sind, eine unmoralische Erziehung bekom- men haben, welches der Fall ist, in dem sich vie- le, sowohl weibliche als maennliche, Bediente befinden, ergreifen begierig jede Gelegenheit, wo sie ihre Wollust auslassen können. O Wehe den Kindern, die ihnen nahe sind! Wehe! Wehe ihnen, wenn sie Erlaubniss haben, ganze Tage oder Abende in ihrer Gesellschaft zuzubringen. Ich will itzo gar nicht gedenken der unzüchtigen Reden, der schmutzigen, zweydeutigen, Scherze, der wollüstigen Erzaehlungen, die sie hier hören, nicht der aergerlichen Aufführung, die sie hier sehen, weil ich davon vorhin schon ge- redet habe. Solche Personen suchen auch allerley Gelegenheit den Kindern immer nae- her zu kommen, mit ihnen ihren Muthwil- len zu treiben, und so ihre Unschuld zu tödten.
Hiervon könnte ich verschiedene Ex- empel anführen, wenn ich nicht besorgen müsste, die Schamhaftigkeit zu beleidigen,
und
ſind, eine unmoraliſche Erziehung bekom- men haben, welches der Fall iſt, in dem ſich vie- le, ſowohl weibliche als mænnliche, Bediente befinden, ergreifen begierig jede Gelegenheit, wo ſie ihre Wolluſt auslaſſen können. O Wehe den Kindern, die ihnen nahe ſind! Wehe! Wehe ihnen, wenn ſie Erlaubniſs haben, ganze Tage oder Abende in ihrer Geſellſchaft zuzubringen. Ich will itzo gar nicht gedenken der unzüchtigen Reden, der ſchmutzigen, zweydeutigen, Scherze, der wollüſtigen Erzæhlungen, die ſie hier hören, nicht der ærgerlichen Aufführung, die ſie hier ſehen, weil ich davon vorhin ſchon ge- redet habe. Solche Perſonen ſuchen auch allerley Gelegenheit den Kindern immer næ- her zu kommen, mit ihnen ihren Muthwil- len zu treiben, und ſo ihre Unſchuld zu tödten.
Hiervon könnte ich verſchiedene Ex- empel anführen, wenn ich nicht beſorgen müſste, die Schamhaftigkeit zu beleidigen,
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ſind, eine unmoraliſche Erziehung bekom-
men haben, welches der Fall iſt, in dem ſich vie-
le, ſowohl weibliche als mænnliche, Bediente
befinden, ergreifen begierig jede Gelegenheit,
wo ſie ihre Wolluſt auslaſſen können. O
Wehe den Kindern, die ihnen nahe ſind!
Wehe! Wehe ihnen, wenn ſie Erlaubniſs
haben, ganze Tage oder Abende in ihrer
Geſellſchaft zuzubringen. Ich will itzo gar
nicht gedenken der unzüchtigen Reden, der
ſchmutzigen, zweydeutigen, Scherze, der
wollüſtigen Erzæhlungen, die ſie hier hören,
nicht der ærgerlichen Aufführung, die ſie
hier ſehen, weil ich davon vorhin ſchon ge-
redet habe. Solche Perſonen ſuchen auch
allerley Gelegenheit den Kindern immer næ-
her zu kommen, mit ihnen ihren Muthwil-
len zu treiben, und ſo ihre Unſchuld zu
tödten.
Hiervon könnte ich verſchiedene Ex-
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/181>, abgerufen am 24.11.2024.
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