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Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sagten sie den bestürzten Dienern, wenn ihrem Gebieter wiederum fester zu Muthe sei.

Savello's Helfer hatte indeß die Dunkelheit benutzt, alle Zugänge zum Gartenstücke des Giustiniano auszuspähen. Die Felsen, welche gegen die Schlucht hin den Garten begrenzten, fand er an mehr als einer Stelle zugänglich, die Mauer niedrig und vernachlässigt. In den Garten eingetreten, überzeugte er sich, daß man unter Bäumen und Büschen unbemerkt bis an das Haus gelangen könne. Die Hinterthüre war nur angelehnt. Er öffnete sie und horchte ins Haus hinein. Alles still wie der Tod. Er wollte bereits sich zurückziehen, als in der nahen Kammer des Erdgeschosses das laute Aufathmen eines Menschen, der aus dem Schlafe zu erwachen schien, ihn noch ein Mal veranlaßte, das Ohr an den Thürpfosten anzulegen. Er hörte von weiblicher Stimme ein Gebet murmeln und errieth aus den Umständen, daß hier die Hausmagd schlafen müsse. Seine Kundschafter hatten ihm berichtet, daß Giustiniano im Hause eine Magd halte, welche arm, jung, lüstern und nicht abgeneigt sei, in verwegene Händel sich einzulassen. Nicht ohne die Hoffnung, unbehorcht mit diesem Mädchen einige Worte auszutauschen, mit ihr mindestens sich bekannt zu machen, zog er sich jetzt hinter die Mauer zurück, welche den Brunnen vom Wohngebäude absonderte.

Schon begann der Morgen zu grauen, als die Magd, das kupferne Behältniß auf dem Kopfe tragend, noch schläfrig und verdrossen, dem Brunnen sich näherte.

sagten sie den bestürzten Dienern, wenn ihrem Gebieter wiederum fester zu Muthe sei.

Savello's Helfer hatte indeß die Dunkelheit benutzt, alle Zugänge zum Gartenstücke des Giustiniano auszuspähen. Die Felsen, welche gegen die Schlucht hin den Garten begrenzten, fand er an mehr als einer Stelle zugänglich, die Mauer niedrig und vernachlässigt. In den Garten eingetreten, überzeugte er sich, daß man unter Bäumen und Büschen unbemerkt bis an das Haus gelangen könne. Die Hinterthüre war nur angelehnt. Er öffnete sie und horchte ins Haus hinein. Alles still wie der Tod. Er wollte bereits sich zurückziehen, als in der nahen Kammer des Erdgeschosses das laute Aufathmen eines Menschen, der aus dem Schlafe zu erwachen schien, ihn noch ein Mal veranlaßte, das Ohr an den Thürpfosten anzulegen. Er hörte von weiblicher Stimme ein Gebet murmeln und errieth aus den Umständen, daß hier die Hausmagd schlafen müsse. Seine Kundschafter hatten ihm berichtet, daß Giustiniano im Hause eine Magd halte, welche arm, jung, lüstern und nicht abgeneigt sei, in verwegene Händel sich einzulassen. Nicht ohne die Hoffnung, unbehorcht mit diesem Mädchen einige Worte auszutauschen, mit ihr mindestens sich bekannt zu machen, zog er sich jetzt hinter die Mauer zurück, welche den Brunnen vom Wohngebäude absonderte.

Schon begann der Morgen zu grauen, als die Magd, das kupferne Behältniß auf dem Kopfe tragend, noch schläfrig und verdrossen, dem Brunnen sich näherte.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:26:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:26:17Z)

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Zitationshilfe: Rumohr, Karl Friedrich: Der letzte Savello. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 125–209. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rumohr_savello_1910/70>, abgerufen am 24.11.2024.