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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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wolle / wann die Holländer mit etc. fechten wollen? daraus hernach ein Sprichwort entstanden / wie bereit oben gemeldet worden.

Also / sage Ich / sind wunderliche Anschläge / und Verrähtereyen / in Indien / zu Wasser / und Land / und wann Anno Christi 1656. der Portugäsen Conspiration wider Uns angangen wäre / hätte Ich gewiß mein Vatterland auch nimmer gesehen. Als Ich nun / aufs neu in die drey Monat / auf Batavia zugebracht hatte / wurd Ich / im Monat Septembris, commandiret mit dreyhundert Mann nach der Insul Ceilon zu segeln / welche auf Der Autor wird auf Ceilon commandiret. die vierhundert Meil davon liget; Liessen auch mit Gott die Segel fliegen / den 4. Septemb. und waren unser Schiff drey / genannt Banda der Admiral, und zwey Jagt / Lello, und Aggerslot. Selbigen Tags wurde ein Schiffer / mit Namen Jungbier / weil Er Unzucht mit einem Jungen getrieben / an einem Pfahl erwürgt / und darauf verbrannt: Der Jung aber vor dem Castell auf der Brucken in das Wasser geworfen / und ersäufft.

Den 4. Octob. arrivierten Wir mit gutem Glück an dem Hafen Pünte de Galle genannt / welcher zur selbigen Zeit die Hauptstadt auf Ceilon war: aber nunmehr ists Columbo.

Punte de Galle Beschreibung. Es ist in Warheit ein schöner Hafen / und können die Schiff ein gantz Jahr da ligen / mit dem Seewind ein / und / mit dem Landwind / wieder auslauffen / ohne daß gefährliche verborgene Klippen hat; Um weßwillen / wann gar fremde Schiffe kommen / die / so Sie das allererstemal daselbst anlauffen wollen / Ihre drey Schüß: so es aber ein ehedessen da gewesenes / Ihren einigen Schuß / thun muß / und so denn wieder geantwortet worden / müssen Sie harren / biß ein Pilot, oder Steurmann / der auf einer hohen Klippen / so eine anderthalbe Stund von der Stadt in der See liget / samt Seinen Matilotes allezeit Wacht hält / und so Er Schiffe gewahr wird / auf dem Mast / der daselbst aufgerichtet ist / eine grosse Flaggen wehen lassen muß / zur Nachricht / daß Sie Sich mit dem grossen Schiff nicht nähern / biß Er Ihnen entgegen komme / und die rechte Passage vorweise. Bey nächtlicher Weile läst sichs gar nicht wagen / daß man einlauffe / weil die Gefahr allzugroß ist.

Schwarze Fort An dem Hafen ist ein Fort / das schwartze Fort genennt / erstlich von den Portugäsen erbauet worden / unter einem betrüglichen Praetext, den Sie dem König von Candi machten / davon wir hernach reden wollen: Nunmehr aber von den Holländern / die es Anno 1640. Jenen mit Sturm abgenommen haben / mit andern Pünten trefflich bevestiget.

Siechenhaus. Auf der lincken Seiten / so man nun näher kommt / ist heut zu Tag das Siechenhaus / da / vor der Zeit / die Portugäsen Ihre Müntz gehabt haben. Noch näher an der Stadt ist die Pünte Aggerslot, so acht Stück auf hat / die den Hafen gantz beschiessen können. Besser hinauf auf dem Strand ist das / obbemeldte / schwartze Zeughaus. Fort hoch aufgeführt / auf welchem das Zeughaus stehet / und alle Handwercksleut / und Sclaven / wohnen; unter dem / um ein merckliches niderer / der Wasser-Paß ligt / Wasser-Paß. gerad gegen die Schiffe gerichtet / wo diese anlauffen müssen / welches erst Anno Christi 1653. der damahlige Gouverneur, Jacob von Küttenstein von Delft bürtig / bauen lassen / worauf sechs Metalline Stucken stehen / deren jedes zwölf Pfund Eisen schiesset / innerhalb welchen noch eine kleine Port / die Wasser-Port genennt / stehet / wodurch man bey nächtlicher Weile

wolle / wann die Holländer mit etc. fechten wollen? daraus hernach ein Sprichwort entstanden / wie bereit oben gemeldet worden.

