chen anzuführen, die Friktion hervorbrin- gen können! Ich führe nur zwey davon an.
Die erste ist das Klettern auf Baeume. Diess kann leicht bey jungen Leuten eine sol- che Betaeubung hervorbringen, die sie ganz niederwirft, des Gebrauchs ihrer Vernunft unfaehig macht, und ihnen den geraden Weg zur Tödtung ihrer Unschuld zeigt. Ich ge- stehe zwar, dass ich von der Schaedlichkeit des Kletterns keine schriftlichen Zeugnisse in Haenden habe. Mir selbst sind aber verschie- dene Exempel von jungen Leuten bekannt, die mit frölichem Herzen den Stamm hin- auf kletterten, aber betaeubt herunter kamen, und unter demselben dem Laster in die Klauen sanken. Da ich nun freylich wünsche, dass alle Faehigkeiten der Jugend entwickelt wer- den möchten, so kann ich auch Uebung im Klettern geradezu nicht misbilligen. Dann aber müsste auch Vorsicht empfohlen, die Baeume müssten bloss mit den Knien gefasst, und die Jugend müsste gewarnt werden, die
Baeume
chen anzuführen, die Friktion hervorbrin- gen können! Ich führe nur zwey davon an.
Die erſte iſt das Klettern auf Bæume. Dieſs kann leicht bey jungen Leuten eine ſol- che Betæubung hervorbringen, die ſie ganz niederwirft, des Gebrauchs ihrer Vernunft unfæhig macht, und ihnen den geraden Weg zur Tödtung ihrer Unſchuld zeigt. Ich ge- ſtehe zwar, daſs ich von der Schædlichkeit des Kletterns keine ſchriftlichen Zeugniſſe in Hænden habe. Mir ſelbſt ſind aber verſchie- dene Exempel von jungen Leuten bekannt, die mit frölichem Herzen den Stamm hin- auf kletterten, aber betæubt herunter kamen, und unter demſelben dem Laſter in die Klauen ſanken. Da ich nun freylich wünſche, daſs alle Fæhigkeiten der Jugend entwickelt wer- den möchten, ſo kann ich auch Uebung im Klettern geradezu nicht misbilligen. Dann aber müſste auch Vorſicht empfohlen, die Bæume müſsten bloſs mit den Knien gefaſst, und die Jugend müſste gewarnt werden, die
Bæume
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chen anzuführen, die Friktion hervorbrin-
gen können! Ich führe nur zwey davon an.
Die erſte iſt das Klettern auf Bæume.
Dieſs kann leicht bey jungen Leuten eine ſol-
che Betæubung hervorbringen, die ſie ganz
niederwirft, des Gebrauchs ihrer Vernunft
unfæhig macht, und ihnen den geraden Weg
zur Tödtung ihrer Unſchuld zeigt. Ich ge-
ſtehe zwar, daſs ich von der Schædlichkeit
des Kletterns keine ſchriftlichen Zeugniſſe in
Hænden habe. Mir ſelbſt ſind aber verſchie-
dene Exempel von jungen Leuten bekannt,
die mit frölichem Herzen den Stamm hin-
auf kletterten, aber betæubt herunter kamen,
und unter demſelben dem Laſter in die Klauen
ſanken. Da ich nun freylich wünſche, daſs
alle Fæhigkeiten der Jugend entwickelt wer-
den möchten, ſo kann ich auch Uebung im
Klettern geradezu nicht misbilligen. Dann
aber müſste auch Vorſicht empfohlen, die
Bæume müſsten bloſs mit den Knien gefaſst,
und die Jugend müſste gewarnt werden, die
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/174>, abgerufen am 24.11.2024.
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