Rumohr, Karl Friedrich von: Italienische Forschungen. T. 3. Berlin u. a., 1831.lässigung in der Ausführung des größten Theiles der genann- Unter den Werken Raphaels, auf welche der Fürst kei- Der Hauptgrund ergiebt sich aus dem Technischen. *) Vasari, P. c. p. 87. -- Perche, avendo tanti anni servito la
corte, et essendo creditore di Leone di buona somma, gli era stato dato indizio, che alla fine della sala (di Costantino) -- il Papa gli avrebbe dato un capello rosso. laͤſſigung in der Ausfuͤhrung des groͤßten Theiles der genann- Unter den Werken Raphaels, auf welche der Fuͤrſt kei- Der Hauptgrund ergiebt ſich aus dem Techniſchen. *) Vasari, P. c. p. 87. — Perche, avendo tanti anni servito la
corte, et essendo creditore di Leone di buona somma, gli era stato dato indizio, che alla fine della sala (di Costantino) — il Papa gli avrebbe dato un capello rosso. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0148" n="126"/> laͤſſigung in der Ausfuͤhrung des groͤßten Theiles der genann-<lb/> ten Werke wirft auf die gefeyerte Kunſtliebe <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118640437">Leo <hi rendition="#aq">X.</hi></persName> ein we-<lb/> nig guͤnſtiges Licht. Da <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphael</persName> gleichzeitig fuͤr entlegene<lb/> Kirchen, fuͤr Privatperſonen, viele ſeiner herrlichſten Bilder<lb/> gemalt hat, ſo muß die Urſache ſeiner Vernachlaͤſſigung deſſen,<lb/> was er fuͤr den Fuͤrſten gemalt, in dem Geſchmacke, oder in<lb/> der Gleichguͤltigkeit dieſes letzten liegen. Dieſe Vermuthung<lb/> trifft mit einer Andeutung des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vaſari</persName> uͤberein, daß <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118640437">Leo</persName>, wel-<lb/> cher dem Kuͤnſtler große Summen ſchuldete, dieſen mit der<lb/> Hoffnung auf reiche Pfruͤnden und kirchliche Auszeichnungen<lb/> hingehalten habe <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118626213">Vasari</persName>, P. c. p. 87. — Perche, avendo tanti anni servito la<lb/> corte, et essendo creditore di <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118640437">Leone</persName> di buona somma, gli era stato<lb/> dato indizio, che alla fine della sala (di <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118565184">Costantino</persName>) — il Papa gli<lb/> avrebbe dato un capello rosso.</hi></note>.</p><lb/> <p>Unter den Werken <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphaels</persName>, auf welche der Fuͤrſt kei-<lb/> nen Einfluß ausgeuͤbt, behaupten die Sibyllen in <hi rendition="#aq">la Pace</hi> die<lb/> erſte Stelle. Ich habe bereits gezeigt, daß die Gruͤnde, nach<lb/> welchen man dieſes Werk ſchon unter <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118714090">Julius <hi rendition="#aq">II.</hi></persName> entſtehen<lb/> laͤßt, ganz unhaltbar ſind; es bleibt mir, zu zeigen, daß ſie<lb/> in den erſten Jahren der Regierung <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118640437">Leo <hi rendition="#aq">X.</hi></persName>, um 1515, ge-<lb/> malt ſeyn muͤſſen.</p><lb/> <p>Der Hauptgrund ergiebt ſich aus dem Techniſchen.<lb/> Noch in der Meſſe von <placeName>Bolſena</placeName>, im Heliodor, tritt, der Form,<lb/> wie beſonders der Farbe nach, das Einzelne nicht ſelten als<lb/> ein fuͤr ſich Beſtehendes, fuͤr ſich Durchgebildetes, aus dem<lb/> Ganzen zum Nachtheil der Geſammterſcheinung zu deutlich<lb/> hervor. In viel ſpaͤteren Jahren wiederum uͤberließ <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118597787">Raphael</persName><lb/> die Ausfuͤhrung der Mauergemaͤlde ſeinen Gehuͤlfen, welche<lb/> bekanntlich ſehr fleckig und wenig harmoniſch <hi rendition="#aq">a fresco</hi> ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0148]
laͤſſigung in der Ausfuͤhrung des groͤßten Theiles der genann-
ten Werke wirft auf die gefeyerte Kunſtliebe Leo X. ein we-
nig guͤnſtiges Licht. Da Raphael gleichzeitig fuͤr entlegene
Kirchen, fuͤr Privatperſonen, viele ſeiner herrlichſten Bilder
gemalt hat, ſo muß die Urſache ſeiner Vernachlaͤſſigung deſſen,
was er fuͤr den Fuͤrſten gemalt, in dem Geſchmacke, oder in
der Gleichguͤltigkeit dieſes letzten liegen. Dieſe Vermuthung
trifft mit einer Andeutung des Vaſari uͤberein, daß Leo, wel-
cher dem Kuͤnſtler große Summen ſchuldete, dieſen mit der
Hoffnung auf reiche Pfruͤnden und kirchliche Auszeichnungen
hingehalten habe *).
Unter den Werken Raphaels, auf welche der Fuͤrſt kei-
nen Einfluß ausgeuͤbt, behaupten die Sibyllen in la Pace die
erſte Stelle. Ich habe bereits gezeigt, daß die Gruͤnde, nach
welchen man dieſes Werk ſchon unter Julius II. entſtehen
laͤßt, ganz unhaltbar ſind; es bleibt mir, zu zeigen, daß ſie
in den erſten Jahren der Regierung Leo X., um 1515, ge-
malt ſeyn muͤſſen.
Der Hauptgrund ergiebt ſich aus dem Techniſchen.
Noch in der Meſſe von Bolſena, im Heliodor, tritt, der Form,
wie beſonders der Farbe nach, das Einzelne nicht ſelten als
ein fuͤr ſich Beſtehendes, fuͤr ſich Durchgebildetes, aus dem
Ganzen zum Nachtheil der Geſammterſcheinung zu deutlich
hervor. In viel ſpaͤteren Jahren wiederum uͤberließ Raphael
die Ausfuͤhrung der Mauergemaͤlde ſeinen Gehuͤlfen, welche
bekanntlich ſehr fleckig und wenig harmoniſch a fresco ge-
*) Vasari, P. c. p. 87. — Perche, avendo tanti anni servito la
corte, et essendo creditore di Leone di buona somma, gli era stato
dato indizio, che alla fine della sala (di Costantino) — il Papa gli
avrebbe dato un capello rosso.
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