Das lufttrockene Malz wird zuerst auf die obere Horde b gebracht, um hier in einer weit niedrigeren Tempe- ratur, als sie in a herrscht -- und zwar bei 30 bis 40°C. -- vorgetrocknet zu werden, und um auch zu verhüten, daß die sich zuerst sehr stark ent- wickelnden Wasserdämpfe das auf der darüber liegenden Horde befindliche Malz treffen. Würde man nämlich das Malz sofort stark erhitzen, dann würde sein Stärkemehl in Kleister übergehen und eine hornartige, für Wasser undurch- dringliche Substanz bilden. Ein solches fehlerhaft dar- gestellte Malz ist für den Brauprozeß unbrauchbar und wird Steinmalz oder auch Glasmalz genannt. Das auf der oberen Horde b so vor- getrocknete Malz wird durch eine Öffnung im Boden auf die untere Horde a gebracht, um hier langsam auf 50 bis 90°C. -- je nach der Art des Bieres, das gebraut werden soll -- erwärmt zu werden. Auch auf beiden Darrhorden ist das Malz regelmäßig um- zuwenden, wenn es gleichmäßig gedarrt werden soll, was sehr wichtig ist, und geschieht dies durch einen ähnlichen Wende- apparat, wie er beim Malzwenden auf der Tenne beschrieben worden ist, und wie ihn Fig. 278 zeigt.
Das so fertiggestellte Darrmalz muß nun, bevor es im Sudhause weiter verarbeitet werden kann, von den Wurzelfäserchen, welche sich während des Keimens gebildet haben, befreit werden. Diese Arbeit geht auf den sogen. Malzputz- und Entkernungsmaschinen verhältnis- mäßig leicht vor sich, da diese Wurzelfäserchen in der hohen Tempe- ratur, bei welcher das Malz abgedarrt wurde, sehr spröde geworden
Nahrungs- und Genußmittel.
[Abbildung]
Fig. 278.
Darrwender.
Das lufttrockene Malz wird zuerſt auf die obere Horde b gebracht, um hier in einer weit niedrigeren Tempe- ratur, als ſie in a herrſcht — und zwar bei 30 bis 40°C. — vorgetrocknet zu werden, und um auch zu verhüten, daß die ſich zuerſt ſehr ſtark ent- wickelnden Waſſerdämpfe das auf der darüber liegenden Horde befindliche Malz treffen. Würde man nämlich das Malz ſofort ſtark erhitzen, dann würde ſein Stärkemehl in Kleiſter übergehen und eine hornartige, für Waſſer undurch- dringliche Subſtanz bilden. Ein ſolches fehlerhaft dar- geſtellte Malz iſt für den Brauprozeß unbrauchbar und wird Steinmalz oder auch Glasmalz genannt. Das auf der oberen Horde b ſo vor- getrocknete Malz wird durch eine Öffnung im Boden auf die untere Horde a gebracht, um hier langſam auf 50 bis 90°C. — je nach der Art des Bieres, das gebraut werden ſoll — erwärmt zu werden. Auch auf beiden Darrhorden iſt das Malz regelmäßig um- zuwenden, wenn es gleichmäßig gedarrt werden ſoll, was ſehr wichtig iſt, und geſchieht dies durch einen ähnlichen Wende- apparat, wie er beim Malzwenden auf der Tenne beſchrieben worden iſt, und wie ihn Fig. 278 zeigt.
Das ſo fertiggeſtellte Darrmalz muß nun, bevor es im Sudhauſe weiter verarbeitet werden kann, von den Wurzelfäſerchen, welche ſich während des Keimens gebildet haben, befreit werden. Dieſe Arbeit geht auf den ſogen. Malzputz- und Entkernungsmaſchinen verhältnis- mäßig leicht vor ſich, da dieſe Wurzelfäſerchen in der hohen Tempe- ratur, bei welcher das Malz abgedarrt wurde, ſehr ſpröde geworden
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Nahrungs- und Genußmittel.
[Abbildung Fig. 278. Darrwender.]
Das lufttrockene Malz
wird zuerſt auf die obere
Horde b gebracht, um hier in
einer weit niedrigeren Tempe-
ratur, als ſie in a herrſcht —
und zwar bei 30 bis 40°C.
— vorgetrocknet zu werden,
und um auch zu verhüten, daß
die ſich zuerſt ſehr ſtark ent-
wickelnden Waſſerdämpfe das
auf der darüber liegenden
Horde befindliche Malz treffen.
Würde man nämlich das Malz
ſofort ſtark erhitzen, dann
würde ſein Stärkemehl in
Kleiſter übergehen und eine
hornartige, für Waſſer undurch-
dringliche Subſtanz bilden.
Ein ſolches fehlerhaft dar-
geſtellte Malz iſt für den
Brauprozeß unbrauchbar und
wird Steinmalz oder auch
Glasmalz genannt. Das auf
der oberen Horde b ſo vor-
getrocknete Malz wird durch
eine Öffnung im Boden auf
die untere Horde a gebracht,
um hier langſam auf 50 bis
90°C. — je nach der Art des
Bieres, das gebraut werden
ſoll — erwärmt zu werden.
Auch auf beiden Darrhorden
iſt das Malz regelmäßig um-
zuwenden, wenn es gleichmäßig
gedarrt werden ſoll, was ſehr
wichtig iſt, und geſchieht dies
durch einen ähnlichen Wende-
apparat, wie er beim Malzwenden auf der Tenne beſchrieben worden
iſt, und wie ihn Fig. 278 zeigt.
Das ſo fertiggeſtellte Darrmalz muß nun, bevor es im Sudhauſe
weiter verarbeitet werden kann, von den Wurzelfäſerchen, welche ſich
während des Keimens gebildet haben, befreit werden. Dieſe Arbeit
geht auf den ſogen. Malzputz- und Entkernungsmaſchinen verhältnis-
mäßig leicht vor ſich, da dieſe Wurzelfäſerchen in der hohen Tempe-
ratur, bei welcher das Malz abgedarrt wurde, ſehr ſpröde geworden
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/508>, abgerufen am 22.11.2024.
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