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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

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wöhnt worden. Die mehresten Lehrer und
Erzieher bekommen ihre Schüler gemeini-
glich alsdann erst, wann ihre Seelen schon
verstimmt sind, und der Gebrauch gekünstel-
ter Mittel nothwendig gemacht worden ist.

In diesem Falle ist zuerst nöthig, die
Leibwaesche fleissig zu untersuchen, und
darauf zu sehen, welches ohnediess nöthig
ist, dass bey dem Schlafgehen und Aufstehen
die Hemde gewechselt werden. Findet man
nun, dass die Leibwaesche entweder wirkliche
Spuren der Sünde an sich trage, oder doch
an dem Theile, der den Unterleib deckt,
um ein merkliches schmutziger, als an an-
dern, sey, so hat man, wenn das Kind noch
nicht mannbar ist, ziemlich starke Beweise
von seiner Verirrung in Haenden. Man
darf sie aber keinesweges, wie ich vorhin
schon erinnert habe, brauchen, um das Kind
zum Gestaendnisse zu bringen, sondern muss
nun genau beobachten, um den Ort zu ent-
decken, wo die Sünde gewöhnlich getrieben

wird.

wöhnt worden. Die mehreſten Lehrer und
Erzieher bekommen ihre Schüler gemeini-
glich alsdann erſt, wann ihre Seelen ſchon
verſtimmt ſind, und der Gebrauch gekünſtel-
ter Mittel nothwendig gemacht worden iſt.

In dieſem Falle iſt zuerſt nöthig, die
Leibwæſche fleiſsig zu unterſuchen, und
darauf zu ſehen, welches ohnedieſs nöthig
iſt, daſs bey dem Schlafgehen und Aufſtehen
die Hemde gewechſelt werden. Findet man
nun, daſs die Leibwæſche entweder wirkliche
Spuren der Sünde an ſich trage, oder doch
an dem Theile, der den Unterleib deckt,
um ein merkliches ſchmutziger, als an an-
dern, ſey, ſo hat man, wenn das Kind noch
nicht mannbar iſt, ziemlich ſtarke Beweiſe
von ſeiner Verirrung in Hænden. Man
darf ſie aber keinesweges, wie ich vorhin
ſchon erinnert habe, brauchen, um das Kind
zum Geſtændniſſe zu bringen, ſondern muſs
nun genau beobachten, um den Ort zu ent-
decken, wo die Sünde gewöhnlich getrieben

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[278/0288] wöhnt worden. Die mehreſten Lehrer und Erzieher bekommen ihre Schüler gemeini- glich alsdann erſt, wann ihre Seelen ſchon verſtimmt ſind, und der Gebrauch gekünſtel- ter Mittel nothwendig gemacht worden iſt. In dieſem Falle iſt zuerſt nöthig, die Leibwæſche fleiſsig zu unterſuchen, und darauf zu ſehen, welches ohnedieſs nöthig iſt, daſs bey dem Schlafgehen und Aufſtehen die Hemde gewechſelt werden. Findet man nun, daſs die Leibwæſche entweder wirkliche Spuren der Sünde an ſich trage, oder doch an dem Theile, der den Unterleib deckt, um ein merkliches ſchmutziger, als an an- dern, ſey, ſo hat man, wenn das Kind noch nicht mannbar iſt, ziemlich ſtarke Beweiſe von ſeiner Verirrung in Hænden. Man darf ſie aber keinesweges, wie ich vorhin ſchon erinnert habe, brauchen, um das Kind zum Geſtændniſſe zu bringen, ſondern muſs nun genau beobachten, um den Ort zu ent- decken, wo die Sünde gewöhnlich getrieben wird.

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Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/288>, abgerufen am 24.11.2024.