sind. In diesen Maschinen wird das Malz zwischen gerippten Tellern leicht gerieben und mit den auf diese Weise losgeriebenen Wurzel- fäserchen in einen schräg liegenden, sich um die eigene Axe drehenden Siebcylinder geführt. Die Wurzelfäserchen fallen hierbei durch das Sieb in einen diesen umgebenden Kasten, während das geputzte und entkeimte Malz das Sieb am unteren Ende verläßt. Die gedarrten Keime sind ihres hohen Stickstoffgehaltes wegen ein sehr gesuchtes Viehfutter.
Als eine hervorragende Neuerung auf dem Gebiet der Mälzerei, welche geeignet ist, den ganzen Betrieb derselben umzugestalten, ist das pneumatische Malzverfahren von Galland zu nennen. Galland hebt die handarbeit auf der Tenne vollständig auf, indem er das Keimen in geschlossenen Trommeln unter Zuführung gleichmäßig feuchter Luft von stets derselben Temperatur vor sich gehen läßt. Diese Luft stellt Galland dar, indem er dieselbe durch einen mit Koks angefüllten Turm
[Abbildung]
Fig. 279.
Keimtrommel. (Querschnitt.)
[Abbildung]
Fig. 280.
Keimtrommel. (Längsschnitt.)
leitet, wo sie von einem fein zerteilten Regen getroffen wird. Mittels Ventilators wird nun diese so gereinigte und angefeuchtete Luft, deren Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt man durch die Wasserzufuhr im Koksturme regulieren kann, in geschlossene Trommeln geführt, und zwar so, daß sie dieselben und die darin befindliche keimende Gerste durchstreichen muß. Fig. 279 zeigt den Querschnitt, Fig. 280 den Längsschnitt einer solchen Trommel. Die Luft tritt bei a (Fig. 280) in die Trommel, wird in der Richtung der Pfeile nach der äußeren Wand des Cylinders geführt, tritt bei b b durch die, die keimende Gerste begrenzende durchlochte Wandung, durchströmt die keimende Gerste, um bei c c in das Innere der Trommel zu gelangen und dieselbe bei d in der Richtung der Pfeile wieder zu verlassen. Dieser Luftstrom führt auch gleichzeitig die sich während des Keimens bildende Kohlensäure, deren Verbleib in den Trommeln dem ferneren Wachs- tum sehr schädlich wäre, mit fort, während das Wenden des Malzes in sehr gleichmäßiger Weise durch langsames Drehen der Trommeln
Die Mälzerei.
ſind. In dieſen Maſchinen wird das Malz zwiſchen gerippten Tellern leicht gerieben und mit den auf dieſe Weiſe losgeriebenen Wurzel- fäſerchen in einen ſchräg liegenden, ſich um die eigene Axe drehenden Siebcylinder geführt. Die Wurzelfäſerchen fallen hierbei durch das Sieb in einen dieſen umgebenden Kaſten, während das geputzte und entkeimte Malz das Sieb am unteren Ende verläßt. Die gedarrten Keime ſind ihres hohen Stickſtoffgehaltes wegen ein ſehr geſuchtes Viehfutter.
Als eine hervorragende Neuerung auf dem Gebiet der Mälzerei, welche geeignet iſt, den ganzen Betrieb derſelben umzugeſtalten, iſt das pneumatiſche Malzverfahren von Galland zu nennen. Galland hebt die handarbeit auf der Tenne vollſtändig auf, indem er das Keimen in geſchloſſenen Trommeln unter Zuführung gleichmäßig feuchter Luft von ſtets derſelben Temperatur vor ſich gehen läßt. Dieſe Luft ſtellt Galland dar, indem er dieſelbe durch einen mit Koks angefüllten Turm
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Fig. 279.
Keimtrommel. (Querſchnitt.)
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Fig. 280.
