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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.

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des Lorenzo di Pietro und Giovanni di Paolo beyzulegen;
zweyer Maler, welche um die Mitte des funfzehnten Jahrhun-
dertes gearbeitet haben. Ich warne daher reisende Kunst-
freunde, die Manier und Eigenthümlichkeit des Pietro di Lo-
renzetto
nicht etwa nach solchen untergeschobenen Probestücken zu
beurtheilen, welche zu Siena sogar in die öffentliche Gallerie
sich eingeschlichen haben, wo eine Altarstaffel mit dem Welt-
gerichte fälschlich dem Ambruogio beygemessen wird, und rathe,
vielmehr zu jenem Gemälde des Domes sich zu wenden, wel-
ches sie bald überzeugen wird, daß jene geistlosen, dürren und
grauenhaften Erzeugnisse, welche zudem den Stempel späterer
Zeit tragen, des Pietro völlig unwürdig sind.

In den noch vorhandenen Büchern des Archives der Bic-
cherna erscheint der Name des Pietro eben so selten, als jener
seines Bruders häufig darin wiederholt wird. Ich fand ihn
nur in den Einnahmen, wo er ein Geringes für die Erlaub-
niß bezahlt, Waffen zu tragen, oder ein Wappen zu führen.

B. To. 116. anno. 1337. fo. 67. a tergo.

Lunedi tre di novenbre.

Anco dal maestro petro Lorenzetti per licenza d'arme
senza Tavolaccio.

I. lib. XI. soldi. IX. den.

Hingegen begegnete ich einem Beschlusse der Regierung,
den ich aufführen will, weil er das Ansehn unseres Meisters
und den Geldwerth seiner Arbeiten in ein sehr günstiges Licht
stellt *).


*) S. Belege. IV.

des Lorenzo di Pietro und Giovanni di Paolo beyzulegen;
zweyer Maler, welche um die Mitte des funfzehnten Jahrhun-
dertes gearbeitet haben. Ich warne daher reiſende Kunſt-
freunde, die Manier und Eigenthuͤmlichkeit des Pietro di Lo-
renzetto
nicht etwa nach ſolchen untergeſchobenen Probeſtuͤcken zu
beurtheilen, welche zu Siena ſogar in die oͤffentliche Gallerie
ſich eingeſchlichen haben, wo eine Altarſtaffel mit dem Welt-
gerichte faͤlſchlich dem Ambruogio beygemeſſen wird, und rathe,
vielmehr zu jenem Gemaͤlde des Domes ſich zu wenden, wel-
ches ſie bald uͤberzeugen wird, daß jene geiſtloſen, duͤrren und
grauenhaften Erzeugniſſe, welche zudem den Stempel ſpaͤterer
Zeit tragen, des Pietro voͤllig unwuͤrdig ſind.

In den noch vorhandenen Buͤchern des Archives der Bic-
cherna erſcheint der Name des Pietro eben ſo ſelten, als jener
ſeines Bruders haͤufig darin wiederholt wird. Ich fand ihn
nur in den Einnahmen, wo er ein Geringes fuͤr die Erlaub-
niß bezahlt, Waffen zu tragen, oder ein Wappen zu fuͤhren.

B. To. 116. anno. 1337. fo. 67. a tergo.

Lunedi tre di novenbre.

Anco dal maestro petro Lorenzetti per licenza d’arme
senza Tavolaccio.

I. lib. XI. soldi. IX. den.

Hingegen begegnete ich einem Beſchluſſe der Regierung,
den ich auffuͤhren will, weil er das Anſehn unſeres Meiſters
und den Geldwerth ſeiner Arbeiten in ein ſehr guͤnſtiges Licht
ſtellt *).


*) S. Belege. IV.
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[108/0126] des Lorenzo di Pietro und Giovanni di Paolo beyzulegen; zweyer Maler, welche um die Mitte des funfzehnten Jahrhun- dertes gearbeitet haben. Ich warne daher reiſende Kunſt- freunde, die Manier und Eigenthuͤmlichkeit des Pietro di Lo- renzetto nicht etwa nach ſolchen untergeſchobenen Probeſtuͤcken zu beurtheilen, welche zu Siena ſogar in die oͤffentliche Gallerie ſich eingeſchlichen haben, wo eine Altarſtaffel mit dem Welt- gerichte faͤlſchlich dem Ambruogio beygemeſſen wird, und rathe, vielmehr zu jenem Gemaͤlde des Domes ſich zu wenden, wel- ches ſie bald uͤberzeugen wird, daß jene geiſtloſen, duͤrren und grauenhaften Erzeugniſſe, welche zudem den Stempel ſpaͤterer Zeit tragen, des Pietro voͤllig unwuͤrdig ſind. In den noch vorhandenen Buͤchern des Archives der Bic- cherna erſcheint der Name des Pietro eben ſo ſelten, als jener ſeines Bruders haͤufig darin wiederholt wird. Ich fand ihn nur in den Einnahmen, wo er ein Geringes fuͤr die Erlaub- niß bezahlt, Waffen zu tragen, oder ein Wappen zu fuͤhren. B. To. 116. anno. 1337. fo. 67. a tergo. Lunedi tre di novenbre. Anco dal maestro petro Lorenzetti per licenza d’arme senza Tavolaccio. I. lib. XI. soldi. IX. den. Hingegen begegnete ich einem Beſchluſſe der Regierung, den ich auffuͤhren will, weil er das Anſehn unſeres Meiſters und den Geldwerth ſeiner Arbeiten in ein ſehr guͤnſtiges Licht ſtellt *). *) S. Belege. IV.

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/126>, abgerufen am 21.11.2024.