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Sagittarius, Paul Martin; Gryphius, Andreas: Der enthaüptete Carl Stuart/ König in Groß-Brittanien. [Altenburg], 1671.

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I. Chor.
DJe heisse Pest die Kirch und Herd
Und gantze Reich in nichts verkehrt/
Auffruhr/ das Ebenbild der Hellenn/
Das die mit Blitt gefärbten Wellen
Mit tausend Leichen überdeckt/
Und das verderbte Land befleckt/
Will nach den bürgerlichen Kriegen
Auff Stuardts trüben Mordplatz siegen.
[Spaltenumbruch]
I. Gegen-Chor.
Was hat dich Albion erhitzt?
O Land mit Königs Blut durchspritzt!
Machst du mit einem tollen Streiche/
Dich selbst zu einer Todten Leiche?
Das Beil das du auff Carlen wetzt/
Wird deiner Ruh' an Hals gesetzt/
Habt ihr/ wohl je nach unsern Wunden
Jhr Königs Mörder Ruh gefunden?
I. Abgesang.
HErr der du Fürsten selbst an deine statt gesetzet/
Wie lange sihstu zu?
Wird nicht durch unsern Fall dein heilig Recht verletzet?
Wie lange schlummerst du?
[Spaltenumbruch]
II. Chor.
WAr ists/ ein Fürst der frevelt dir/
Und du hast Mittel da und hier/
Dein Recht/ dz ewig Recht muß zih-
   ren/    (ren.
Durch Menschen Unrecht außzufüh-
Wird aber das verkehrte Reich/
Erquicket durch feins Königs Leich?
Und steht es frey den Mord zu wagen
Und die Gesalbten außzutagen?
[Spaltenumbruch]
II. Gegen-Chor.
Zutagen vor ein blindes Recht!
Da über Herren spricht ein Knecht!
Da was der Unterthan versprochen/
Wird durch des Fürsten Mord gerochen.
Des Fürsten/ dessen höchste Schuld/
Kein ander als zu viel Geduld!
Wird diß mit Wohlthun noch beschönet?
Heist das nicht Recht und GOtt verhö-
net?
II. Abgesang.
MEer/ Himmel/ Lufft und Erd' hat sich auff dich verschworen/
Verblendet Brittenland!
Die Straffen brechen ein! Du hast dein Haupt verloren
Und taumelst in dem Sand!
[Spaltenumbruch]
III. Chor.
ACh! Jusei rauher denn dein Meer!
Die iederzeit der Mörder Heer
Auff deine Printzen außgeschicket/
Die du meineydig hast verstricket.
Wer fiel nicht hier nach herben Hohn
Durch Schwerd/ durch Pfeil/ durch Gift
vom Thron?
Nur diß ist Neid: Mit tollen Händen
Der heil gen Themis Richt-Axt schänden.
[Spaltenumbruch]
III. Gegen-Chor.
Auff neue Laster zeucht auch ein
Der unerhörten Straffen Pein!
Krieg/ Erdfäll/ Seuchen/ faule Lüffte
Gehn noch nicht gleiche deinem Giffte.
Was eines jeden der gekrönt/
Und durch dich hir viel Mord außsöhnt;
Wird wider dich zu Felde ziehen.
Wer kan des Höchsten Faust entflie-
hen?
III. Abgesang.
WEicht Geister! Britten ist kein Ort vor stille Seelen!
Entweicht dem Traur-Gericht!
Entzieht dem Mord-Tumult/ der ungeheuren Hölen
Eur weinend Angesicht.
Die andere Handlung.
Erster Aufftritt.

