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Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.

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Sebastian, ein sehr mittelmäßiges Bild, dessen obere Abthei-
lung indeß einige treffliche Engel enthält. Die Unterschrift:
ad laudem glor. athlete s. Sebastiani hoc opus con-
structum fuit die XVIII. Januarii M. CCCCLXV. Be-
nozius Florentinus
pinxit
. Im Chore derselben Kirche be-
findet sich eine Altartafel, welche man angeblich aus einer
eingezogenen Kirche dahin versetzt hat; sie stehet, wie alle
Staffeleygemälde des Benozzo (der auch hier nicht versäumt
hat, sein: opus Benotii de Flo. anzubringen) seinen Mauer-
gemälden sehr weit nach; obwohl auch hier die Engel, welche
oben Blumengewinde emporhalten, sehr anmuthvoll sind. Der
Künstler mochte sich dazumal in dem luftig gelegenen, maleri-
schen Städtchen angesiedelt haben. Denn im folgenden Jahre
übernahm er die Wiederherstellung der Malerey an den Wän-
den der Sala de' Consiglj des Stadthauses, wo neben der
alten Aufschrift: Lippus Memmi de Senis me pinsit al
tempo di -- -- MCCCXVII
., etwas zur Rechten im
Winkel: Benotius Florentinus restauravit anno d. M.
CCCCLXVII
.

Ein weiteres Feld, und mehr Aufforderung, sein Bestes
zu leisten, fand Benozzo um einige Jahre früher in der Au-
gustinerkirche desselben Ortes. Hier malte er zunächst an einer
Seitenwand des Altares zum Hl. Sebastian, dessen Bild, wie
im Siege über den eben bestandenen Todeskampf, umher viele
Einwohner des Ortes knieend und ausdrucksvoll zum Hl. auf-
schauend, welche Arbeit nach der Aufschrift im Julius 1464.
beendigt worden. Hingegen liest man in der Chorkappelle, an
der Wand dem Eintretenden zur Rechten:

Eloquii sacri Doctor Parisinus et ingens

Geminiaci fama decusque soli


17 *

Sebaſtian, ein ſehr mittelmaͤßiges Bild, deſſen obere Abthei-
lung indeß einige treffliche Engel enthaͤlt. Die Unterſchrift:
ad laudem glor. athlete s. Sebastiani hoc opus con-
structum fuit die XVIII. Januarii M. CCCCLXV. Be-
nozius Florentinus
pinxit
. Im Chore derſelben Kirche be-
findet ſich eine Altartafel, welche man angeblich aus einer
eingezogenen Kirche dahin verſetzt hat; ſie ſtehet, wie alle
Staffeleygemaͤlde des Benozzo (der auch hier nicht verſaͤumt
hat, ſein: opus Benotii de Flo. anzubringen) ſeinen Mauer-
gemaͤlden ſehr weit nach; obwohl auch hier die Engel, welche
oben Blumengewinde emporhalten, ſehr anmuthvoll ſind. Der
Kuͤnſtler mochte ſich dazumal in dem luftig gelegenen, maleri-
ſchen Staͤdtchen angeſiedelt haben. Denn im folgenden Jahre
uͤbernahm er die Wiederherſtellung der Malerey an den Waͤn-
den der Sala de’ Conſiglj des Stadthauſes, wo neben der
alten Aufſchrift: Lippus Memmi de Senis me pinsit al
tempo di — — MCCCXVII
., etwas zur Rechten im
Winkel: Benotius Florentinus restauravit anno d. M.
CCCCLXVII
.

Ein weiteres Feld, und mehr Aufforderung, ſein Beſtes
zu leiſten, fand Benozzo um einige Jahre fruͤher in der Au-
guſtinerkirche deſſelben Ortes. Hier malte er zunaͤchſt an einer
Seitenwand des Altares zum Hl. Sebaſtian, deſſen Bild, wie
im Siege uͤber den eben beſtandenen Todeskampf, umher viele
Einwohner des Ortes knieend und ausdrucksvoll zum Hl. auf-
ſchauend, welche Arbeit nach der Aufſchrift im Julius 1464.
beendigt worden. Hingegen lieſt man in der Chorkappelle, an
der Wand dem Eintretenden zur Rechten:

Eloquii sacri Doctor Parisinus et ingens

Geminiaci fama decusque soli


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[259/0277] Sebaſtian, ein ſehr mittelmaͤßiges Bild, deſſen obere Abthei- lung indeß einige treffliche Engel enthaͤlt. Die Unterſchrift: ad laudem glor. athlete s. Sebastiani hoc opus con- structum fuit die XVIII. Januarii M. CCCCLXV. Be- nozius Florentinus pinxit. Im Chore derſelben Kirche be- findet ſich eine Altartafel, welche man angeblich aus einer eingezogenen Kirche dahin verſetzt hat; ſie ſtehet, wie alle Staffeleygemaͤlde des Benozzo (der auch hier nicht verſaͤumt hat, ſein: opus Benotii de Flo. anzubringen) ſeinen Mauer- gemaͤlden ſehr weit nach; obwohl auch hier die Engel, welche oben Blumengewinde emporhalten, ſehr anmuthvoll ſind. Der Kuͤnſtler mochte ſich dazumal in dem luftig gelegenen, maleri- ſchen Staͤdtchen angeſiedelt haben. Denn im folgenden Jahre uͤbernahm er die Wiederherſtellung der Malerey an den Waͤn- den der Sala de’ Conſiglj des Stadthauſes, wo neben der alten Aufſchrift: Lippus Memmi de Senis me pinsit al tempo di — — MCCCXVII., etwas zur Rechten im Winkel: Benotius Florentinus restauravit anno d. M. CCCCLXVII. Ein weiteres Feld, und mehr Aufforderung, ſein Beſtes zu leiſten, fand Benozzo um einige Jahre fruͤher in der Au- guſtinerkirche deſſelben Ortes. Hier malte er zunaͤchſt an einer Seitenwand des Altares zum Hl. Sebaſtian, deſſen Bild, wie im Siege uͤber den eben beſtandenen Todeskampf, umher viele Einwohner des Ortes knieend und ausdrucksvoll zum Hl. auf- ſchauend, welche Arbeit nach der Aufſchrift im Julius 1464. beendigt worden. Hingegen lieſt man in der Chorkappelle, an der Wand dem Eintretenden zur Rechten: Eloquii sacri Doctor Parisinus et ingens Geminiaci fama decusque soli 17 *

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_forschungen02_1827/277>, abgerufen am 22.11.2024.