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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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sind Ausdrücke der Liebe und Freundschaft,
andere der Wollust. Die Grenzlinie, die
die letztern von den erstern scheidet, und
die ein unverdorbnes Gefühl leicht entdeckt,
darf unter der Kinder Augen nie überschrit-
ten werden. Die übrigen Klugheitsregeln,
die bey dem ehelichen Umgange zu beob-
achten sind, ergeben sich von selbst aus dem,
was oben von der grossen Sorglosigkeit der
Eheleute, in Ansehung dieses Punkts, ist ge-
sagt worden.

Bey Tische und jeder andern Gelegen-
heit, wo die Erwachsenen mit den Kindern
zusammen sind, müssen alle obscöne, schlü-
pfrige, zweydeutige, Scherze vermieden wer-
den. Wird dieses nicht beobachtet, so wer-
den alle übrige gute Erinnerungen und An-
stalten wenig helfen. Wie kann das Kind
glauben, dass die Wollust so schaedlich sey,
als man ihm sagte, wenn es seine Eltern
und die erwachsenen Freunde derselben, be-
staendig damit scherzen höret? Eben deswe-

gen
(Q 4)

ſind Ausdrücke der Liebe und Freundſchaft,
andere der Wolluſt. Die Grenzlinie, die
die letztern von den erſtern ſcheidet, und
die ein unverdorbnes Gefühl leicht entdeckt,
darf unter der Kinder Augen nie überſchrit-
ten werden. Die übrigen Klugheitsregeln,
die bey dem ehelichen Umgange zu beob-
achten ſind, ergeben ſich von ſelbſt aus dem,
was oben von der groſsen Sorgloſigkeit der
Eheleute, in Anſehung dieſes Punkts, iſt ge-
ſagt worden.

Bey Tiſche und jeder andern Gelegen-
heit, wo die Erwachſenen mit den Kindern
zuſammen ſind, müſſen alle obſcöne, ſchlü-
pfrige, zweydeutige, Scherze vermieden wer-
den. Wird dieſes nicht beobachtet, ſo wer-
den alle übrige gute Erinnerungen und An-
ſtalten wenig helfen. Wie kann das Kind
glauben, daſs die Wolluſt ſo ſchædlich ſey,
als man ihm ſagte, wenn es ſeine Eltern
und die erwachſenen Freunde derſelben, be-
ſtændig damit ſcherzen höret? Eben deswe-

gen
(Q 4)
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[247/0257] ſind Ausdrücke der Liebe und Freundſchaft, andere der Wolluſt. Die Grenzlinie, die die letztern von den erſtern ſcheidet, und die ein unverdorbnes Gefühl leicht entdeckt, darf unter der Kinder Augen nie überſchrit- ten werden. Die übrigen Klugheitsregeln, die bey dem ehelichen Umgange zu beob- achten ſind, ergeben ſich von ſelbſt aus dem, was oben von der groſsen Sorgloſigkeit der Eheleute, in Anſehung dieſes Punkts, iſt ge- ſagt worden. Bey Tiſche und jeder andern Gelegen- heit, wo die Erwachſenen mit den Kindern zuſammen ſind, müſſen alle obſcöne, ſchlü- pfrige, zweydeutige, Scherze vermieden wer- den. Wird dieſes nicht beobachtet, ſo wer- den alle übrige gute Erinnerungen und An- ſtalten wenig helfen. Wie kann das Kind glauben, daſs die Wolluſt ſo ſchædlich ſey, als man ihm ſagte, wenn es ſeine Eltern und die erwachſenen Freunde derſelben, be- ſtændig damit ſcherzen höret? Eben deswe- gen (Q 4)

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/257>, abgerufen am 24.11.2024.