Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Rath zu befolgen geneigt sind, würde ich
aber ferner rathen, dass sie die Kinder an-
hielten, sogleich nach dem Wecken aufzu-
stehen, und dafür sorgten, dass sie gleich
nach dem Aufstehen ein bestimmtes Geschaeft
mit dem sie sich unterhalten könnten, vor-
faenden; damit Müsiggang sie nichts Böses
lehre. Diess wird freylich in vielen Haeu-
sern auch schwer seyn; ich glaubeaber doch,
dass man es möglich machen kann, wenn
man nur darüber nachdenkt, und es mit sei-
nen Freunden überlegt.

III.

Gewöhne deine Kinder an einfache Nah-
rungsmittel!

Die Befolgung dieser Regel ist von der
grössten Wichtigkeit. Ausserdem, dass zu
gekünstelte und zu nahrhafte Speisen die
Bedürfnisse der Kinder vervielfaeltigen, und
sie der Gefahr aussetzen, künftig ein kum-
mervolles Leben zu führen; ausserdem dass

sie

Rath zu befolgen geneigt ſind, würde ich
aber ferner rathen, daſs ſie die Kinder an-
hielten, ſogleich nach dem Wecken aufzu-
ſtehen, und dafür ſorgten, daſs ſie gleich
nach dem Aufſtehen ein beſtimmtes Geſchæft
mit dem ſie ſich unterhalten könnten, vor-
fænden; damit Müſiggang ſie nichts Böſes
lehre. Dieſs wird freylich in vielen Hæu-
ſern auch ſchwer ſeyn; ich glaubeaber doch,
daſs man es möglich machen kann, wenn
man nur darüber nachdenkt, und es mit ſei-
nen Freunden überlegt.

III.

Gewöhne deine Kinder an einfache Nah-
rungsmittel!

Die Befolgung dieſer Regel iſt von der
gröſsten Wichtigkeit. Auſſerdem, daſs zu
gekünſtelte und zu nahrhafte Speiſen die
Bedürfniſſe der Kinder vervielfæltigen, und
ſie der Gefahr ausſetzen, künftig ein kum-
mervolles Leben zu führen; auſſerdem daſs

ſie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0252" n="242"/>
Rath zu befolgen geneigt &#x017F;ind, würde ich<lb/>
aber ferner rathen, da&#x017F;s &#x017F;ie die Kinder an-<lb/>
hielten, &#x017F;ogleich nach dem Wecken aufzu-<lb/>
&#x017F;tehen, und dafür &#x017F;orgten, da&#x017F;s &#x017F;ie gleich<lb/>
nach dem Auf&#x017F;tehen ein be&#x017F;timmtes Ge&#x017F;chæft<lb/>
mit dem &#x017F;ie &#x017F;ich unterhalten könnten, vor-<lb/>
fænden; damit Mü&#x017F;iggang &#x017F;ie nichts Bö&#x017F;es<lb/>
lehre. Die&#x017F;s wird freylich in vielen Hæu-<lb/>
&#x017F;ern auch &#x017F;chwer &#x017F;eyn; ich glaubeaber doch,<lb/>
da&#x017F;s man es möglich machen kann, wenn<lb/>
man nur darüber nachdenkt, und es mit &#x017F;ei-<lb/>
nen Freunden überlegt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">III.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#i">Gewöhne deine Kinder an einfache Nah-<lb/>
rungsmittel!</hi> </p><lb/>
            <p>Die Befolgung die&#x017F;er Regel i&#x017F;t von der<lb/>
grö&#x017F;sten Wichtigkeit. Au&#x017F;&#x017F;erdem, da&#x017F;s zu<lb/>
gekün&#x017F;telte und zu nahrhafte Spei&#x017F;en die<lb/>
Bedürfni&#x017F;&#x017F;e der Kinder vervielfæltigen, und<lb/>
&#x017F;ie der Gefahr aus&#x017F;etzen, künftig ein kum-<lb/>
mervolles Leben zu führen; au&#x017F;&#x017F;erdem da&#x017F;s<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ie</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0252] Rath zu befolgen geneigt ſind, würde ich aber ferner rathen, daſs ſie die Kinder an- hielten, ſogleich nach dem Wecken aufzu- ſtehen, und dafür ſorgten, daſs ſie gleich nach dem Aufſtehen ein beſtimmtes Geſchæft mit dem ſie ſich unterhalten könnten, vor- fænden; damit Müſiggang ſie nichts Böſes lehre. Dieſs wird freylich in vielen Hæu- ſern auch ſchwer ſeyn; ich glaubeaber doch, daſs man es möglich machen kann, wenn man nur darüber nachdenkt, und es mit ſei- nen Freunden überlegt. III. Gewöhne deine Kinder an einfache Nah- rungsmittel! Die Befolgung dieſer Regel iſt von der gröſsten Wichtigkeit. Auſſerdem, daſs zu gekünſtelte und zu nahrhafte Speiſen die Bedürfniſſe der Kinder vervielfæltigen, und ſie der Gefahr ausſetzen, künftig ein kum- mervolles Leben zu führen; auſſerdem daſs ſie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/252
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/252>, abgerufen am 24.11.2024.