Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen seyn Denn es sind noch immer einige Gemälde mit der Auf- Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI. Unter keinem anderen Namen findet er sich in den siene- In jener Wiederherstellung der Madonna des großen maestro Filippo. Dicono ch'esso fu suo disce fratello. -- Man sieht, daß Ghiberti in der Urschrift zwischen discepolo und fra- tello geschwankt, daß erst der Abschreiber sich für fratello entschie- den hatte. *) Wenn diese Tafel dieselbe ist, deren DV. in seiner Ausg. des Vasari To. II. p. 205. erwähnt, so würde er die daran befind- liche Aufschrift nicht aufmerksam genug gelesen haben. Er setzt das Jahr vorauf, und für pinxerunt, direxerunt; beides ist auf Bildern dieser Epoche zu ungewöhnlich, um wahrscheinlich zu seyn. **) S. Belege, II.
Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen ſeyn Denn es ſind noch immer einige Gemaͤlde mit der Auf- Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI. Unter keinem anderen Namen findet er ſich in den ſiene- In jener Wiederherſtellung der Madonna des großen maestro Filippo. Dicono ch’esso fu suo disce fratello. — Man ſieht, daß Ghiberti in der Urſchrift zwiſchen discepolo und fra- tello geſchwankt, daß erſt der Abſchreiber ſich fuͤr fratello entſchie- den hatte. *) Wenn dieſe Tafel dieſelbe iſt, deren DV. in ſeiner Ausg. des Vaſari To. II. p. 205. erwaͤhnt, ſo wuͤrde er die daran befind- liche Aufſchrift nicht aufmerkſam genug geleſen haben. Er ſetzt das Jahr vorauf, und fuͤr pinxerunt, direxerunt; beides iſt auf Bildern dieſer Epoche zu ungewoͤhnlich, um wahrſcheinlich zu ſeyn. **) S. Belege, II.
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Vaters zu halten. Indeß, wie es immer gekommen ſeyn
moͤge, ſo iſt es doch unter allen Umſtaͤnden falſch, wenn er
uns verſichert, daß unter den Tafeln des Simon geſchrie-
ben ſtehe:
Simonis Memmi Senensis opus.
Denn es ſind noch immer einige Gemaͤlde mit der Auf-
ſchrift dieſes Kuͤnſtlers vorhanden, welche bey Della Valle
einzuſehen, unter denen die Verkuͤndigte, welche Lanzi ihres
urkundlichen Werthes willen in die florentiniſche Gallerie be-
foͤrdert hat, beſonders geeignet iſt, die Frage ganz zu beſeiti-
gen. Auf dem Sockel dieſes Bildes lieſet man:
Simon. MARTINI. ET. LIPPVS. MEMMI.
DE. SENIS. ME. PINCXERVNT. ANNO. DOMINI.
MCCCXXXII. oder XXXIII.; denn dieſe letzte Ziffer iſt
verſtuͤmmelt. *)
Unter keinem anderen Namen findet er ſich in den ſiene-
ſiſchen Archiven, aus denen ich einige theils minder beachtete
Stellen, der Beſtaͤrkung wegen, unter die Belege dieſer Ab-
handlung aufnehme. **)
In jener Wiederherſtellung der Madonna des großen
Saales im oͤffentlichen Palaſte zu Siena unterſcheidet man
**)
*) Wenn dieſe Tafel dieſelbe iſt, deren DV. in ſeiner Ausg.
des Vaſari To. II. p. 205. erwaͤhnt, ſo wuͤrde er die daran befind-
liche Aufſchrift nicht aufmerkſam genug geleſen haben. Er ſetzt das
Jahr vorauf, und fuͤr pinxerunt, direxerunt; beides iſt auf Bildern
dieſer Epoche zu ungewoͤhnlich, um wahrſcheinlich zu ſeyn.
**) S. Belege, II.
**) maestro Filippo. Dicono ch’esso fu suo disce fratello. — Man
ſieht, daß Ghiberti in der Urſchrift zwiſchen discepolo und fra-
tello geſchwankt, daß erſt der Abſchreiber ſich fuͤr fratello entſchie-
den hatte.
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