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Sachs, Hans: Die irrfart Ulissi mit den Werbern und seiner gemahel Penelope. In: Sehr herrliche, schöne, und warhaffte Gedicht. Das dritt vnd letzt Buch. Nürnberg, 1561, S. 91b-103a.

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Weltlich vnd Poetisch histori.
[Spaltenumbruch]
Penelope spricht.
Nun ich will dich nit mit bekrencken
Thelemache O Sohne mein980
Laß dir den Gast beuolhen sein
Vnd thu jm zu Hof alles guts
Vnd halt jm vor dem Werbern schutz
Vnd leg jm an ein Hofkleid
Er hat geringert mir mein leid985
Frölicher ich von euch abscheid.
Sie gehen alle auß.
Actus 6.
Thelemachus vnd Vlisses gehn
ein/
Minerua bringet den
Handtbogen
/spricht.

Vlisse Held nun ist es zeit
Zu dem kampf dich heimlich bereit
Laß Spieß vnd Schwerdter vberal
Tragen auß deim Fürstlichen Sal990
Vnd in die Harnisch kamer bschliessen
Das die Werber jr nit geniessen
Also ist es der Götter will.
Vlisses spricht.
O Göttin zeig vns in der still.
Wie wir es sollen greiffen an.995
Minerua spricht.
Thelemache du junger Man
Deins Vatters Hörnen Handtbogen
Den er oft hat gspant vnd aufzogen
Den trag zu den Werbern nein
Vnd sag wer vnter jn allein1000
Jn einem zug den spannen kan
Der soll sein deiner Mutter Man
[Spaltenumbruch] Den Handtbogen keiner spannen mag
Als denn zu deinem Vatter sag
Das er den Hörnen Bogen spann1005
Bald er den spant mag er als dann
Angreiffen mit gschütz der Werber roth
Sie alle richten zu dem todt
Darzu wird jm behilflich sein
Du vnd auch die zwen Hirten dein.1010
Minerua gehet ab.
Ewmeus der Sewhirdt vnnd
Philecius der Ochßenhirdt gehn
ein/
Ewmeus spricht.
Ach mich tawret der Herre mein
So ich sich den Handtbogen sein
Der etwan ist gstorben im ellendt.
Philecius der Ochßenhirdt.
Jch rauff mein Har vnd windt mein hendt
Wenn ich an mein Herren gedenck1015
Von gantzem hertzn ich mich bekrenck
Er hat regiert so senftmütig
Gegn armen vnd reichen gütig
Jch glaub das in keim Königreich
Auff erd jetzund sey sein geleich1020
Er war lieb vnd wert jederman
O er hat mir vil guts gethan.
Vlisses spricht.
Jhr zwen sagt mir auff ewren Eid
Was wolt jhr jetzundt thun albeid
Wenn ewer Fürst herwider khem.1025
Philecius spricht.
O nichts wer mir so angenemb
Jch wolt die Werber an dem endt
Auch sehen lassen meiner hendt
Was kraft darinn verborgen wer.
Ewmeus
r iiij
Weltlich vnd Poetisch histori.
[Spaltenumbruch]
Penelope ſpꝛicht.
Nun ich will dich nit mit bekrencken
Thelemache O Sohne mein980
Laß dir den Gaſt beuolhen ſein
Vnd thu jm zu Hof alles guts
Vnd halt jm vor dem Werbern ſchutz
Vnd leg jm an ein Hofkleid
Er hat geringert mir mein leid985
Froͤlicher ich von euch abſcheid.
Sie gehen alle auß.
Actus 6.
Thelemachus vnd Vliſſes gehn
ein/
Minerua bringet den
Handtbogen
/ſpꝛicht.

Vliſſe Held nun iſt es zeit
Zu dem kampf dich heimlich bereit
Laß Spieß vnd Schwerdter vberal
Tragen auß deim Fuͤrſtlichen Sal990
Vnd in die Harniſch kamer bſchlieſſen
Das die Werber jr nit genieſſen
Alſo iſt es der Goͤtter will.
Vliſſes ſpꝛicht.
O Goͤttin zeig vns in der ſtill.
Wie wir es ſollen greiffen an.995
Minerua ſpꝛicht.
Thelemache du junger Man
Deins Vatters Hoͤrnen Handtbogen
Den er oft hat gſpant vnd aufzogen
Den trag zu den Werbern nein
Vnd ſag wer vnter jn allein1000
Jn einem zug den ſpannen kan
Der ſoll ſein deiner Mutter Man
[Spaltenumbruch] Den Handtbogen keiner ſpannen mag
Als denn zu deinem Vatter ſag
Das er den Hoͤrnen Bogen ſpann1005
Bald er den ſpant mag er als dann
Angreiffen mit gſchuͤtz der Werber roth
Sie alle richten zu dem todt
Darzu wird jm behilflich ſein
Du vnd auch die zwen Hirten dein.1010
Minerua gehet ab.
Ewmeus der Sewhirdt vnnd
Philecius der Ochßenhirdt gehn
ein/
Ewmeus ſpꝛicht.
Ach mich tawret der Herꝛe mein
So ich ſich den Handtbogen ſein
Der etwan iſt gſtorben im ellendt.
Philecius der Ochßenhirdt.
Jch rauff mein Har vñ windt mein hẽdt
Wenn ich an mein Herꝛen gedenck1015
Von gantzem hertzn ich mich bekrenck
Er hat regiert ſo ſenftmuͤtig
Gegn armen vnd reichen guͤtig
Jch glaub das in keim Koͤnigreich
Auff erd jetzund ſey ſein geleich1020
Er war lieb vnd wert jederman
O er hat mir vil guts gethan.
Vliſſes ſpꝛicht.
Jhꝛ zwen ſagt mir auff ewꝛen Eid
Was wolt jhꝛ jetzundt thun albeid
Wenn ewer Fuͤrſt herwider khem.1025
Philecius ſpꝛicht.
O nichts wer mir ſo angenemb
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Hans Sachs: kritische Neuedition der "Comedi" "Die irrfart Ulissi" (1555), herausgegeben von Nathanael Busch und Hans Rudolf Velten, Universität Siegen : Bereitstellung der Texttranskription. Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nathanael Busch, Hans Rudolf Velten: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-11-22T14:29:24Z)

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Zitationshilfe: Sachs, Hans: Die irrfart Ulissi mit den Werbern und seiner gemahel Penelope. In: Sehr herrliche, schöne, und warhaffte Gedicht. Das dritt vnd letzt Buch. Nürnberg, 1561, S. 91b-103a, S. Ca. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sachs_ulisses_1561/18>, abgerufen am 03.12.2024.