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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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gefallen, antwortete der Diener, zur Thüre hinausschauend. Befehlt Ihr noch Anderes? setze er ängstlich hinzu. Bleib, sagte Savello, ich habe mit dir noch zu reden. Du meinst, sprach er sinnend, daß über sie der Mammon keine Gewalt habe? Du kennst die Menschen, die Weiber nicht. In der Welt ist Alles käuflich; der Bettler für eine Kupfermünze, der Fürst für große Schätze; der Unterschied liegt nur im Maße. -- Du sagst, daß sie reich sei; nun wohl, nimm diesen Schmuck: er ist fürstlich und wird sie verblenden, wie reich sie sei. Wird es, um ihr zu nahen, dir nöthig sein, ihre Diener zu bestechen? Da, nimm den Sack voll spanischen Goldes, gib, spende, wirf aus. Nur eile! -- Doch bleib' -- Nein, gehe sogleich; noch ist es nächtig und dunkel, noch glückt es dir vielleicht, Etwas auszuspähen, was uns behülflich sein wird. Geh, geh und kehre bald zurück.

Nach einer ganz durchwachten Nacht hatte Savello den Morgen verschlummert und war erst gegen den Mittag von seinem Lager aufgestanden. Man erinnerte ihn an seine Gäste, welche frühe im Tafelzimmer sich versammelt und oft nach ihm gefragt hatten. Da befahl er ihnen zu sagen, daß sie Unterhaltung suchen mögen nach ihrem eigenen Gefallen; er selbst werde sein Zimmer nicht verlassen. Verletzt und betroffen, auch ermüdet von der wechselnden Laune ihres Wirthes, entfernten sie sich nach kurzer Berathung aus dem Schlosse ohne Urlaub noch Abschied. Sie wollen wiederkommen,

gefallen, antwortete der Diener, zur Thüre hinausschauend. Befehlt Ihr noch Anderes? setze er ängstlich hinzu. Bleib, sagte Savello, ich habe mit dir noch zu reden. Du meinst, sprach er sinnend, daß über sie der Mammon keine Gewalt habe? Du kennst die Menschen, die Weiber nicht. In der Welt ist Alles käuflich; der Bettler für eine Kupfermünze, der Fürst für große Schätze; der Unterschied liegt nur im Maße. — Du sagst, daß sie reich sei; nun wohl, nimm diesen Schmuck: er ist fürstlich und wird sie verblenden, wie reich sie sei. Wird es, um ihr zu nahen, dir nöthig sein, ihre Diener zu bestechen? Da, nimm den Sack voll spanischen Goldes, gib, spende, wirf aus. Nur eile! — Doch bleib' — Nein, gehe sogleich; noch ist es nächtig und dunkel, noch glückt es dir vielleicht, Etwas auszuspähen, was uns behülflich sein wird. Geh, geh und kehre bald zurück.

Nach einer ganz durchwachten Nacht hatte Savello den Morgen verschlummert und war erst gegen den Mittag von seinem Lager aufgestanden. Man erinnerte ihn an seine Gäste, welche frühe im Tafelzimmer sich versammelt und oft nach ihm gefragt hatten. Da befahl er ihnen zu sagen, daß sie Unterhaltung suchen mögen nach ihrem eigenen Gefallen; er selbst werde sein Zimmer nicht verlassen. Verletzt und betroffen, auch ermüdet von der wechselnden Laune ihres Wirthes, entfernten sie sich nach kurzer Berathung aus dem Schlosse ohne Urlaub noch Abschied. Sie wollen wiederkommen,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:26:17Z)

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/69>, abgerufen am 21.11.2024.