Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die elektrischen Erfindungen. [Abbildung]
Fig. 157. Anwendung von Pferden oder Menschen wesentlich teurer gestellt habenElektrische Grubenbahn von Siemens & Halske. würden. Ein ebenfalls elektrisch getriebener Göpel bildet seit 1885 die Fortsetzung dieser Bahn. Aus einem um 40 Grad geneigten Stollen holt der Förderwagen die Salze herauf, während gleichzeitig an dem Seile ein leerer Wagen heruntergleitet. Die Geschwindigkeit dieses Werkes und der Eisenbahn brauchte nicht über wenige Kilometer in der Stunde hinausgetrieben zu werden. Das großartigste Werk unter allen ähnlichen ist dasjenige, welches jetzt von der Carolina Mining Company auf einer Silbergrube in Colorado in Betrieb ist. Diese Grube liegt 3900 Meter über dem Meeresspiegel, 100 Meter über der Schneegrenze. Eine Wasserkraft ist es, welche die Dynamomaschinen treibt. Den eigentümlichen Verhältnissen angepaßt sind die Leitungen, welche gegen den Schnee geschützt sein müssen und den Fall der die im Sturme brechenden Masten zu ertragen haben. Hier werden die Pumpen, Förderstühle, Erzwagen, Gesteinbohrer und Ventilatoren -- wie auch an andern Stellen -- elektrisch betrieben, -- ein großartiges Beispiel dafür, daß die heutige Technik Hindernisse nicht mehr kennt. So drängt sich uns die Frage auf, ob nicht für den Betrieb der Die elektriſchen Erfindungen. [Abbildung]
Fig. 157. Anwendung von Pferden oder Menſchen weſentlich teurer geſtellt habenElektriſche Grubenbahn von Siemens & Halske. würden. Ein ebenfalls elektriſch getriebener Göpel bildet ſeit 1885 die Fortſetzung dieſer Bahn. Aus einem um 40 Grad geneigten Stollen holt der Förderwagen die Salze herauf, während gleichzeitig an dem Seile ein leerer Wagen heruntergleitet. Die Geſchwindigkeit dieſes Werkes und der Eiſenbahn brauchte nicht über wenige Kilometer in der Stunde hinausgetrieben zu werden. Das großartigſte Werk unter allen ähnlichen iſt dasjenige, welches jetzt von der Carolina Mining Company auf einer Silbergrube in Colorado in Betrieb iſt. Dieſe Grube liegt 3900 Meter über dem Meeresſpiegel, 100 Meter über der Schneegrenze. Eine Waſſerkraft iſt es, welche die Dynamomaſchinen treibt. Den eigentümlichen Verhältniſſen angepaßt ſind die Leitungen, welche gegen den Schnee geſchützt ſein müſſen und den Fall der die im Sturme brechenden Maſten zu ertragen haben. Hier werden die Pumpen, Förderſtühle, Erzwagen, Geſteinbohrer und Ventilatoren — wie auch an andern Stellen — elektriſch betrieben, — ein großartiges Beiſpiel dafür, daß die heutige Technik Hinderniſſe nicht mehr kennt. So drängt ſich uns die Frage auf, ob nicht für den Betrieb der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0240" n="222"/><fw place="top" type="header">Die elektriſchen Erfindungen.</fw><lb/><figure><head>Fig. 157. </head><p>Elektriſche Grubenbahn von Siemens & Halske.</p></figure><lb/> Anwendung von Pferden oder Menſchen weſentlich teurer geſtellt haben<lb/> würden. Ein ebenfalls elektriſch getriebener Göpel bildet ſeit 1885 die<lb/> Fortſetzung dieſer Bahn. Aus einem um 40 Grad geneigten Stollen<lb/> holt der Förderwagen die Salze herauf, während gleichzeitig an dem<lb/> Seile ein leerer Wagen heruntergleitet. Die Geſchwindigkeit dieſes<lb/> Werkes und der Eiſenbahn brauchte nicht über wenige Kilometer in<lb/> der Stunde hinausgetrieben zu werden. Das großartigſte Werk unter<lb/> allen ähnlichen iſt dasjenige, welches jetzt von der Carolina Mining<lb/> Company auf einer Silbergrube in Colorado in Betrieb iſt. Dieſe<lb/> Grube liegt 3900 Meter über dem Meeresſpiegel, 100 Meter über der<lb/> Schneegrenze. Eine Waſſerkraft iſt es, welche die Dynamomaſchinen<lb/> treibt. Den eigentümlichen Verhältniſſen angepaßt ſind die Leitungen,<lb/> welche gegen den Schnee geſchützt ſein müſſen und den Fall der die<lb/> im Sturme brechenden Maſten zu ertragen haben. Hier werden die<lb/> Pumpen, Förderſtühle, Erzwagen, Geſteinbohrer und Ventilatoren —<lb/> wie auch an andern Stellen — elektriſch betrieben, — ein großartiges<lb/> Beiſpiel dafür, daß die heutige Technik Hinderniſſe nicht mehr kennt.</p><lb/> <p>So drängt ſich uns die Frage auf, ob nicht für den Betrieb der<lb/> Straßenbahnen überhaupt der unterirdiſche derjenige der Zukunft ſei.<lb/> Sind nicht die Straßen und Plätze der Großſtädte bereits genügend<lb/> durch den Verkehr belaſtet und ſchließt nicht eine weitere Vermehrung<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0240]
Die elektriſchen Erfindungen.
[Abbildung Fig. 157. Elektriſche Grubenbahn von Siemens & Halske.]
Anwendung von Pferden oder Menſchen weſentlich teurer geſtellt haben
würden. Ein ebenfalls elektriſch getriebener Göpel bildet ſeit 1885 die
Fortſetzung dieſer Bahn. Aus einem um 40 Grad geneigten Stollen
holt der Förderwagen die Salze herauf, während gleichzeitig an dem
Seile ein leerer Wagen heruntergleitet. Die Geſchwindigkeit dieſes
Werkes und der Eiſenbahn brauchte nicht über wenige Kilometer in
der Stunde hinausgetrieben zu werden. Das großartigſte Werk unter
allen ähnlichen iſt dasjenige, welches jetzt von der Carolina Mining
Company auf einer Silbergrube in Colorado in Betrieb iſt. Dieſe
Grube liegt 3900 Meter über dem Meeresſpiegel, 100 Meter über der
Schneegrenze. Eine Waſſerkraft iſt es, welche die Dynamomaſchinen
treibt. Den eigentümlichen Verhältniſſen angepaßt ſind die Leitungen,
welche gegen den Schnee geſchützt ſein müſſen und den Fall der die
im Sturme brechenden Maſten zu ertragen haben. Hier werden die
Pumpen, Förderſtühle, Erzwagen, Geſteinbohrer und Ventilatoren —
wie auch an andern Stellen — elektriſch betrieben, — ein großartiges
Beiſpiel dafür, daß die heutige Technik Hinderniſſe nicht mehr kennt.
So drängt ſich uns die Frage auf, ob nicht für den Betrieb der
Straßenbahnen überhaupt der unterirdiſche derjenige der Zukunft ſei.
Sind nicht die Straßen und Plätze der Großſtädte bereits genügend
durch den Verkehr belaſtet und ſchließt nicht eine weitere Vermehrung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |