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Sachs, Hans: Die irrfart Ulissi mit den Werbern und seiner gemahel Penelope. In: Sehr herrliche, schöne, und warhaffte Gedicht. Das dritt vnd letzt Buch. Nürnberg, 1561, S. 91b-103a.

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Weltlich vnd Poetisch histori.
[Spaltenumbruch]
Hieß Thelemachum seinen Sohn25
Jn Griechen lande raisen thon
Vnd nach seim Vatter haben frag
Da machtn die Werber ein anschlag
Jn zu ermörden auff der straß
Minerua vnterkam doch das30
Jn dem kam Vlisses zu landt
Jn Betlers gstalt gar vnerkandt
Allein erkennet jn sein Hundt
Vnd sein Sohn dem er sich macht kundt
Seinr lieben gmahel Penelope35
Gab er sich nit zu erkennen eh
Biß er die Werber all erschlug
Darzu halff jm trewlich genug
Sein lieber Sohn Thelemachus
Ewmeus vnd Philecius40
Sein Sewhirdt vnd sein Ochsenhirt
Nach dem er sich schmucket vnd zirt
Als ein Fürst gab sich erst zu kennen
Seiner Penelope benennen
Die jn mit grosser frewd vmbfing45
Nach dem er jr erzelt all ding
Was er erlieden het die zeit
Für erschröcklich gefehrligkeit
Nun seit still wenn man an thut fangen
Höret vnd sehet mit verlangen50
Wie alle ding seyen vergangen.
Thelemachus ein Sohn Vlissi
gehet ein vnnd klagt.
Ach ich ellendt verlaßner Waiß
Der armutseligst ich wol haiß
Wann ich hab bald jetz ward geboren
Mein Vatter Vlissem verloren55
Vor Troya in der Griechen Heer
Oder ist etwan in dem Meer
Ertruncken/als er heim wolt faren
Jch hab jn je in zweintzig jaren
Nit gsehen noch kein gwises wort60
Von jm vernummen noch gehort
[Spaltenumbruch] Deß ich vnd die Fraw Mutter mein
Penelope/vnd der Vatter sein
Laertes/biß her vnser zeit
Verzert haben in trawrigkeit65
Dort steht ein Gast den will ich fragen
Ob er mir doch etwas kündt sagen
Vom hertzen lieben Vatter mein
O Gast trit baß zu mir herrein
Wer bist du/vnd wann kombst du her70
Weist du nit etwan gute mär
Von Vlissi dem thewren Fürsten
Den je nach redligkeit war dürsten
Ob der sey lebendt oder todt.
Minerua Göttin der Weißheit.
Thelemache ich schwer bey Gott75
Dir warhafte kundtschaft zu geben
Das dein Vatter noch ist im leben
Wird auff gehaltn in einer Jnseln
Wider sein willn mit wain vnd winsseln
Jetzundt biß in das siebendt jar80
Darumb so ist mein rath du fahr
Gehn Pillum zum Fürsten Nestor
Der mit jm ist gelegen vor
Troya/vnd auch mit jm abgfarn
Vnd kanst du bey jm nichts erfarn85
Zeuch gen Sparta zu Menelao
Dem König vnd erkundt aldo
Wo Vlisses der Vatter dein
Hin kummen sey in gemein
Die Griechen furhn von Troya ab90
Weil er als ich vernummen hab
Auch erst newlich ist kummen heim
Vnd wenn du denn erforscht in gheim
Wo dein Vatter sey in dem landt
So such jn führ jn heim zu handt95
Den Göttling rath will ich dir geben.
Thelemachus spricht.
O Gast ich will dir volgen eben
Vnd
q ij
Weltlich vnd Poetisch histori.
[Spaltenumbruch]
Hieß Thelemachum ſeinen Sohn25
Jn Griechen lande raiſen thon
Vnd nach ſeim Vatter haben frag
Da machtn die Werber ein anſchlag
Jn zu ermoͤrden auff der ſtraß
Minerua vnterkam doch das30
Jn dem kam Vliſſes zu landt
Jn Betlers gſtalt gar vnerkandt
Allein erkennet jn ſein Hundt
Vnd ſein Sohn dem er ſich macht kundt
Seinr lieben gmahel Penelope35
Gab er ſich nit zu erkennen eh
Biß er die Werber all erſchlug
Darzu halff jm trewlich genug
Sein lieber Sohn Thelemachus
Ewmeus vnd Philecius40
Sein Sewhirdt vnd ſein Ochſenhirt
Nach dem er ſich ſchmucket vnd zirt
Als ein Fuͤrſt gab ſich erſt zu kennen
Seiner Penelope benennen
Die jn mit groſſer frewd vmbfing45
Nach dem er jr erzelt all ding
Was er erlieden het die zeit
Fuͤr erſchroͤcklich gefehꝛligkeit
Nun ſeit ſtill wenn man an thut fangen
Hoͤret vnd ſehet mit verlangen50
Wie alle ding ſeyen vergangen.
Thelemachus ein Sohn Vliſſi
gehet ein vnnd klagt.
Ach ich ellendt verlaßner Waiß
Der armutſeligſt ich wol haiß
Wann ich hab bald jetz ward geboren
Mein Vatter Vliſſem verloren55
Vor Troya in der Griechen Heer
Oder iſt etwan in dem Meer
Ertruncken/als er heim wolt faren
Jch hab jn je in zweintzig jaren
Nit gſehen noch kein gwiſes wort60
Von jm vernummen noch gehort
[Spaltenumbruch] Deß ich vnd die Fraw Mutter mein
Penelope/vnd der Vatter ſein
Laertes/biß her vnſer zeit
Verzert haben in trawrigkeit65
Dort ſteht ein Gaſt den will ich fragen
Ob er mir doch etwas kuͤndt ſagen
Vom hertzen lieben Vatter mein
O Gaſt trit baß zu mir herrein
Wer biſt du/vnd wann kombſt du her70
Weiſt du nit etwan gute maͤr
Von Vliſſi dem thewren Fuͤrſten
Den je nach redligkeit war duͤrſten
Ob der ſey lebendt oder todt.
Minerua Goͤttin der Weißheit.
Thelemache ich ſchwer bey Gott75
Dir warhafte kundtſchaft zu geben
Das dein Vatter noch iſt im leben
Wird auff gehaltn in einer Jnſeln
Wider ſein willn mit wain vñ winſſeln
Jetzundt biß in das ſiebendt jar80
Darumb ſo iſt mein rath du fahr
Gehn Pillum zum Fuͤrſten Neſtor
Der mit jm iſt gelegen vor
Troya/vnd auch mit jm abgfarn
Vnd kanſt du bey jm nichts erfarn85
Zeuch gen Sparta zu Menelao
Dem Koͤnig vnd erkundt aldo
Wo Vliſſes der Vatter dein
Hin kummen ſey in gemein
Die Griechen furhn von Troya ab90
Weil er als ich vernummen hab
Auch erſt newlich iſt kummen heim
Vnd wenn du denn erforſcht in gheim
Wo dein Vatter ſey in dem landt
So ſuch jn fuͤhꝛ jn heim zu handt95
Den Goͤttling rath will ich dir geben.
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Vnd
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Nathanael Busch, Hans Rudolf Velten: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-11-22T14:29:24Z)

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Zitationshilfe: Sachs, Hans: Die irrfart Ulissi mit den Werbern und seiner gemahel Penelope. In: Sehr herrliche, schöne, und warhaffte Gedicht. Das dritt vnd letzt Buch. Nürnberg, 1561, S. 91b-103a, S. XCIIa. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sachs_ulisses_1561/2>, abgerufen am 03.12.2024.