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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Das Kupfer.
diejenigen des Kupfers. Seine Legierung mit Zink bildet das Messing,
mit Zinn das Kanonenmetall, Glockenmetall, Spiegelmetall und
Medaillenbronze. Aus Kupfer, Zinn und Zink bestehen das
Mannheimer Gold und die Bronze zu Statuen, aus Kupfer, Zink
und Nickel das Argentan, aus Kupfer, Zinn und Antimon das Bri-
tanniametall, welches zuweilen auch noch Zink und Wismut enthält.
Das Minargent, eine neue silberähnliche Legierung enthält kein Silber,
sondern besteht aus 100 Teilen Kupfer, 70 Teilen Nickel, 5 Teilen
Wolfram und einem Teile Aluminium. Eine goldähnliche Legierung
geben 16 Teile Kupfer, 1 Teil Zink und 7 Teile Platin. O. Mouckel
ändert den Härtegrad des Kupfers nach Belieben durch Zusatz
wechselnder Mengen von Chrom. G. Guillemin legiert das Kobalt
mit dem Kupfer, Th. Schaw Aluminium und Phosphor mit demselben,
um seine wünschenswerten Eigenschaften zu erhöhen. Das neu dar-
gestellte "Ferro-Neusilber" besteht aus Eisen, Nickel und Kupfer oder
hat auch noch einen Zinkzusatz. Das "Platinoid", ein neues Metall,
ist aus Kupfer, Wolfram, Nickel und Zink zusammengesetzt. A. Bauer
stellt eine Stahlkomposition durch Zusammenschmelzen von Stahl-
spähnen, Kupfer, Quecksilber, Zinn, Blei, Zink und Antimon dar.
H. Schliephacke erzeugt eine Legierung von goldähnlicher, unver-
änderlicher Färbung aus Kupfer, Zink und Schwefelstrontium; A. Krupp
ein Lagermetall aus Kupfer, Zink und Zinn, dem er für gewisse Zwecke
auch Blei zusetzt. Eine säurebeständige Bronze stellt Debre dar aus
15 Teilen Kupfer, 2,34 Teilen Zink, 1,82 Teilen Blei und einem Teil
Antimon. Nach W. Hampe besteht der Silicium-Telephondraht (vergl.
S. 241) aus 97,12 % Kupfer, 1,14 % Zinn, 0,05 % Silicium, 1,62 %
Zink und einer Spur Eisen; das Silicium-Messing aus 71,30 % Kupfer,
26,65 % Zink, 0,74 % Blei, 0,57 % Zinn, 0,38 % Eisen und 0,14 %
Silicium; endlich das Delta-Metall aus 55,94 % Kupfer, 0,72 % Blei,
0,87 % Eisen, 0,81 % Mangan, 41,61 % Zink, 0,013 % Phosphor
und einer Spur Eisen. Eine schöne Legierung von violetter Farbe
geben gleiche Teile Kupfer und Antimon. Nach L. Dienelt erhält
man eine Legierung von sehr homogenem Gefüge aus 50 % Kupfer,
6 % Nickel, 10 % Blei, 32 % Zink und 2 % Zinn. Die neue Legierung
"Metallin" besteht aus 30 % Kupfer, 35 % Kobalt, 25 % Aluminium
und 10 % Eisen. Endlich ist das Kupfer das geeignetste Metall
zu allen Gold- und Silberlegierungen, da es zu den wenigen Metallen
gehört, welche die Duktilität und Dehnbarkeit der genannten Edel-
metalle nicht beeinträchtigen.

Das Blei.