Also / sage Ich / sind wunderliche Anschläge / und Verrähtereyen / in Indien / zu Wasser / und Land / und wann Anno Christi 1656. der Portugäsen Conspiration wider Uns angangen wäre / hätte Ich gewiß mein Vatterland auch nimmer gesehen. Als Ich nun / aufs neu in die drey Monat / auf Batavia zugebracht hatte / wurd Ich / im Monat Septembris, commandiret mit dreyhundert Mann nach der Insul Ceilon zu segeln / welche auf Der Autor wird auf Ceilon commandiret. die vierhundert Meil davon liget; Liessen auch mit Gott die Segel fliegen / den 4. Septemb. und waren unser Schiff drey / genannt Banda der Admiral, und zwey Jagt / Lello, und Aggerslot. Selbigen Tags wurde ein Schiffer / mit Namen Jungbier / weil Er Unzucht mit einem Jungen getrieben / an einem Pfahl erwürgt / und darauf verbrannt: Der Jung aber vor dem Castell auf der Brucken in das Wasser geworfen / und ersäufft.

Den 4. Octob. arrivierten Wir mit gutem Glück an dem Hafen Pünte de Galle genannt / welcher zur selbigen Zeit die Hauptstadt auf Ceilon war: aber nunmehr ists Columbo.

Punte de Galle Beschreibung. Es ist in Warheit ein schöner Hafen / und können die Schiff ein gantz Jahr da ligen / mit dem Seewind ein / und / mit dem Landwind / wieder auslauffen / ohne daß gefährliche verborgene Klippen hat; Um weßwillen / wann gar fremde Schiffe kommen / die / so Sie das allererstemal daselbst anlauffen wollen / Ihre drey Schüß: so es aber ein ehedessen da gewesenes / Ihren einigen Schuß / thun muß / und so denn wieder geantwortet worden / müssen Sie harren / biß ein Pilot, oder Steurmann / der auf einer hohen Klippen / so eine anderthalbe Stund von der Stadt in der See liget / samt Seinen Matilotes allezeit Wacht hält / und so Er Schiffe gewahr wird / auf dem Mast / der daselbst aufgerichtet ist / eine grosse Flaggen wehen lassen muß / zur Nachricht / daß Sie Sich mit dem grossen Schiff nicht nähern / biß Er Ihnen entgegen komme / und die rechte Passage vorweise. Bey nächtlicher Weile läst sichs gar nicht wagen / daß man einlauffe / weil die Gefahr allzugroß ist.

Schwarze Fort An dem Hafen ist ein Fort / das schwartze Fort genennt / erstlich von den Portugäsen erbauet worden / unter einem betrüglichen Prætext, den Sie dem König von Candi machten / davon wir hernach reden wollen: Nunmehr aber von den Holländern / die es Anno 1640. Jenen mit Sturm abgenommen haben / mit andern Pünten trefflich bevestiget.

Siechenhaus. Auf der lincken Seiten / so man nun näher kommt / ist heut zu Tag das Siechenhaus / da / vor der Zeit / die Portugäsen Ihre Müntz gehabt haben. Noch näher an der Stadt ist die Pünte Aggerslot, so acht Stück auf hat / die den Hafen gantz beschiessen können. Besser hinauf auf dem Strand ist das / obbemeldte / schwartze Zeughaus. Fort hoch aufgeführt / auf welchem das Zeughaus stehet / und alle Handwercksleut / und Sclaven / wohnen; unter dem / um ein merckliches niderer / der Wasser-Paß ligt / Wasser-Paß. gerad gegen die Schiffe gerichtet / wo diese anlauffen müssen / welches erst Anno Christi 1653. der damahlige Gouverneur, Jacob von Küttenstein von Delft bürtig / bauen lassen / worauf sechs Metalline Stucken stehen / deren jedes zwölf Pfund Eisen schiesset / innerhalb welchen noch eine kleine Port / die Wasser-Port genennt / stehet / wodurch man bey nächtlicher Weile