Keimtrommel. (Längsſchnitt.)
leitet, wo ſie von einem fein zerteilten Regen getroffen wird. Mittels Ventilators wird nun dieſe ſo gereinigte und angefeuchtete Luft, deren Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt man durch die Waſſerzufuhr im Koksturme regulieren kann, in geſchloſſene Trommeln geführt, und zwar ſo, daß ſie dieſelben und die darin befindliche keimende Gerſte durchſtreichen muß. Fig. 279 zeigt den Querſchnitt, Fig. 280 den Längsſchnitt einer ſolchen Trommel. Die Luft tritt bei a (Fig. 280) in die Trommel, wird in der Richtung der Pfeile nach der äußeren Wand des Cylinders geführt, tritt bei b b durch die, die keimende Gerſte begrenzende durchlochte Wandung, durchſtrömt die keimende Gerſte, um bei c c in das Innere der Trommel zu gelangen und dieſelbe bei d in der Richtung der Pfeile wieder zu verlaſſen. Dieſer Luftſtrom führt auch gleichzeitig die ſich während des Keimens bildende Kohlenſäure, deren Verbleib in den Trommeln dem ferneren Wachs- tum ſehr ſchädlich wäre, mit fort, während das Wenden des Malzes in ſehr gleichmäßiger Weiſe durch langſames Drehen der Trommeln
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Die Mälzerei.
ſind. In dieſen Maſchinen wird das Malz zwiſchen gerippten Tellern
leicht gerieben und mit den auf dieſe Weiſe losgeriebenen Wurzel-
fäſerchen in einen ſchräg liegenden, ſich um die eigene Axe drehenden
Siebcylinder geführt. Die Wurzelfäſerchen fallen hierbei durch das
Sieb in einen dieſen umgebenden Kaſten, während das geputzte und
entkeimte Malz das Sieb am unteren Ende verläßt. Die gedarrten
Keime ſind ihres hohen Stickſtoffgehaltes wegen ein ſehr geſuchtes
Viehfutter.
Als eine hervorragende Neuerung auf dem Gebiet der Mälzerei,
welche geeignet iſt, den ganzen Betrieb derſelben umzugeſtalten, iſt das
pneumatiſche Malzverfahren von Galland zu nennen. Galland hebt
die handarbeit auf der Tenne vollſtändig auf, indem er das Keimen
in geſchloſſenen Trommeln unter Zuführung gleichmäßig feuchter Luft
von ſtets derſelben Temperatur vor ſich gehen läßt. Dieſe Luft ſtellt
Galland dar, indem er dieſelbe durch einen mit Koks angefüllten Turm
[Abbildung Fig. 279. Keimtrommel. (Querſchnitt.)]
[Abbildung Fig. 280. Keimtrommel. (Längsſchnitt.)]
leitet, wo ſie von einem fein zerteilten Regen getroffen wird. Mittels
Ventilators wird nun dieſe ſo gereinigte und angefeuchtete Luft, deren
Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt man durch die Waſſerzufuhr im
Koksturme regulieren kann, in geſchloſſene Trommeln geführt, und
zwar ſo, daß ſie dieſelben und die darin befindliche keimende Gerſte
durchſtreichen muß. Fig. 279 zeigt den Querſchnitt, Fig. 280 den
Längsſchnitt einer ſolchen Trommel. Die Luft tritt bei a (Fig. 280)
in die Trommel, wird in der Richtung der Pfeile nach der äußeren
Wand des Cylinders geführt, tritt bei b b durch die, die keimende
Gerſte begrenzende durchlochte Wandung, durchſtrömt die keimende
Gerſte, um bei c c in das Innere der Trommel zu gelangen und
dieſelbe bei d in der Richtung der Pfeile wieder zu verlaſſen. Dieſer
Luftſtrom führt auch gleichzeitig die ſich während des Keimens bildende
Kohlenſäure, deren Verbleib in den Trommeln dem ferneren Wachs-
tum ſehr ſchädlich wäre, mit fort, während das Wenden des Malzes
in ſehr gleichmäßiger Weiſe durch langſames Drehen der Trommeln
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/509>, abgerufen am 22.11.2024.
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