Lo qual per governar suo stato elegge, Di non tener giammai gli occhj involti Da lo splendor de' volti De le virtu, che 'ntorno a lui si stanno.
Per questo con triunfo alui si danno Censi, tributi e Signorie di terre; Per questo senza guerre Seguita poi ogni civile eletto, Utile, necessario e di diletto.
Die verschiedenen politischen Tugenden sind jedesmal in einer weiblichen Figur personificirt, welche mit einander auf einer langen mit hoher Lehne versehenen Bank vertheilt sind, zu deren Ende ein höherer Sitz sich erhebt, auf welchem eine männliche Figur in kaiserlichem Ornate, und oberhalb dersel- ben einige fliegende Genien, nach den Beyschriften, Glaube, Liebe, Hoffnung. Die weiblichen Personificationen erklären die Beyschriften: pax, fortitudo, prudentia, magnificentia, tem- perantia, justitia. Zu den Füßen des Fürsten zwey Genien und in einigem Abstande eine große Menge nach dem Throne aufblickender Bürger.
Die darauf folgende Allegorie ist durch Beschädigung un- deutlich geworden. In der Höhe schwebt eine weibliche Figur mit der Ueberschrift: sapientia; sie hält eine Wage über dem Haupte einer anderen, welche die Hände ausbreitet; im Felde diligite ..... judicatis.
Unter diese Figur sitzt eine dritte weibliche Gestalt, deren Gesichtszüge schön, deren Haupt sehr anmuthvoll bewegt ist. Ich vermuthe, daß Ambruogio dieselbe aus Büchergemälden entlehnt hat, welche im Mittelalter so viel Antikes bis auf
Lo qual per governar suo stato elegge, Di non tener giammai gli occhj involti Da lo splendor de’ volti De le virtù, che ’ntorno a lui si stanno.
Per questo con triunfo alui si danno Censi, tributi e Signorie di terre; Per questo senza guerre Seguita poi ogni civile eletto, Utile, necessario e di diletto.
Die verſchiedenen politiſchen Tugenden ſind jedesmal in einer weiblichen Figur perſonificirt, welche mit einander auf einer langen mit hoher Lehne verſehenen Bank vertheilt ſind, zu deren Ende ein hoͤherer Sitz ſich erhebt, auf welchem eine maͤnnliche Figur in kaiſerlichem Ornate, und oberhalb derſel- ben einige fliegende Genien, nach den Beyſchriften, Glaube, Liebe, Hoffnung. Die weiblichen Perſonificationen erklaͤren die Beyſchriften: pax, fortitudo, prudentia, magnificentia, tem- perantia, justitia. Zu den Fuͤßen des Fuͤrſten zwey Genien und in einigem Abſtande eine große Menge nach dem Throne aufblickender Buͤrger.
Die darauf folgende Allegorie iſt durch Beſchaͤdigung un- deutlich geworden. In der Hoͤhe ſchwebt eine weibliche Figur mit der Ueberſchrift: sapientia; ſie haͤlt eine Wage uͤber dem Haupte einer anderen, welche die Haͤnde ausbreitet; im Felde diligite ..... judicatis.
Unter dieſe Figur ſitzt eine dritte weibliche Geſtalt, deren Geſichtszuͤge ſchoͤn, deren Haupt ſehr anmuthvoll bewegt iſt. Ich vermuthe, daß Ambruogio dieſelbe aus Buͤchergemaͤlden entlehnt hat, welche im Mittelalter ſo viel Antikes bis auf
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Per questo con triunfo alui si danno
Censi, tributi e Signorie di terre;
Per questo senza guerre
Seguita poi ogni civile eletto,
Utile, necessario e di diletto.
Die verſchiedenen politiſchen Tugenden ſind jedesmal in
einer weiblichen Figur perſonificirt, welche mit einander auf
einer langen mit hoher Lehne verſehenen Bank vertheilt ſind,
zu deren Ende ein hoͤherer Sitz ſich erhebt, auf welchem eine
maͤnnliche Figur in kaiſerlichem Ornate, und oberhalb derſel-
ben einige fliegende Genien, nach den Beyſchriften, Glaube,
Liebe, Hoffnung. Die weiblichen Perſonificationen erklaͤren die
Beyſchriften: pax, fortitudo, prudentia, magnificentia, tem-
perantia, justitia. Zu den Fuͤßen des Fuͤrſten zwey Genien
und in einigem Abſtande eine große Menge nach dem Throne
aufblickender Buͤrger.
Die darauf folgende Allegorie iſt durch Beſchaͤdigung un-
deutlich geworden. In der Hoͤhe ſchwebt eine weibliche Figur
mit der Ueberſchrift: sapientia; ſie haͤlt eine Wage uͤber dem
Haupte einer anderen, welche die Haͤnde ausbreitet; im Felde
diligite ..... judicatis.
Unter dieſe Figur ſitzt eine dritte weibliche Geſtalt, deren
Geſichtszuͤge ſchoͤn, deren Haupt ſehr anmuthvoll bewegt iſt.
Ich vermuthe, daß Ambruogio dieſelbe aus Buͤchergemaͤlden
entlehnt hat, welche im Mittelalter ſo viel Antikes bis auf
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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/122>, abgerufen am 16.02.2025.
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