Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 2. Berlin u. a., 1827.est hcc cappella ad honorem gloriosi Hyeronimi. M. Dieselbe Anhänglichkeit an die Heiligengebilde des Ange- Nicht so gar lange darauf arbeitete Benozzo in einem *) Die Gall. der ital. Kunstakademieen sind meist aus Spo-
lien aufgehobener Klöster erwachsen, weßhalb man den Ursprung ih- rer Schätze bisweilen im Dunkelen zu lassen geneigt ist. est hcc cappella ad honorem gloriosi Hyeronimi. M. Dieſelbe Anhaͤnglichkeit an die Heiligengebilde des Ange- Nicht ſo gar lange darauf arbeitete Benozzo in einem *) Die Gall. der ital. Kunſtakademieen ſind meiſt aus Spo-
lien aufgehobener Kloͤſter erwachſen, weßhalb man den Urſprung ih- rer Schaͤtze bisweilen im Dunkelen zu laſſen geneigt iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0276" n="258"/><hi rendition="#aq">est hcc cappella ad honorem gloriosi <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118550853">Hyeronimi</persName>. M.<lb/> CCCC. LII. D<hi rendition="#sup">E</hi> P<hi rendition="#sup">o</hi> novenbris</hi>.</p><lb/> <p>Dieſelbe Anhaͤnglichkeit an die Heiligengebilde des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118503081">Ange-<lb/> lico</persName> zeigt ſich in einer nur wenig ſpaͤteren Tafel, welche viel-<lb/> leicht <note place="foot" n="*)">Die Gall. der ital. Kunſtakademieen ſind meiſt aus Spo-<lb/> lien aufgehobener Kloͤſter erwachſen, weßhalb man den Urſprung ih-<lb/> rer Schaͤtze bisweilen im Dunkelen zu laſſen geneigt iſt.</note> aus der genannten Kirche in die Gallerie der peru-<lb/> giniſchen Kunſtſchule gelangt iſt. Im goldenen Felde dieſes<lb/> Gemaͤldes ſtehet: <hi rendition="#aq">opus <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118696831">Benotii</persName> de <placeName>Florentia</placeName> MCCCC. LVI.</hi><lb/> Auch in der Chorkappelle jener Kirche, einem reichen, Vieles<lb/> umfaſſenden Werke, verraͤth ſich ein leiſer Nachklang der Ge-<lb/> muͤthsſtimmung des Meiſters, obwohl <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118696831">Benozzo</persName> hier ſchon an-<lb/> faͤngt, ſich jener ſchuͤlerhaften Befangenheit zu entſchlagen und<lb/> aus den Anregungen ſeines Meiſters hervorzuheben, was ſei-<lb/> ner Eigenthuͤmlichkeit entſprach. Dieſe Arbeit iſt im Ganzen<lb/> und mit Ausnahme des gothiſchen Gewoͤlbes ganz wohl er-<lb/> halten und enthaͤlt an den Waͤnden, in zwoͤlf Abtheilungen,<lb/> Lebensereigniſſe des Hl. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118534963">Franz</persName>, worin die Geſchaͤftigkeit der<lb/> Weiber bey der Geburt des Heiligen, die Leidenſchaft des<lb/> Vaters, wo der Hl. ſich von ihm losſagt, der knieende Moͤnch<lb/> am Sterbebette des Hl., nebſt anderen lebenvollen Zuͤgen hoͤchſt<lb/> erfreulich zu ſehen ſind.</p><lb/> <p>Nicht ſo gar lange darauf arbeitete <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118696831">Benozzo</persName> in einem<lb/> Staͤdtchen des florentiniſchen Gebietes, <placeName>ſ. Gimignano</placeName>, unweit<lb/> der Straße von <placeName>Florenz</placeName> nach <placeName>Siena</placeName> und in der Naͤhe von<lb/><placeName>Volterra</placeName>. Im Dome dieſer Stadt malte er in einer Kap-<lb/> pelle, welche an der Stelle der vermauerten Hauptthuͤre durch<lb/> zwey vorſpringende Pilaſter gebildet wird, den Tod des Hl.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0276]
est hcc cappella ad honorem gloriosi Hyeronimi. M.
CCCC. LII. DE Po novenbris.
Dieſelbe Anhaͤnglichkeit an die Heiligengebilde des Ange-
lico zeigt ſich in einer nur wenig ſpaͤteren Tafel, welche viel-
leicht *) aus der genannten Kirche in die Gallerie der peru-
giniſchen Kunſtſchule gelangt iſt. Im goldenen Felde dieſes
Gemaͤldes ſtehet: opus Benotii de Florentia MCCCC. LVI.
Auch in der Chorkappelle jener Kirche, einem reichen, Vieles
umfaſſenden Werke, verraͤth ſich ein leiſer Nachklang der Ge-
muͤthsſtimmung des Meiſters, obwohl Benozzo hier ſchon an-
faͤngt, ſich jener ſchuͤlerhaften Befangenheit zu entſchlagen und
aus den Anregungen ſeines Meiſters hervorzuheben, was ſei-
ner Eigenthuͤmlichkeit entſprach. Dieſe Arbeit iſt im Ganzen
und mit Ausnahme des gothiſchen Gewoͤlbes ganz wohl er-
halten und enthaͤlt an den Waͤnden, in zwoͤlf Abtheilungen,
Lebensereigniſſe des Hl. Franz, worin die Geſchaͤftigkeit der
Weiber bey der Geburt des Heiligen, die Leidenſchaft des
Vaters, wo der Hl. ſich von ihm losſagt, der knieende Moͤnch
am Sterbebette des Hl., nebſt anderen lebenvollen Zuͤgen hoͤchſt
erfreulich zu ſehen ſind.
Nicht ſo gar lange darauf arbeitete Benozzo in einem
Staͤdtchen des florentiniſchen Gebietes, ſ. Gimignano, unweit
der Straße von Florenz nach Siena und in der Naͤhe von
Volterra. Im Dome dieſer Stadt malte er in einer Kap-
pelle, welche an der Stelle der vermauerten Hauptthuͤre durch
zwey vorſpringende Pilaſter gebildet wird, den Tod des Hl.
*) Die Gall. der ital. Kunſtakademieen ſind meiſt aus Spo-
lien aufgehobener Kloͤſter erwachſen, weßhalb man den Urſprung ih-
rer Schaͤtze bisweilen im Dunkelen zu laſſen geneigt iſt.
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