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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Wall nach / die Pünt Seelandia / worinn das Zeughaus stehet: Fürs dritte / die Pünt Delft: Viertens Rotterdam / auf derer jedwederm / zu meiner Zeit / acht Metalline Stück stunden. Zwischen Seeland / und Delft / ligt ein hoher Berg / darauf ein Werck von hohen Mauren aufgeführet ist / Belle Gücke genennt / viereckigt gebauet / und immer ein viertzig Mann Besatzung innen hat. Noch höher davon ist ein Reduit, das Sie heisen Gück in Hafen. Ehe man in das Castell kommt / sihet man / auf der lincken Hand / den Karnabesberg / so mächtig hoch ist; auf der Rechten das Fort Lundern / dabey eine Negrey oder Dorfschaft stehet / und kann man an das Castell an dreyen Orten einlauffen. Fürs erste bey Lundern: Zum andern bey Selam, wobey auch eine Reduit; Fürs dritte / bei so genannten Sonnenloch / wo zwar nur kleine Schiffe ankommen können / und wo nicht weit davon wieder eine schöne Reduit aufgerichtet worden; dergleichen auch vom Castell gegen das Siechenhaus stehet. Drey Meil ehe man auf Banda kommt / ist ein Fort, Boule Bay, von fünf Pünten aufgerichtet / immerzu mit Besatzung auf die sechzig Soldaten versehen / und mit vierhundert / biß fünfhundert / Wasser-Fassen / darinnen Sie den Regen samlen / weil es anderst kein Wasser haben kann. Es ist aber wie eine Vorwache auf Banda, weil es / wanns Schiffe in der See sihet / allezeit mit Stucken ein Loos geben muß / zur Nachricht. Tieffer in der See ist noch auf einer andern kleinern Insul / Boule Rund genennet / ein Reduit, von den Holländern aufgeworfen / auf welchen beyden Insulen die beste Muscaden-blühe und Nüß kommen daher. und schönste * Muscaden-Nüsse sich finden / wachsen wie unsere Marillen / aber grösser von Postur, und wann sie reiff sind / haben sie unter der ersten Schelfen die Blühe / welche so roht ist als Blut / unter derer die Nuß stecket / welche allesamt / zuvor / ehe mans verschicket / gekalcht werden müssen / von den Sclaven / die von dem Platz an / da sie ligen / aneinander stehen / und sie in Körben einander zulangen / biß an den Kessel / darinnen der Kalch ist / durch welches Wasser der Korb voll gezogen / und abgeseyet / und dann wieder auf einen Hauffen gegen über ausgeschüttet wird / von welchen sie nur bloß in die Schiff gethan werden / biß sie erst zu Batavia recht geimballiret, und in unsere Länder verschickt werden. Es müssen aber diese / in gewisser Zahl / der Compagnia die Freyleut liefern / welche wieder Ihre Sclaven halten / die an Ihrer Statt die Arbeit thun müssen / wiewohl die Compagnia auch Ihre eigene Sclaven zu den End daselbst hält / deren erzeugte Kinder nicht Ihr / als leiblicher Eltern / sind: sondern der Compagnia, die es abrichten / und im End / so eines ein wenig erwachsen / alle Monat ein Thaler vier der Compagnia verdienen kann.

* Wie der Zimmet-Baum nirgend so häuffig wächset / als in der Insul Ceilon: Also wird der Muscad-Bäum nirgends in solcher Menge gefunden / als in der Insul Banda. Der Einwohner meinste Handtiehrung ist / sonderlich der Weiber / daß Sie die Nüsse aus den Schalen machen / und die Blumen davon samlen / hernach an die Holländer um schlechten Preiß verlassen. Sie pflegen auch eine Parthey Nüsse / ehe Sie noch reiff werden / mit den grünen Schalen in Zucker zu legen / und / als die beste Confecturen, in gantz Indien herum zu verführen; ist ein sehr anmuhtiges und gesundes Wesen / des Morgens zu nehmen / sind alle Wort Herrn von Mandelslo / Lib. III. p. m. 212. Der Baum aber / darauf gemeine Muscaden-Nüsse / von den Indianern Bongogala genannt / wachsen / ist / Neuhofs Bericht nach / wie ein

