Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

bens, in Gottes Werkstatt, auf euch macht,
betet ihn mit diesem Gefühle an, und wie-
derhohlt euer Gelübde.

Trennet euch von den Freunden, die
über Sünde scherzen, und über entnervende
Laster, wie über eine unschuldige Ergötzlich-
keit, lachen, und so eurer Seele eine schiefe
Richtung geben, und sucht den Umgang mit
redlichen und thaetigen Personen, deren Witz
unter der Aufsicht der Moral steht, und de-
ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein-
druck macht.

Entzieht euch gaenzlich dem Lesen sol-
cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach-
ten nach sinnlichen Genüssen, als Trieb zur
Thaetigkeit erregen, und sucht diejenigen
auf, bey deren Lesung eure Kraefte sich re-
gen und nach Wirksamkeit streben. Habt
ihr sie gefunden, so waehlt sie zu eurem taeg-
lichen Umgange, und, wenn es möglich ist,
so fangt eure Geschaefte nie an, ohn eurer

Seele
(X 3)

bens, in Gottes Werkſtatt, auf euch macht,
betet ihn mit dieſem Gefühle an, und wie-
derhohlt euer Gelübde.

Trennet euch von den Freunden, die
über Sünde ſcherzen, und über entnervende
Laſter, wie über eine unſchuldige Ergötzlich-
keit, lachen, und ſo eurer Seele eine ſchiefe
Richtung geben, und ſucht den Umgang mit
redlichen und thætigen Perſonen, deren Witz
unter der Aufſicht der Moral ſteht, und de-
ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein-
druck macht.

Entzieht euch gænzlich dem Leſen ſol-
cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach-
ten nach ſinnlichen Genüſſen, als Trieb zur
Thætigkeit erregen, und ſucht diejenigen
auf, bey deren Leſung eure Kræfte ſich re-
gen und nach Wirkſamkeit ſtreben. Habt
ihr ſie gefunden, ſo wæhlt ſie zu eurem tæg-
lichen Umgange, und, wenn es möglich iſt,
ſo fangt eure Geſchæfte nie an, ohn eurer

Seele
(X 3)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0335" n="325"/>
bens, in Gottes Werk&#x017F;tatt, auf euch macht,<lb/>
betet ihn mit die&#x017F;em Gefühle an, und wie-<lb/>
derhohlt euer Gelübde.</p><lb/>
        <p>Trennet euch von den Freunden, die<lb/>
über Sünde &#x017F;cherzen, und über entnervende<lb/>
La&#x017F;ter, wie über eine un&#x017F;chuldige Ergötzlich-<lb/>
keit, lachen, und &#x017F;o eurer Seele eine &#x017F;chiefe<lb/>
Richtung geben, und &#x017F;ucht den Umgang mit<lb/>
redlichen und thætigen Per&#x017F;onen, deren Witz<lb/>
unter der Auf&#x017F;icht der Moral &#x017F;teht, und de-<lb/>
ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein-<lb/>
druck macht.</p><lb/>
        <p>Entzieht euch gænzlich dem Le&#x017F;en &#x017F;ol-<lb/>
cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach-<lb/>
ten nach &#x017F;innlichen Genü&#x017F;&#x017F;en, als Trieb zur<lb/>
Thætigkeit erregen, und &#x017F;ucht diejenigen<lb/>
auf, bey deren Le&#x017F;ung eure Kræfte &#x017F;ich re-<lb/>
gen und nach Wirk&#x017F;amkeit &#x017F;treben. Habt<lb/>
ihr &#x017F;ie gefunden, &#x017F;o wæhlt &#x017F;ie zu eurem tæg-<lb/>
lichen Umgange, und, wenn es möglich i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o fangt eure Ge&#x017F;chæfte nie an, ohn eurer<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(X 3)</fw><fw place="bottom" type="catch">Seele</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0335] bens, in Gottes Werkſtatt, auf euch macht, betet ihn mit dieſem Gefühle an, und wie- derhohlt euer Gelübde. Trennet euch von den Freunden, die über Sünde ſcherzen, und über entnervende Laſter, wie über eine unſchuldige Ergötzlich- keit, lachen, und ſo eurer Seele eine ſchiefe Richtung geben, und ſucht den Umgang mit redlichen und thætigen Perſonen, deren Witz unter der Aufſicht der Moral ſteht, und de- ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein- druck macht. Entzieht euch gænzlich dem Leſen ſol- cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach- ten nach ſinnlichen Genüſſen, als Trieb zur Thætigkeit erregen, und ſucht diejenigen auf, bey deren Leſung eure Kræfte ſich re- gen und nach Wirkſamkeit ſtreben. Habt ihr ſie gefunden, ſo wæhlt ſie zu eurem tæg- lichen Umgange, und, wenn es möglich iſt, ſo fangt eure Geſchæfte nie an, ohn eurer Seele (X 3)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/335
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/335>, abgerufen am 22.11.2024.