und Aergerniss zu geben. Ich will daher nur einige beybringen.
Einer meiner Correspondenten befand sich in seiner Jugend mit einer wollüstigen Magd in Gesellschaft. Sie erzaehlte ihm, dass ein Knabe, bey dessen Eltern sie sich vorhin in Diensten befand, sich sehr oft ge- gen sie entblösset habe, und rechnete es ihm, auf eine sehr listige Art, zum Ruhme an. Ehrgeiz und Wollust vereinigten sich bey dem Knaben, und brachten ihn dahin, eben dieses zu thun. Die Magd fuhr zu und leh- rete ihn die Sünde.
Dieses beweisen auch folgende Aussa- gen:
I.
Ich hatte das Unglück zu dieser Sünde durch einen jungen Bedienten, der mir beym Ausziehen behülflich war, verleitet zu wer- den, als ich etwa 13 Jahr alt war, und setzte
es
und Aergerniſs zu geben. Ich will daher nur einige beybringen.
Einer meiner Correſpondenten befand ſich in ſeiner Jugend mit einer wollüſtigen Magd in Geſellſchaft. Sie erzæhlte ihm, daſs ein Knabe, bey deſſen Eltern ſie ſich vorhin in Dienſten befand, ſich ſehr oft ge- gen ſie entblöſſet habe, und rechnete es ihm, auf eine ſehr liſtige Art, zum Ruhme an. Ehrgeiz und Wolluſt vereinigten ſich bey dem Knaben, und brachten ihn dahin, eben dieſes zu thun. Die Magd fuhr zu und leh- rete ihn die Sünde.
Dieſes beweiſen auch folgende Auſſa- gen:
I.
Ich hatte das Unglück zu dieſer Sünde durch einen jungen Bedienten, der mir beym Ausziehen behülflich war, verleitet zu wer- den, als ich etwa 13 Jahr alt war, und ſetzte
es
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und Aergerniſs zu geben. Ich will daher
nur einige beybringen.
Einer meiner Correſpondenten befand
ſich in ſeiner Jugend mit einer wollüſtigen
Magd in Geſellſchaft. Sie erzæhlte ihm,
daſs ein Knabe, bey deſſen Eltern ſie ſich
vorhin in Dienſten befand, ſich ſehr oft ge-
gen ſie entblöſſet habe, und rechnete es ihm,
auf eine ſehr liſtige Art, zum Ruhme an.
Ehrgeiz und Wolluſt vereinigten ſich bey
dem Knaben, und brachten ihn dahin, eben
dieſes zu thun. Die Magd fuhr zu und leh-
rete ihn die Sünde.
Dieſes beweiſen auch folgende Auſſa-
gen:
I.
Ich hatte das Unglück zu dieſer Sünde
durch einen jungen Bedienten, der mir beym
Ausziehen behülflich war, verleitet zu wer-
den, als ich etwa 13 Jahr alt war, und ſetzte
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/182>, abgerufen am 21.11.2024.
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