Vorkommen. Auch das Blei findet sich nur äußerst selten ge-
diegen, sondern hauptsächlich in folgenden Erzen: Bleiglanz an
Schwefel gebunden Pb S (P b ist die Formel für Blei von "plumbum"

Das Kupfer.
diejenigen des Kupfers. Seine Legierung mit Zink bildet das Meſſing,
mit Zinn das Kanonenmetall, Glockenmetall, Spiegelmetall und
Medaillenbronze. Aus Kupfer, Zinn und Zink beſtehen das
Mannheimer Gold und die Bronze zu Statuen, aus Kupfer, Zink
und Nickel das Argentan, aus Kupfer, Zinn und Antimon das Bri-
tanniametall, welches zuweilen auch noch Zink und Wismut enthält.
Das Minargent, eine neue ſilberähnliche Legierung enthält kein Silber,
ſondern beſteht aus 100 Teilen Kupfer, 70 Teilen Nickel, 5 Teilen
Wolfram und einem Teile Aluminium. Eine goldähnliche Legierung
geben 16 Teile Kupfer, 1 Teil Zink und 7 Teile Platin. O. Mouckel
ändert den Härtegrad des Kupfers nach Belieben durch Zuſatz
wechſelnder Mengen von Chrom. G. Guillemin legiert das Kobalt
mit dem Kupfer, Th. Schaw Aluminium und Phosphor mit demſelben,
um ſeine wünſchenswerten Eigenſchaften zu erhöhen. Das neu dar-
geſtellte „Ferro-Neuſilber“ beſteht aus Eiſen, Nickel und Kupfer oder
hat auch noch einen Zinkzuſatz. Das „Platinoïd“, ein neues Metall,
iſt aus Kupfer, Wolfram, Nickel und Zink zuſammengeſetzt. A. Bauer
ſtellt eine Stahlkompoſition durch Zuſammenſchmelzen von Stahl-
ſpähnen, Kupfer, Queckſilber, Zinn, Blei, Zink und Antimon dar.
H. Schliephacke erzeugt eine Legierung von goldähnlicher, unver-
änderlicher Färbung aus Kupfer, Zink und Schwefelſtrontium; A. Krupp
ein Lagermetall aus Kupfer, Zink und Zinn, dem er für gewiſſe Zwecke
auch Blei zuſetzt. Eine ſäurebeſtändige Bronze ſtellt Débré dar aus
15 Teilen Kupfer, 2,34 Teilen Zink, 1,82 Teilen Blei und einem Teil
Antimon. Nach W. Hampe beſteht der Silicium-Telephondraht (vergl.
S. 241) aus 97,12 % Kupfer, 1,14 % Zinn, 0,05 % Silicium, 1,62 %
Zink und einer Spur Eiſen; das Silicium-Meſſing aus 71,30 % Kupfer,
26,65 % Zink, 0,74 % Blei, 0,57 % Zinn, 0,38 % Eiſen und 0,14 %
Silicium; endlich das Delta-Metall aus 55,94 % Kupfer, 0,72 % Blei,
0,87 % Eiſen, 0,81 % Mangan, 41,61 % Zink, 0,013 % Phosphor
und einer Spur Eiſen. Eine ſchöne Legierung von violetter Farbe
geben gleiche Teile Kupfer und Antimon. Nach L. Dienelt erhält
man eine Legierung von ſehr homogenem Gefüge aus 50 % Kupfer,
6 % Nickel, 10 % Blei, 32 % Zink und 2 % Zinn. Die neue Legierung
„Metallin“ beſteht aus 30 % Kupfer, 35 % Kobalt, 25 % Aluminium
und 10 % Eiſen. Endlich iſt das Kupfer das geeignetſte Metall
zu allen Gold- und Silberlegierungen, da es zu den wenigen Metallen
gehört, welche die Duktilität und Dehnbarkeit der genannten Edel-
metalle nicht beeinträchtigen.

Das Blei.

