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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Haben lange Ohren. breite Bärt / die Sie nicht viel barbieren lassen; mächtig lange Ohr-Lappen / und Ringe daran von Silber / oder Bley / durch welche Wir zu weilen / so Wir Sie brauchten / sonderlich / wann Sie unsere Officiers-Weiber / in einer Palanquin oder Senften / über Feld tragen müsten / Stricklein zogen / und anhielten / damit Sie nicht / wann Sie Ihren Vortheil ersahen / durchgehen könnten / und das Frauen-Volck / wie Sie oft thaten / auf freyem Feld hinwarfen / und Sich in ein Gestreuch verkrochen / GOtt gebe / die Dames mögten hinkommen wo Sie wolten.

* Die Ursach solcher lang herunterhangenden Ohrlappen / sagt Jürgen Andersen Warum? / pag. 84. sey diese / weil / wenn Sie jung sind / Löcher durch die Ohren stechen / und schwehre Stück Bley daran hängen / die denn die Ohrlappen herunter zerren / daß Sie also zu Ihren vermeinten Zierraht so lang wachsen müssen. Von Ihren Weibern hat Herport / pag. 178. auch gesagt / daß Sie gemeiniglich alle lange Ohren / und so lange Brüst dabey / hätten / daß Sie sie auf die Schuldern legen könnten.

[Abbildung]

Schön Weibs-Volck. Die Ceilonische Weiber sind wohl gebildet / als Ich ein Frauen-Volck in Indien gesehen hab / können trefflich tantzen / nachdem einer auf Glöcklein vorspielet / die Sie wohllautend zu brauchen wissen; fahren auch auf einem Seil / oder tantzen darauf / mit Degen an die Füß gebunden / oder drehen Sich sonst so schnell in einen Kreiß Können wohl tantzen / und auf den Seil fahren. / daß einem das Gesicht vergehet / und man / + der Geschwindigkeit wegen / keinen Kopf an Ihnen erkennen kann; also hurtig sind Sie auch durch den Reif / daß mans nicht genug beschreiben mag.

Sind behend durch den Reif.+ Andersen hat / pag. 85. auch in diesem Stück Ihre Geschwindigkeit bemeldet: Sie sind sehr geübt / sagt Er / im Springen / und Sich übereinander hinweg

Haben lange Ohren. breite Bärt / die Sie nicht viel barbieren lassen; mächtig lange Ohr-Lappen / und Ringe daran von Silber / oder Bley / durch welche Wir zu weilen / so Wir Sie brauchten / sonderlich / wann Sie unsere Officiers-Weiber / in einer Palanquin oder Senften / über Feld tragen müsten / Stricklein zogen / und anhielten / damit Sie nicht / wann Sie Ihren Vortheil ersahen / durchgehen könnten / und das Frauen-Volck / wie Sie oft thaten / auf freyem Feld hinwarfen / und Sich in ein Gestreuch verkrochen / GOtt gebe / die Dames mögten hinkommen wo Sie wolten.

* Die Ursach solcher lang herunterhangenden Ohrlappen / sagt Jürgen Andersen Warum? / pag. 84. sey diese / weil / wenn Sie jung sind / Löcher durch die Ohren stechen / und schwehre Stück Bley daran hängen / die denn die Ohrlappen herunter zerren / daß Sie also zu Ihren vermeinten Zierraht so lang wachsen müssen. Von Ihren Weibern hat Herport / pag. 178. auch gesagt / daß Sie gemeiniglich alle lange Ohren / und so lange Brüst dabey / hätten / daß Sie sie auf die Schuldern legen könnten.

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Schön Weibs-Volck. Die Ceilonische Weiber sind wohl gebildet / als Ich ein Frauen-Volck in Indien gesehen hab / können trefflich tantzen / nachdem einer auf Glöcklein vorspielet / die Sie wohllautend zu brauchen wissen; fahren auch auf einem Seil / oder tantzen darauf / mit Degen an die Füß gebunden / oder drehen Sich sonst so schnell in einen Kreiß Können wohl tantzen / und auf den Seil fahren. / daß einem das Gesicht vergehet / und man / † der Geschwindigkeit wegen / keinen Kopf an Ihnen erkennen kann; also hurtig sind Sie auch durch den Reif / daß mans nicht genug beschreiben mag.

Sind behend durch den Reif.† Andersen hat / pag. 85. auch in diesem Stück Ihre Geschwindigkeit bemeldet: Sie sind sehr geübt / sagt Er / im Springen / und Sich übereinander hinweg

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[6/0069] breite Bärt / die Sie nicht viel barbieren lassen; mächtig lange Ohr-Lappen / und Ringe daran von Silber / oder Bley / durch welche Wir zu weilen / so Wir Sie brauchten / sonderlich / wann Sie unsere Officiers-Weiber / in einer Palanquin oder Senften / über Feld tragen müsten / Stricklein zogen / und anhielten / damit Sie nicht / wann Sie Ihren Vortheil ersahen / durchgehen könnten / und das Frauen-Volck / wie Sie oft thaten / auf freyem Feld hinwarfen / und Sich in ein Gestreuch verkrochen / GOtt gebe / die Dames mögten hinkommen wo Sie wolten. Haben lange Ohren. * Die Ursach solcher lang herunterhangenden Ohrlappen / sagt Jürgen Andersen / pag. 84. sey diese / weil / wenn Sie jung sind / Löcher durch die Ohren stechen / und schwehre Stück Bley daran hängen / die denn die Ohrlappen herunter zerren / daß Sie also zu Ihren vermeinten Zierraht so lang wachsen müssen. Von Ihren Weibern hat Herport / pag. 178. auch gesagt / daß Sie gemeiniglich alle lange Ohren / und so lange Brüst dabey / hätten / daß Sie sie auf die Schuldern legen könnten. [Abbildung] Die Ceilonische Weiber sind wohl gebildet / als Ich ein Frauen-Volck in Indien gesehen hab / können trefflich tantzen / nachdem einer auf Glöcklein vorspielet / die Sie wohllautend zu brauchen wissen; fahren auch auf einem Seil / oder tantzen darauf / mit Degen an die Füß gebunden / oder drehen Sich sonst so schnell in einen Kreiß / daß einem das Gesicht vergehet / und man / † der Geschwindigkeit wegen / keinen Kopf an Ihnen erkennen kann; also hurtig sind Sie auch durch den Reif / daß mans nicht genug beschreiben mag. Schön Weibs-Volck. Können wohl tantzen / und auf den Seil fahren. † Andersen hat / pag. 85. auch in diesem Stück Ihre Geschwindigkeit bemeldet: Sie sind sehr geübt / sagt Er / im Springen / und Sich übereinander hinweg Sind behend durch den Reif.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/69>, abgerufen am 17.05.2024.