DEr Geist Thomae Wentworts/ Graffen zu Straffordt und Königl.
Stadthalters in Jrrland (welcher im Jahr Christi 1641. den 12. Maij

zu
A ij
[Spaltenumbruch]
I. Chor.
DJe heiſſe Peſt die Kirch und Herd
Uñ gantze Reich in nichts verkehrt/
Auffruhr/ das Ebenbild der Helleñ/
Das die mit Blitt gefaͤrbten Wellen
Mit tauſend Leichen uͤberdeckt/
Und das verderbte Land befleckt/
Will nach den buͤrgerlichen Kriegen
Auff Stuardts truͤbẽ Mordplatz ſiegẽ.
[Spaltenumbruch]
I. Gegen-Chor.
Was hat dich Albion erhitzt?
O Land mit Koͤnigs Blut durchſpritzt!
Machſt du mit einem tollen Streiche/
Dich ſelbſt zu einer Todten Leiche?
Das Beil das du auff Carlen wetzt/
Wird deiner Ruh’ an Hals geſetzt/
Habt ihr/ wohl je nach unſern Wunden
Jhr Koͤnigs Moͤrder Ruh gefunden?
I. Abgeſang.
HErr der du Fuͤrſten ſelbſt an deine ſtatt geſetzet/
Wie lange ſihſtu zu?
Wird nicht durch unſern Fall dein heilig Recht verletzet?
Wie lange ſchlummerſt du?
[Spaltenumbruch]
II. Chor.
WAr iſts/ ein Fuͤrſt der frevelt dir/
Und du haſt Mittel da und hier/
Dein Recht/ dz ewig Recht muß zih-
   ren/    (ren.
Durch Menſchen Unrecht außzufuͤh-
Wird aber das verkehrte Reich/
Erquicket durch feins Koͤnigs Leich?
Und ſteht es frey den Mord zu wagen
Und die Geſalbten außzutagen?
[Spaltenumbruch]
II. Gegen-Chor.
Zutagen vor ein blindes Recht!
Da uͤber Herren ſpricht ein Knecht!
Da was der Unterthan verſprochen/
Wird durch des Fuͤrſten Mord gerochen.
Des Fuͤrſten/ deſſen hoͤchſte Schuld/
Kein ander als zu viel Geduld!
Wird diß mit Wohlthun noch beſchoͤnet?
Heiſt das nicht Recht und GOtt verhoͤ-
net?
II. Abgeſang.
MEer/ Himmel/ Lufft und Erd’ hat ſich auff dich verſchworen/
Verblendet Brittenland!
Die Straffen brechen ein! Du haſt dein Haupt verloren
Und taumelſt in dem Sand!
[Spaltenumbruch]
III. Chor.
ACh! Juſei rauher denn dein Meer!
Die iederzeit der Moͤrder Heer
Auff deine Printzen außgeſchicket/
Die du meineydig haſt verſtricket.
Wer fiel nicht hier nach herben Hohn
Durch Schwerd/ durch Pfeil/ durch Gift
vom Thron?
Nur diß iſt Neid: Mit tollen Haͤnden
Der heil gen Themis Richt-Axt ſchaͤndẽ.
[Spaltenumbruch]
III. Gegen-Chor.
Auff neue Laſter zeucht auch ein
Der unerhoͤrten Straffen Pein!
Krieg/ Erdfaͤll/ Seuchen/ faule Luͤffte
Gehn noch nicht gleiche deinem Giffte.
Was eines jeden der gekroͤnt/
Und durch dich hir viel Mord außſoͤhnt;
Wird wider dich zu Felde ziehen.
Wer kan des Hoͤchſten Fauſt entflie-
hen?
III. Abgeſang.
WEicht Geiſter! Britten iſt kein Ort vor ſtille Seelen!
Entweicht dem Traur-Gericht!
Entzieht dem Mord-Tumult/ der ungeheuren Hoͤlen
Eur weinend Angeſicht.
Die andere Handlung.
Erſter Aufftritt.

DEr Geiſt Thomæ Wentworts/ Graffen zu Straffordt und Koͤnigl.
Stadthalters in Jrrland (welcher im Jahr Chriſti 1641. den 12. Maij

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Zitationshilfe: Sagittarius, Paul Martin; Gryphius, Andreas: Der enthaüptete Carl Stuart/ König in Groß-Brittanien. [Altenburg], 1671, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sagittarius_carlstuart_1671/3>, abgerufen am 21.11.2024.