.
des Vasari To. II. p. 205. erwähnt, so würde er die daran befind-
liche Aufschrift nicht aufmerksam genug gelesen haben. Er setzt das
Jahr vorauf, und für pinxerunt, direxerunt; beides ist auf Bildern
dieser Epoche zu ungewöhnlich, um wahrscheinlich zu seyn.
**) S. Belege, II.

Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen ſeyn
moͤge, ſo iſt es doch unter allen Umſtaͤnden falſch, wenn er
uns verſichert, daß unter den Tafeln des Simon geſchrie-
ben ſtehe:
Simonis Memmi Senensis opus.

Denn es ſind noch immer einige Gemaͤlde mit der Auf-
ſchrift dieſes Kuͤnſtlers vorhanden, welche bey Della Valle
einzuſehen, unter denen die Verkuͤndigte, welche Lanzi ihres
urkundlichen Werthes willen in die florentiniſche Gallerie be-
foͤrdert hat, beſonders geeignet iſt, die Frage ganz zu beſeiti-
gen. Auf dem Sockel dieſes Bildes lieſet man:

Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI.
DE. SENIS. ME. PINCXERVNT. ANNO. DOMINI.
MCCCXXXII.
oder XXXIII.; denn dieſe letzte Ziffer iſt
verſtuͤmmelt. *)

Unter keinem anderen Namen findet er ſich in den ſiene-
ſiſchen Archiven, aus denen ich einige theils minder beachtete
Stellen, der Beſtaͤrkung wegen, unter die Belege dieſer Ab-
handlung aufnehme. **)

In jener Wiederherſtellung der Madonna des großen
Saales im oͤffentlichen Palaſte zu Siena unterſcheidet man

maestro Filippo. Dicono ch’esso fu suo disce fratello. — Man
ſieht, daß Ghiberti in der Urſchrift zwiſchen discepolo und fra-
tello
geſchwankt, daß erſt der Abſchreiber ſich fuͤr fratello entſchie-
den hatte.
*) Wenn dieſe Tafel dieſelbe iſt, deren DV. in ſeiner Ausg.
des Vaſari To. II. p. 205. erwaͤhnt, ſo wuͤrde er die daran befind-
liche Aufſchrift nicht aufmerkſam genug geleſen haben. Er ſetzt das
Jahr vorauf, und fuͤr pinxerunt, direxerunt; beides iſt auf Bildern
dieſer Epoche zu ungewoͤhnlich, um wahrſcheinlich zu ſeyn.
**) S. Belege, II.
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[95/0113] Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen ſeyn moͤge, ſo iſt es doch unter allen Umſtaͤnden falſch, wenn er uns verſichert, daß unter den Tafeln des Simon geſchrie- ben ſtehe: Simonis Memmi Senensis opus. Denn es ſind noch immer einige Gemaͤlde mit der Auf- ſchrift dieſes Kuͤnſtlers vorhanden, welche bey Della Valle einzuſehen, unter denen die Verkuͤndigte, welche Lanzi ihres urkundlichen Werthes willen in die florentiniſche Gallerie be- foͤrdert hat, beſonders geeignet iſt, die Frage ganz zu beſeiti- gen. Auf dem Sockel dieſes Bildes lieſet man: Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI. DE. SENIS. ME. PINCXERVNT. ANNO. DOMINI. MCCCXXXII. oder XXXIII.; denn dieſe letzte Ziffer iſt verſtuͤmmelt. *) Unter keinem anderen Namen findet er ſich in den ſiene- ſiſchen Archiven, aus denen ich einige theils minder beachtete Stellen, der Beſtaͤrkung wegen, unter die Belege dieſer Ab- handlung aufnehme. **) In jener Wiederherſtellung der Madonna des großen Saales im oͤffentlichen Palaſte zu Siena unterſcheidet man **) *) Wenn dieſe Tafel dieſelbe iſt, deren DV. in ſeiner Ausg. des Vaſari To. II. p. 205. erwaͤhnt, ſo wuͤrde er die daran befind- liche Aufſchrift nicht aufmerkſam genug geleſen haben. Er ſetzt das Jahr vorauf, und fuͤr pinxerunt, direxerunt; beides iſt auf Bildern dieſer Epoche zu ungewoͤhnlich, um wahrſcheinlich zu ſeyn. **) S. Belege, II. **) maestro Filippo. Dicono ch’esso fu suo disce fratello. — Man ſieht, daß Ghiberti in der Urſchrift zwiſchen discepolo und fra- tello geſchwankt, daß erſt der Abſchreiber ſich fuͤr fratello entſchie- den hatte.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/113>, abgerufen am 21.11.2024.