Wall nach / die Pünt Seelandia / worinn das Zeughaus stehet: Fürs dritte / die Pünt Delft: Viertens Rotterdam / auf derer jedwederm / zu meiner Zeit / acht Metalline Stück stunden. Zwischen Seeland / und Delft / ligt ein hoher Berg / darauf ein Werck von hohen Mauren aufgeführet ist / Belle Gücke genennt / viereckigt gebauet / und immer ein viertzig Mann Besatzung innen hat. Noch höher davon ist ein Reduit, das Sie heisen Gück in Hafen. Ehe man in das Castell kommt / sihet man / auf der lincken Hand / den Karnabesberg / so mächtig hoch ist; auf der Rechten das Fort Lundern / dabey eine Negrey oder Dorfschaft stehet / und kann man an das Castell an dreyen Orten einlauffen. Fürs erste bey Lundern: Zum andern bey Selam, wobey auch eine Reduit; Fürs dritte / bei so genannten Sonnenloch / wo zwar nur kleine Schiffe ankommen können / und wo nicht weit davon wieder eine schöne Reduit aufgerichtet worden; dergleichen auch vom Castell gegen das Siechenhaus stehet. Drey Meil ehe man auf Banda kommt / ist ein Fort, Boule Bay, von fünf Pünten aufgerichtet / immerzu mit Besatzung auf die sechzig Soldaten versehen / und mit vierhundert / biß fünfhundert / Wasser-Fassen / darinnen Sie den Regen samlen / weil es anderst kein Wasser haben kann. Es ist aber wie eine Vorwache auf Banda, weil es / wanns Schiffe in der See sihet / allezeit mit Stucken ein Loos geben muß / zur Nachricht. Tieffer in der See ist noch auf einer andern kleinern Insul / Boule Rund genennet / ein Reduit, von den Holländern aufgeworfen / auf welchen beyden Insulen die beste Muscaden-blühe und Nüß kommen daher. und schönste * Muscaden-Nüsse sich finden / wachsen wie unsere Marillen / aber grösser von Postur, und wann sie reiff sind / haben sie unter der ersten Schelfen die Blühe / welche so roht ist als Blut / unter derer die Nuß stecket / welche allesamt / zuvor / ehe mans verschicket / gekalcht werden müssen / von den Sclaven / die von dem Platz an / da sie ligen / aneinander stehen / und sie in Körben einander zulangen / biß an den Kessel / darinnen der Kalch ist / durch welches Wasser der Korb voll gezogen / und abgeseyet / und dann wieder auf einen Hauffen gegen über ausgeschüttet wird / von welchen sie nur bloß in die Schiff gethan werden / biß sie erst zu Batavia recht geimballiret, und in unsere Länder verschickt werden. Es müssen aber diese / in gewisser Zahl / der Compagnia die Freyleut liefern / welche wieder Ihre Sclaven halten / die an Ihrer Statt die Arbeit thun müssen / wiewohl die Compagnia auch Ihre eigene Sclaven zu den End daselbst hält / deren erzeugte Kinder nicht Ihr / als leiblicher Eltern / sind: sondern der Compagnia, die es abrichten / und im End / so eines ein wenig erwachsen / alle Monat ein Thaler vier der Compagnia verdienen kann.

* Wie der Zimmet-Baum nirgend so häuffig wächset / als in der Insul Ceilon: Also wird der Muscad-Bäum nirgends in solcher Menge gefunden / als in der Insul Banda. Der Einwohner meinste Handtiehrung ist / sonderlich der Weiber / daß Sie die Nüsse aus den Schalen machen / und die Blumen davon samlen / hernach an die Holländer um schlechten Preiß verlassen. Sie pflegen auch eine Parthey Nüsse / ehe Sie noch reiff werden / mit den grünen Schalen in Zucker zu legen / und / als die beste Confecturen, in gantz Indien herum zu verführen; ist ein sehr anmuhtiges und gesundes Wesen / des Morgens zu nehmen / sind alle Wort Herrn von Mandelslo / Lib. III. p. m. 212. Der Baum aber / darauf gemeine Muscaden-Nüsse / von den Indianern Bongogala genannt / wachsen / ist / Neuhofs Bericht nach / wie ein