Vorkommen. Auch das Blei findet ſich nur äußerſt ſelten ge-
diegen, ſondern hauptſächlich in folgenden Erzen: Bleiglanz an
Schwefel gebunden Pb S (P b iſt die Formel für Blei von „plumbum“

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[591/0609] Das Kupfer. diejenigen des Kupfers. Seine Legierung mit Zink bildet das Meſſing, mit Zinn das Kanonenmetall, Glockenmetall, Spiegelmetall und Medaillenbronze. Aus Kupfer, Zinn und Zink beſtehen das Mannheimer Gold und die Bronze zu Statuen, aus Kupfer, Zink und Nickel das Argentan, aus Kupfer, Zinn und Antimon das Bri- tanniametall, welches zuweilen auch noch Zink und Wismut enthält. Das Minargent, eine neue ſilberähnliche Legierung enthält kein Silber, ſondern beſteht aus 100 Teilen Kupfer, 70 Teilen Nickel, 5 Teilen Wolfram und einem Teile Aluminium. Eine goldähnliche Legierung geben 16 Teile Kupfer, 1 Teil Zink und 7 Teile Platin. O. Mouckel ändert den Härtegrad des Kupfers nach Belieben durch Zuſatz wechſelnder Mengen von Chrom. G. Guillemin legiert das Kobalt mit dem Kupfer, Th. Schaw Aluminium und Phosphor mit demſelben, um ſeine wünſchenswerten Eigenſchaften zu erhöhen. Das neu dar- geſtellte „Ferro-Neuſilber“ beſteht aus Eiſen, Nickel und Kupfer oder hat auch noch einen Zinkzuſatz. Das „Platinoïd“, ein neues Metall, iſt aus Kupfer, Wolfram, Nickel und Zink zuſammengeſetzt. A. Bauer ſtellt eine Stahlkompoſition durch Zuſammenſchmelzen von Stahl- ſpähnen, Kupfer, Queckſilber, Zinn, Blei, Zink und Antimon dar. H. Schliephacke erzeugt eine Legierung von goldähnlicher, unver- änderlicher Färbung aus Kupfer, Zink und Schwefelſtrontium; A. Krupp ein Lagermetall aus Kupfer, Zink und Zinn, dem er für gewiſſe Zwecke auch Blei zuſetzt. Eine ſäurebeſtändige Bronze ſtellt Débré dar aus 15 Teilen Kupfer, 2,34 Teilen Zink, 1,82 Teilen Blei und einem Teil Antimon. Nach W. Hampe beſteht der Silicium-Telephondraht (vergl. S. 241) aus 97,12 % Kupfer, 1,14 % Zinn, 0,05 % Silicium, 1,62 % Zink und einer Spur Eiſen; das Silicium-Meſſing aus 71,30 % Kupfer, 26,65 % Zink, 0,74 % Blei, 0,57 % Zinn, 0,38 % Eiſen und 0,14 % Silicium; endlich das Delta-Metall aus 55,94 % Kupfer, 0,72 % Blei, 0,87 % Eiſen, 0,81 % Mangan, 41,61 % Zink, 0,013 % Phosphor und einer Spur Eiſen. Eine ſchöne Legierung von violetter Farbe geben gleiche Teile Kupfer und Antimon. Nach L. Dienelt erhält man eine Legierung von ſehr homogenem Gefüge aus 50 % Kupfer, 6 % Nickel, 10 % Blei, 32 % Zink und 2 % Zinn. Die neue Legierung „Metallin“ beſteht aus 30 % Kupfer, 35 % Kobalt, 25 % Aluminium und 10 % Eiſen. Endlich iſt das Kupfer das geeignetſte Metall zu allen Gold- und Silberlegierungen, da es zu den wenigen Metallen gehört, welche die Duktilität und Dehnbarkeit der genannten Edel- metalle nicht beeinträchtigen. Das Blei. Vorkommen. Auch das Blei findet ſich nur äußerſt ſelten ge- diegen, ſondern hauptſächlich in folgenden Erzen: Bleiglanz an Schwefel gebunden Pb S (P b iſt die Formel für Blei von „plumbum“

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/609>, abgerufen am 22.11.2024.