sem Leben nach den Maaßre- geln der weisesten Liebe be- stimmet hat.
Das machts allein, daß man über das Leben nicht klagen kann: es hält nie- manden auf. Gefällts dir zu leben, lebe. Gefällts dir nicht, darfst nur hingehen, wo du herkom- men bist.
Das macht uns das Leben zur Freude, und dem, der daran glaubt, alle Klage un- möglich, daß die ganze Bahn desselben, Anfang, Mittel, Ende, von dem Finger der ersten Weisheit gezeichnet, und alle Schritte darauf von der ersten Liebe geleitet, und auch sogar die Fehltritte von der ersten Macht in den Plan der höchsten Menschen- beseligung eingeflochten sind.
Wenn man einem Wie- genkind das Recht einräumen wollte, den Plan zu seiner Erziehung zu entwerfen, und die Skizzen seines ganzen
non placet? licet eo reverti, unde venisti. --
Ut dolorem capitis levares, sanguinem sae-
künf-
pe
Dritter Abſchnitt.
Seneka.
Der chriſtliche Weiſe.
ſem Leben nach den Maaßre- geln der weiſeſten Liebe be- ſtimmet hat.
Das machts allein, daß man uͤber das Leben nicht klagen kann: es haͤlt nie- manden auf. Gefaͤllts dir zu leben, lebe. Gefaͤllts dir nicht, darfſt nur hingehen, wo du herkom- men biſt.
Das macht uns das Leben zur Freude, und dem, der daran glaubt, alle Klage un- moͤglich, daß die ganze Bahn deſſelben, Anfang, Mittel, Ende, von dem Finger der erſten Weisheit gezeichnet, und alle Schritte darauf von der erſten Liebe geleitet, und auch ſogar die Fehltritte von der erſten Macht in den Plan der hoͤchſten Menſchen- beſeligung eingeflochten ſind.
Wenn man einem Wie- genkind das Recht einraͤumen wollte, den Plan zu ſeiner Erziehung zu entwerfen, und die Skizzen ſeines ganzen
non placet? licet eo reverti, unde veniſti. —
Ut dolorem capitis levares, ſanguinem ſae-
kuͤnf-
pe
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Dritter Abſchnitt.
Seneka. Der chriſtliche Weiſe.
ſem Leben nach den Maaßre-
geln der weiſeſten Liebe be-
ſtimmet hat.
Das machts
allein, daß
man uͤber das
Leben nicht
klagen kann:
es haͤlt nie-
manden auf.
Gefaͤllts dir zu
leben, lebe.
Gefaͤllts dir
nicht, darfſt
nur hingehen,
wo du herkom-
men biſt. Das macht uns das Leben
zur Freude, und dem, der
daran glaubt, alle Klage un-
moͤglich, daß die ganze Bahn
deſſelben, Anfang, Mittel,
Ende, von dem Finger der
erſten Weisheit gezeichnet,
und alle Schritte darauf von
der erſten Liebe geleitet,
und auch ſogar die Fehltritte
von der erſten Macht in den
Plan der hoͤchſten Menſchen-
beſeligung eingeflochten ſind.
Wenn man einem Wie-
genkind das Recht einraͤumen
wollte, den Plan zu ſeiner
Erziehung zu entwerfen, und
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Sailer, Johann Michael: Über den Selbstmord. München, 1785, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sailer_selbstmord_1785/204>, abgerufen am 16.07.2024.
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