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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Essen. Eine Art muß das seyn / wie in West-Indien der Palm-Wein / den Hemmersan / pag. 10. (wiewohl Er des Geträncks von dem Cocus-Baum in West-Indien auch Meldung thut / pag. 84.) also beschrieben: Der Palm-Wein ist gantz weiß / hat des neuen Wein in Teutschland Geschmack / wächset selbiger Orten auf hohen Bäumen / als die Tannenbäum seyn mögen. Wann Sie wollen einen hohlen / binden Sie mit einem Strick / oder Bast / wie Sie es nennen / ein Krüglein um den Leib / welches die Mohren Püth nennen; steigen hernach den Baum / nicht gerad: sondern der Rundung nach hinauf / da Sie denn oben solches Krüglein anbinden / bohren ein Loch in Baum / und stecken ein Röhrlein hinein / worauf allmehlich von des Baums Saft dieser Wein in das Krüglein tropfet: hernach haben Sie Ihre gewisse Zeit / daraus Sie wissen / ob es bald voll werden wird / da hohlen Sie es auf vorgedachte Weiß wieder herab. Sie bringen mehr nicht / als was Sie auf einmahl Sich getrauen zu verkauffen. Dieser Wein ist nicht lieblicher zu trincken / als den ersten Tag. Denn / so man denselben länger wolte aufheben / verlöhre es seine Kraft / und würde säuerlich.

Der Autor strebet wieder nach Batavia. Demnach Ich nun auf die neun Monat lang in Banda geblieben war / kam ein neuer Gouverneur von Batavia, weil der vorige verschieden / mit zweyen Schiffen / einem / genannt die Fleut / der Utgeist: Dem andern / die Concordia; Und weil Ich hörte / daß unser Capitaine, Thomas Budel / wieder mit funfzig Mann nacher Batavia gesandt werden solte / an dessen Statt aber Sein Bruder zum Capitain fürgestellet werden / auch der Ort Mir nicht anstünde / so wohl des hitzigen Getrancks: als ungesunder Früchten wegen: über diß kein Feind da war; (daher es auch den Namen bekommen / daß es des alten Manns Hauß getituliret worden; denn Sich Soldaten da funden / die wohl zwantzig Jahr Ihren Herren mit einer Kugel gedienet) dachte Ich / als ein junger frischer Mensch / Mich weiter etwas zu versuchen / und wieder auf Bataviam zu gehen / da man mehr erfahren kann. Sprach derowegen dem Capitain zu / daß Er Mich mitnehmen mögte / der Sich auch erbitten liesse / meinen Namen aufzeichnete / und Mir eine Ordonnance gab / daß Mir der Kauffmann meine Rechnung schreiben solte / und auf das Fleut-Schiff / genannt Ut-Geist / aufnehmen wolte / welches Mich / der Ich keinen Sinn länger zu bleiben hatte / mächtig erfreuete.

Essen. Eine Art muß das seyn / wie in West-Indien der Palm-Wein / den Hemmersan / pag. 10. (wiewohl Er des Geträncks von dem Cocus-Baum in West-Indien auch Meldung thut / pag. 84.) also beschrieben: Der Palm-Wein ist gantz weiß / hat des neuen Wein in Teutschland Geschmack / wächset selbiger Orten auf hohen Bäumen / als die Tannenbäum seyn mögen. Wann Sie wollen einen hohlen / binden Sie mit einem Strick / oder Bast / wie Sie es nennen / ein Krüglein um den Leib / welches die Mohren Püth nennen; steigen hernach den Baum / nicht gerad: sondern der Rundung nach hinauf / da Sie denn oben solches Krüglein anbinden / bohren ein Loch in Baum / und stecken ein Röhrlein hinein / worauf allmehlich von des Baums Saft dieser Wein in das Krüglein tropfet: hernach haben Sie Ihre gewisse Zeit / daraus Sie wissen / ob es bald voll werden wird / da hohlen Sie es auf vorgedachte Weiß wieder herab. Sie bringen mehr nicht / als was Sie auf einmahl Sich getrauen zu verkauffen. Dieser Wein ist nicht lieblicher zu trincken / als den ersten Tag. Denn / so man denselben länger wolte aufheben / verlöhre es seine Kraft / und würde säuerlich.

Der Autor strebet wieder nach Batavia. Demnach Ich nun auf die neun Monat lang in Banda geblieben war / kam ein neuer Gouverneur von Batavia, weil der vorige verschieden / mit zweyen Schiffen / einem / genannt die Fleut / der Utgeist: Dem andern / die Concordia; Und weil Ich hörte / daß unser Capitaine, Thomas Budel / wieder mit funfzig Mann nacher Batavia gesandt werden solte / an dessen Statt aber Sein Bruder zum Capitain fürgestellet werden / auch der Ort Mir nicht anstünde / so wohl des hitzigen Getrancks: als ungesunder Früchten wegen: über diß kein Feind da war; (daher es auch den Namen bekommen / daß es des alten Manns Hauß getituliret worden; denn Sich Soldaten da funden / die wohl zwantzig Jahr Ihren Herren mit einer Kugel gedienet) dachte Ich / als ein junger frischer Mensch / Mich weiter etwas zu versuchen / und wieder auf Bataviam zu gehen / da man mehr erfahren kann. Sprach derowegen dem Capitain zu / daß Er Mich mitnehmen mögte / der Sich auch erbitten liesse / meinen Namen aufzeichnete / und Mir eine Ordonnance gab / daß Mir der Kauffmann meine Rechnung schreiben solte / und auf das Fleut-Schiff / genannt Ut-Geist / aufnehmen wolte / welches Mich / der Ich keinen Sinn länger zu bleiben hatte / mächtig erfreuete.

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[1/0064] Essen. Eine Art muß das seyn / wie in West-Indien der Palm-Wein / den Hemmersan / pag. 10. (wiewohl Er des Geträncks von dem Cocus-Baum in West-Indien auch Meldung thut / pag. 84.) also beschrieben: Der Palm-Wein ist gantz weiß / hat des neuen Wein in Teutschland Geschmack / wächset selbiger Orten auf hohen Bäumen / als die Tannenbäum seyn mögen. Wann Sie wollen einen hohlen / binden Sie mit einem Strick / oder Bast / wie Sie es nennen / ein Krüglein um den Leib / welches die Mohren Püth nennen; steigen hernach den Baum / nicht gerad: sondern der Rundung nach hinauf / da Sie denn oben solches Krüglein anbinden / bohren ein Loch in Baum / und stecken ein Röhrlein hinein / worauf allmehlich von des Baums Saft dieser Wein in das Krüglein tropfet: hernach haben Sie Ihre gewisse Zeit / daraus Sie wissen / ob es bald voll werden wird / da hohlen Sie es auf vorgedachte Weiß wieder herab. Sie bringen mehr nicht / als was Sie auf einmahl Sich getrauen zu verkauffen. Dieser Wein ist nicht lieblicher zu trincken / als den ersten Tag. Denn / so man denselben länger wolte aufheben / verlöhre es seine Kraft / und würde säuerlich. Demnach Ich nun auf die neun Monat lang in Banda geblieben war / kam ein neuer Gouverneur von Batavia, weil der vorige verschieden / mit zweyen Schiffen / einem / genannt die Fleut / der Utgeist: Dem andern / die Concordia; Und weil Ich hörte / daß unser Capitaine, Thomas Budel / wieder mit funfzig Mann nacher Batavia gesandt werden solte / an dessen Statt aber Sein Bruder zum Capitain fürgestellet werden / auch der Ort Mir nicht anstünde / so wohl des hitzigen Getrancks: als ungesunder Früchten wegen: über diß kein Feind da war; (daher es auch den Namen bekommen / daß es des alten Manns Hauß getituliret worden; denn Sich Soldaten da funden / die wohl zwantzig Jahr Ihren Herren mit einer Kugel gedienet) dachte Ich / als ein junger frischer Mensch / Mich weiter etwas zu versuchen / und wieder auf Bataviam zu gehen / da man mehr erfahren kann. Sprach derowegen dem Capitain zu / daß Er Mich mitnehmen mögte / der Sich auch erbitten liesse / meinen Namen aufzeichnete / und Mir eine Ordonnance gab / daß Mir der Kauffmann meine Rechnung schreiben solte / und auf das Fleut-Schiff / genannt Ut-Geist / aufnehmen wolte / welches Mich / der Ich keinen Sinn länger zu bleiben hatte / mächtig erfreuete. Der Autor strebet wieder nach Batavia.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/64>, abgerufen am 26.11.2024.