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[3/0066] wolle / wann die Holländer mit etc. fechten wollen? daraus hernach ein Sprichwort entstanden / wie bereit oben gemeldet worden. Also / sage Ich / sind wunderliche Anschläge / und Verrähtereyen / in Indien / zu Wasser / und Land / und wann Anno Christi 1656. der Portugäsen Conspiration wider Uns angangen wäre / hätte Ich gewiß mein Vatterland auch nimmer gesehen. Als Ich nun / aufs neu in die drey Monat / auf Batavia zugebracht hatte / wurd Ich / im Monat Septembris, commandiret mit dreyhundert Mann nach der Insul Ceilon zu segeln / welche auf die vierhundert Meil davon liget; Liessen auch mit Gott die Segel fliegen / den 4. Septemb. und waren unser Schiff drey / genannt Banda der Admiral, und zwey Jagt / Lello, und Aggerslot. Selbigen Tags wurde ein Schiffer / mit Namen Jungbier / weil Er Unzucht mit einem Jungen getrieben / an einem Pfahl erwürgt / und darauf verbrannt: Der Jung aber vor dem Castell auf der Brucken in das Wasser geworfen / und ersäufft. Der Autor wird auf Ceilon commandiret. Den 4. Octob. arrivierten Wir mit gutem Glück an dem Hafen Pünte de Galle genannt / welcher zur selbigen Zeit die Hauptstadt auf Ceilon war: aber nunmehr ists Columbo. Es ist in Warheit ein schöner Hafen / und können die Schiff ein gantz Jahr da ligen / mit dem Seewind ein / und / mit dem Landwind / wieder auslauffen / ohne daß gefährliche verborgene Klippen hat; Um weßwillen / wann gar fremde Schiffe kommen / die / so Sie das allererstemal daselbst anlauffen wollen / Ihre drey Schüß: so es aber ein ehedessen da gewesenes / Ihren einigen Schuß / thun muß / und so denn wieder geantwortet worden / müssen Sie harren / biß ein Pilot, oder Steurmann / der auf einer hohen Klippen / so eine anderthalbe Stund von der Stadt in der See liget / samt Seinen Matilotes allezeit Wacht hält / und so Er Schiffe gewahr wird / auf dem Mast / der daselbst aufgerichtet ist / eine grosse Flaggen wehen lassen muß / zur Nachricht / daß Sie Sich mit dem grossen Schiff nicht nähern / biß Er Ihnen entgegen komme / und die rechte Passage vorweise. Bey nächtlicher Weile läst sichs gar nicht wagen / daß man einlauffe / weil die Gefahr allzugroß ist. Punte de Galle Beschreibung. An dem Hafen ist ein Fort / das schwartze Fort genennt / erstlich von den Portugäsen erbauet worden / unter einem betrüglichen Prætext, den Sie dem König von Candi machten / davon wir hernach reden wollen: Nunmehr aber von den Holländern / die es Anno 1640. Jenen mit Sturm abgenommen haben / mit andern Pünten trefflich bevestiget. Schwarze Fort Auf der lincken Seiten / so man nun näher kommt / ist heut zu Tag das Siechenhaus / da / vor der Zeit / die Portugäsen Ihre Müntz gehabt haben. Noch näher an der Stadt ist die Pünte Aggerslot, so acht Stück auf hat / die den Hafen gantz beschiessen können. Besser hinauf auf dem Strand ist das / obbemeldte / schwartze Fort hoch aufgeführt / auf welchem das Zeughaus stehet / und alle Handwercksleut / und Sclaven / wohnen; unter dem / um ein merckliches niderer / der Wasser-Paß ligt / gerad gegen die Schiffe gerichtet / wo diese anlauffen müssen / welches erst Anno Christi 1653. der damahlige Gouverneur, Jacob von Küttenstein von Delft bürtig / bauen lassen / worauf sechs Metalline Stucken stehen / deren jedes zwölf Pfund Eisen schiesset / innerhalb welchen noch eine kleine Port / die Wasser-Port genennt / stehet / wodurch man bey nächtlicher Weile Siechenhaus. Zeughaus. Wasser-Paß.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/66>, abgerufen am 26.11.2024.