bens, in Gottes Werkstatt, auf euch macht, betet ihn mit diesem Gefühle an, und wie- derhohlt euer Gelübde.
Trennet euch von den Freunden, die über Sünde scherzen, und über entnervende Laster, wie über eine unschuldige Ergötzlich- keit, lachen, und so eurer Seele eine schiefe Richtung geben, und sucht den Umgang mit redlichen und thaetigen Personen, deren Witz unter der Aufsicht der Moral steht, und de- ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein- druck macht.
Entzieht euch gaenzlich dem Lesen sol- cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach- ten nach sinnlichen Genüssen, als Trieb zur Thaetigkeit erregen, und sucht diejenigen auf, bey deren Lesung eure Kraefte sich re- gen und nach Wirksamkeit streben. Habt ihr sie gefunden, so waehlt sie zu eurem taeg- lichen Umgange, und, wenn es möglich ist, so fangt eure Geschaefte nie an, ohn eurer
Seele
(X 3)
bens, in Gottes Werkſtatt, auf euch macht, betet ihn mit dieſem Gefühle an, und wie- derhohlt euer Gelübde.
Trennet euch von den Freunden, die über Sünde ſcherzen, und über entnervende Laſter, wie über eine unſchuldige Ergötzlich- keit, lachen, und ſo eurer Seele eine ſchiefe Richtung geben, und ſucht den Umgang mit redlichen und thætigen Perſonen, deren Witz unter der Aufſicht der Moral ſteht, und de- ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein- druck macht.
Entzieht euch gænzlich dem Leſen ſol- cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach- ten nach ſinnlichen Genüſſen, als Trieb zur Thætigkeit erregen, und ſucht diejenigen auf, bey deren Leſung eure Kræfte ſich re- gen und nach Wirkſamkeit ſtreben. Habt ihr ſie gefunden, ſo wæhlt ſie zu eurem tæg- lichen Umgange, und, wenn es möglich iſt, ſo fangt eure Geſchæfte nie an, ohn eurer
Seele
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bens, in Gottes Werkſtatt, auf euch macht,
betet ihn mit dieſem Gefühle an, und wie-
derhohlt euer Gelübde.
Trennet euch von den Freunden, die
über Sünde ſcherzen, und über entnervende
Laſter, wie über eine unſchuldige Ergötzlich-
keit, lachen, und ſo eurer Seele eine ſchiefe
Richtung geben, und ſucht den Umgang mit
redlichen und thætigen Perſonen, deren Witz
unter der Aufſicht der Moral ſteht, und de-
ren Anblick auf euch ehrfurchtsvollen Ein-
druck macht.
Entzieht euch gænzlich dem Leſen ſol-
cher Schriften, die in euch mehr ein Schmach-
ten nach ſinnlichen Genüſſen, als Trieb zur
Thætigkeit erregen, und ſucht diejenigen
auf, bey deren Leſung eure Kræfte ſich re-
gen und nach Wirkſamkeit ſtreben. Habt
ihr ſie gefunden, ſo wæhlt ſie zu eurem tæg-
lichen Umgange, und, wenn es möglich iſt,
ſo fangt eure Geſchæfte nie an, ohn eurer
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/335>, abgerufen am 22.11.2024.
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