diesen vier eigentümlich gebogene Blechwände, welche die ganze Trommel in vier gleiche Kammern teilen, derart, daß jede von diesen einerseits mit dem zwischen der äußeren Trommelwand und dem Gehäuse liegen- dem Raum, andererseits mit dem inneren, cylindrischen, um die Achse liegenden Raum kommuniziert. Die vier äußeren schlitzartigen Öffnungen der Kammern, welche die erstgenannte Verbindung vermitteln, sind so ange- ordnet, daß sie nie zugleich mit den den-
[Abbildung]
Fig. 196.
Gasuhr (Durchschnitt)
[Abbildung]
Fig. 197.
Gasuhr (Seitenansicht).
selben Kammern angehörigen inneren Öffnungen sich außerhalb des Wassers befinden können; ist z. B. die innere Öffnung einer bestimmten Kammer frei, so liegt die äußere derselben Kammer unter Wasser und umgekehrt. Das Gas strömt durch ein horizontales, die hintere Ge- häusewand hermetisch durchbohrendes, in der Richtung der Achse liegendes Rohr, welches, unterhalb des Wasserspiegels durch ein zen- trales Loch der hinteren Trommelkopfwand lose hindurchgehend, in den kleinen inneren Raum der Trommel eintritt und kurz und knieförmig nach oben umgebogen ist, so daß seine obere Öffnung über Wasser liegt. In der äußeren Biegung dieses Knierohrs (i in Fig. 196), be- findet sich das eine Achsenlager der Trommel, während das andere in der gegenüberliegenden, vorderen Wand des Gehäuses liegt.
Tritt nun das Gas ein, so bringt es durch seinen Druck auf die Flügelwände der Trommel diese zur Drehung in einer dem Zeiger der Uhr entgegengesetzten Richtung. So wie eine äußere Öffnung frei wird, entweicht das Gas durch das Ausströmungsrohr y und die nächste Kammer füllt sich, um sich gleich darauf ebenfalls zu entleeren. Hat sich die Trommel einmal um ihre Achse gedreht, so ist offenbar soviel Gas, wie die vier Kammern zusammen fassen, durch die Uhr passiert.
Beleuchtung.
dieſen vier eigentümlich gebogene Blechwände, welche die ganze Trommel in vier gleiche Kammern teilen, derart, daß jede von dieſen einerſeits mit dem zwiſchen der äußeren Trommelwand und dem Gehäuſe liegen- dem Raum, andererſeits mit dem inneren, cylindriſchen, um die Achſe liegenden Raum kommuniziert. Die vier äußeren ſchlitzartigen Öffnungen der Kammern, welche die erſtgenannte Verbindung vermitteln, ſind ſo ange- ordnet, daß ſie nie zugleich mit den den-
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Fig. 196.
Gasuhr (Durchſchnitt)
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Fig. 197.
Gasuhr (Seitenanſicht).
ſelben Kammern angehörigen inneren Öffnungen ſich außerhalb des Waſſers befinden können; iſt z. B. die innere Öffnung einer beſtimmten Kammer frei, ſo liegt die äußere derſelben Kammer unter Waſſer und umgekehrt. Das Gas ſtrömt durch ein horizontales, die hintere Ge- häuſewand hermetiſch durchbohrendes, in der Richtung der Achſe liegendes Rohr, welches, unterhalb des Waſſerſpiegels durch ein zen- trales Loch der hinteren Trommelkopfwand loſe hindurchgehend, in den kleinen inneren Raum der Trommel eintritt und kurz und knieförmig nach oben umgebogen iſt, ſo daß ſeine obere Öffnung über Waſſer liegt. In der äußeren Biegung dieſes Knierohrs (i in Fig. 196), be- findet ſich das eine Achſenlager der Trommel, während das andere in der gegenüberliegenden, vorderen Wand des Gehäuſes liegt.
Tritt nun das Gas ein, ſo bringt es durch ſeinen Druck auf die Flügelwände der Trommel dieſe zur Drehung in einer dem Zeiger der Uhr entgegengeſetzten Richtung. So wie eine äußere Öffnung frei wird, entweicht das Gas durch das Ausſtrömungsrohr y und die nächſte Kammer füllt ſich, um ſich gleich darauf ebenfalls zu entleeren. Hat ſich die Trommel einmal um ihre Achſe gedreht, ſo iſt offenbar ſoviel Gas, wie die vier Kammern zuſammen faſſen, durch die Uhr paſſiert.
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Beleuchtung.
dieſen vier eigentümlich gebogene Blechwände, welche die ganze Trommel
in vier gleiche Kammern teilen, derart, daß jede von dieſen einerſeits
mit dem zwiſchen der äußeren Trommelwand und dem Gehäuſe liegen-
dem Raum, andererſeits mit dem inneren, cylindriſchen, um die Achſe
liegenden Raum kommuniziert. Die vier äußeren ſchlitzartigen Öffnungen
der Kammern, welche die erſtgenannte
Verbindung vermitteln, ſind ſo ange-
ordnet, daß ſie nie zugleich mit den den-
[Abbildung Fig. 196.
Gasuhr (Durchſchnitt)]
[Abbildung Fig. 197.
Gasuhr (Seitenanſicht).]
ſelben Kammern angehörigen inneren Öffnungen ſich außerhalb des
Waſſers befinden können; iſt z. B. die innere Öffnung einer beſtimmten
Kammer frei, ſo liegt die äußere derſelben Kammer unter Waſſer und
umgekehrt. Das Gas ſtrömt durch ein horizontales, die hintere Ge-
häuſewand hermetiſch durchbohrendes, in der Richtung der Achſe
liegendes Rohr, welches, unterhalb des Waſſerſpiegels durch ein zen-
trales Loch der hinteren Trommelkopfwand loſe hindurchgehend, in den
kleinen inneren Raum der Trommel eintritt und kurz und knieförmig
nach oben umgebogen iſt, ſo daß ſeine obere Öffnung über Waſſer
liegt. In der äußeren Biegung dieſes Knierohrs (i in Fig. 196), be-
findet ſich das eine Achſenlager der Trommel, während das andere in
der gegenüberliegenden, vorderen Wand des Gehäuſes liegt.
Tritt nun das Gas ein, ſo bringt es durch ſeinen Druck auf die
Flügelwände der Trommel dieſe zur Drehung in einer dem Zeiger der
Uhr entgegengeſetzten Richtung. So wie eine äußere Öffnung frei wird,
entweicht das Gas durch das Ausſtrömungsrohr y und die nächſte
Kammer füllt ſich, um ſich gleich darauf ebenfalls zu entleeren. Hat
ſich die Trommel einmal um ihre Achſe gedreht, ſo iſt offenbar ſoviel
Gas, wie die vier Kammern zuſammen faſſen, durch die Uhr paſſiert.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/328>, abgerufen am 22.11.2024.
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