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[2/0055] Wall nach / die Pünt Seelandia / worinn das Zeughaus stehet: Fürs dritte / die Pünt Delft: Viertens Rotterdam / auf derer jedwederm / zu meiner Zeit / acht Metalline Stück stunden. Zwischen Seeland / und Delft / ligt ein hoher Berg / darauf ein Werck von hohen Mauren aufgeführet ist / Belle Gücke genennt / viereckigt gebauet / und immer ein viertzig Mann Besatzung innen hat. Noch höher davon ist ein Reduit, das Sie heisen Gück in Hafen. Ehe man in das Castell kommt / sihet man / auf der lincken Hand / den Karnabesberg / so mächtig hoch ist; auf der Rechten das Fort Lundern / dabey eine Negrey oder Dorfschaft stehet / und kann man an das Castell an dreyen Orten einlauffen. Fürs erste bey Lundern: Zum andern bey Selam, wobey auch eine Reduit; Fürs dritte / bei so genannten Sonnenloch / wo zwar nur kleine Schiffe ankommen können / und wo nicht weit davon wieder eine schöne Reduit aufgerichtet worden; dergleichen auch vom Castell gegen das Siechenhaus stehet. Drey Meil ehe man auf Banda kommt / ist ein Fort, Boule Bay, von fünf Pünten aufgerichtet / immerzu mit Besatzung auf die sechzig Soldaten versehen / und mit vierhundert / biß fünfhundert / Wasser-Fassen / darinnen Sie den Regen samlen / weil es anderst kein Wasser haben kann. Es ist aber wie eine Vorwache auf Banda, weil es / wanns Schiffe in der See sihet / allezeit mit Stucken ein Loos geben muß / zur Nachricht. Tieffer in der See ist noch auf einer andern kleinern Insul / Boule Rund genennet / ein Reduit, von den Holländern aufgeworfen / auf welchen beyden Insulen die beste und schönste * Muscaden-Nüsse sich finden / wachsen wie unsere Marillen / aber grösser von Postur, und wann sie reiff sind / haben sie unter der ersten Schelfen die Blühe / welche so roht ist als Blut / unter derer die Nuß stecket / welche allesamt / zuvor / ehe mans verschicket / gekalcht werden müssen / von den Sclaven / die von dem Platz an / da sie ligen / aneinander stehen / und sie in Körben einander zulangen / biß an den Kessel / darinnen der Kalch ist / durch welches Wasser der Korb voll gezogen / und abgeseyet / und dann wieder auf einen Hauffen gegen über ausgeschüttet wird / von welchen sie nur bloß in die Schiff gethan werden / biß sie erst zu Batavia recht geimballiret, und in unsere Länder verschickt werden. Es müssen aber diese / in gewisser Zahl / der Compagnia die Freyleut liefern / welche wieder Ihre Sclaven halten / die an Ihrer Statt die Arbeit thun müssen / wiewohl die Compagnia auch Ihre eigene Sclaven zu den End daselbst hält / deren erzeugte Kinder nicht Ihr / als leiblicher Eltern / sind: sondern der Compagnia, die es abrichten / und im End / so eines ein wenig erwachsen / alle Monat ein Thaler vier der Compagnia verdienen kann. Muscaden-blühe und Nüß kommen daher. * Wie der Zimmet-Baum nirgend so häuffig wächset / als in der Insul Ceilon: Also wird der Muscad-Bäum nirgends in solcher Menge gefunden / als in der Insul Banda. Der Einwohner meinste Handtiehrung ist / sonderlich der Weiber / daß Sie die Nüsse aus den Schalen machen / und die Blumen davon samlen / hernach an die Holländer um schlechten Preiß verlassen. Sie pflegen auch eine Parthey Nüsse / ehe Sie noch reiff werden / mit den grünen Schalen in Zucker zu legen / und / als die beste Confecturen, in gantz Indien herum zu verführen; ist ein sehr anmuhtiges und gesundes Wesen / des Morgens zu nehmen / sind alle Wort Herrn von Mandelslo / Lib. III. p. m. 212. Der Baum aber / darauf gemeine Muscaden-Nüsse / von den Indianern Bongogala genannt / wachsen / ist / Neuhofs Bericht nach / wie ein

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/55>, abgerufen am 27.11.2024.