Sagittarius, Paul Martin; Gryphius, Andreas: Der enthaüptete Carl Stuart/ König in Groß-Brittanien. [Altenburg], 1671.zu Londen öffentlich enthäuptet) erzehlet die Ursachen/ warumb er auff das Der andere Aufftritt. DEr Geist Mariae Stuartae Königin in Schottland (welche auff Befehl der Der dritte Aufftritt. König Carl/ nach dem der Geist Mariae verschwunden/ richtet sich im Bet- Der vierdte Aufftritt. Das Chor der Syrenen singen nachfolgende Ode ab: I. Chor. HJmmel ist das Ziel der Dinge/ daß des Höchsten Hand gesetzt/ Durch das schnelle Rad der Zeiten zu dem letzten Zweck gerückt[!] Da der weite Bau der Erden durch die strenge Glut verletzt Wird in Asch und nichts verfallen! macht der Richter sich geschickt Die grosse Schuld zurechen/ Und alles einzubrechen. I. Gegen Chor. RAsen darümb durch die Wellen/ stärcker als die Welle geht/ Die geschwinden Sturm-erwecker? bricht drümb Ost den Westen ein[?] Wil die Klippe darümb spalten/ wird die Seuchte drümb erhöht. Wil die Vorburg Amphitritens auch nicht länger felsern seyn/ Weil alles übern hauffen/ in einen nun sol lauffen. I. Abgesang. WJe? oder stellt des Höchsten Macht Ein unerhörtes ändern an? Hat sich sein Geist auff was bedacht Das kein Gemüth ersinnen kan? II. Chor. KAum in einem Sonn-ümlauffen sind schier alle Thron entleert/ Cimberns Silber-Haar verstäubet/ weil der Cron-Erb wird verschart. Der
zu Londen oͤffentlich enthaͤuptet) erzehlet die Urſachen/ warumb er auff das Der andere Aufftritt. DEr Geiſt Mariæ Stuartæ Koͤnigin in Schottland (welche auff Befehl der Der dritte Aufftritt. Koͤnig Carl/ nach dem der Geiſt Mariæ verſchwunden/ richtet ſich im Bet- Der vierdte Aufftritt. Das Chor der Syrenen ſingen nachfolgende Ode ab: I. Chor. HJmmel iſt das Ziel der Dinge/ daß des Hoͤchſten Hand geſetzt/ Durch das ſchnelle Rad der Zeiten zu dem letzten Zweck geruͤckt[!] Da der weite Bau der Erden durch die ſtrenge Glut verletzt Wird in Aſch und nichts verfallen! macht der Richter ſich geſchickt Die groſſe Schuld zurechen/ Und alles einzubrechen. I. Gegen Chor. RAſen daruͤmb durch die Wellen/ ſtaͤrcker als die Welle geht/ Die geſchwinden Sturm-erwecker? bricht druͤmb Oſt den Weſten ein[?] Wil die Klippe daruͤmb ſpalten/ wird die Seuchte druͤmb erhoͤht. Wil die Vorburg Amphitritens auch nicht laͤnger felſern ſeyn/ Weil alles uͤbern hauffen/ in einen nun ſol lauffen. I. Abgeſang. WJe? oder ſtellt des Hoͤchſten Macht Ein unerhoͤrtes aͤndern an? Hat ſich ſein Geiſt auff was bedacht Das kein Gemuͤth erſinnen kan? II. Chor. KAum in einem Sonn-uͤmlauffen ſind ſchier alle Thron entleert/ Cimberns Silber-Haar verſtaͤubet/ weil der Cron-Erb wird verſchart. Der
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Trauer-Geruͤſt komme: Hierauff erſcheinet der Geiſt Wilhelm Lauds/
Ertz-Biſchoffs zu Cantelberg (welchen den 10. Jenner im Jahr Chriſti 1645.
in Londen das Haupt abgeſchlagen worden) dieſe reden von der ihnen ange-
legten Straffe/ bejammern des Koͤnigs Todt/ und zeigen der Blutrichter zu-
kuͤnfftige Straffe an.
Der andere Aufftritt.
DEr Geiſt Mariæ Stuartæ Koͤnigin in Schottland (welche auff Befehl der
Koͤnigin in Engelland Eliſabethen auff dem feſten Schloß Foudringen
im Jahr Chriſti 1587. gerichtet worden) tritt vor das Bette Caroli, handelt
von der Engellaͤnder Art ihre Koͤnige uͤmbzubringen.
Der dritte Aufftritt.
Koͤnig Carl/ nach dem der Geiſt Mariæ verſchwunden/ richtet ſich im Bet-
te auff/ meldet/ wie unerſchrocken er ſey zu ſterben. Doctor Juxton gewe-
ſener Biſchoff zu Londen tritt zu ihm/ redet von Vergeben und Unbeſtaͤndigkeit
der irrdiſchen Sachen. Der Koͤnig laͤſt ſich ankleiden/ und Waſſer reichen/
und gedencket des groſſen Schmertzens/ ſo ſeine Gemahlin Henrietta, Hen-
rici des Vierdten Koͤnigs in Franckreich Tochter/ uͤber ſolchen Fall empfin-
den wuͤrde. Hiernechſt kommen des Koͤnigs Kinder Heinrich der Hertzog
von Gloceſter und Eliſabetha/ laſſen ſich mit einem betruͤbten Ach! vernehmen:
Der Hertzog kennet den Koͤnig nicht. Dieſer thut eine Rede an die Kinder/ und
nimbt mit einem Kuſſe von ihnen Abſchied.
Der vierdte Aufftritt.
Das Chor der Syrenen ſingen nachfolgende Ode ab:
I. Chor.
HJmmel iſt das Ziel der Dinge/ daß des Hoͤchſten Hand geſetzt/
Durch das ſchnelle Rad der Zeiten zu dem letzten Zweck geruͤckt!
Da der weite Bau der Erden durch die ſtrenge Glut verletzt
Wird in Aſch und nichts verfallen! macht der Richter ſich geſchickt
Die groſſe Schuld zurechen/
Und alles einzubrechen.
I. Gegen Chor.
RAſen daruͤmb durch die Wellen/ ſtaͤrcker als die Welle geht/
Die geſchwinden Sturm-erwecker? bricht druͤmb Oſt den Weſten ein?
Wil die Klippe daruͤmb ſpalten/ wird die Seuchte druͤmb erhoͤht.
Wil die Vorburg Amphitritens auch nicht laͤnger felſern ſeyn/
Weil alles uͤbern hauffen/
in einen nun ſol lauffen.
I. Abgeſang.
WJe? oder ſtellt des Hoͤchſten Macht
Ein unerhoͤrtes aͤndern an?
Hat ſich ſein Geiſt auff was bedacht
Das kein Gemuͤth erſinnen kan?
II. Chor.
KAum in einem Sonn-uͤmlauffen ſind ſchier alle Thron entleert/
Cimberns Silber-Haar verſtaͤubet/ weil der Cron-Erb wird verſchart.
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