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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Rohgewinnung der Metalle.
schlossen ist, und in welche von unten die Abtropfröhre t gesteckt wird.
Diese Holzpfropfen brennen während der Operation fort und das
destillierende Zink tropft durch die Abtropfröhren in ein darunter
stehendes Gefäß, welches teilweise mit Wasser angefüllt ist, um das Ver-
[Abbildung] Fig. 361.

Zinkdestillationsofen (Vertikalschnitt).

spritzen der herabfallenden Zinktropfen
zu verhüten. Hier sammelt sich das
destillierende Zink als feines Pulver
mit Zinkoxyd gemengt und wird in
eisernen Gefäßen umgeschmelzt, wobei
sich das Zinkoxyd an der Oberfläche ab-
scheidet und abgeschöpft werden kann.
[Abbildung] Fig. 362.

Englischer Zinkdestillierofen

Das vorher beschriebene Siemenssche System der Gasfeuerung
wird jetzt auch viel bei der Zinkfabrikation und zwar mit großem Erfolge
verwendet.

Die Zinkblende konnte nach dem Rösten -- wie vorher gesagt --
wie der Galmei nach einer der drei soeben beschriebenen Methoden ver-
arbeitet werden, man kann sie aber auch -- und zwar sehr vorteilhaft
-- direkt verarbeiten. Zu diesem Zwecke werden der Zinkblende ge-
brannter Kalk und hinreichende Mengen ganz wasser- und kohlensäure-
freier Eisenerze zugesetzt. Das Eisen entschwefelt die Zinkblende voll-
kommen und das freiwerdende Zink kann nicht wieder oxydiert werden,
da weder Sauerstoff noch sauerstoffabgebende Substanzen vorhanden sind.
Auch werden anstatt der Eisenerze direkt Roh- und Schmiedeeisen ver-
wendet. Nach Swindell wird die Zinkblende mit Kochsalz geröstet und
das sich hierbei bildende Glaubersalz und Chlorzink gelöst. Aus dieser
Flüssigkeit krystallisiert das Glaubersalz zuerst heraus, und das Zink
wird durch Kalk als Zinkoxyd niedergeschlagen und nach dem Trocknen

Die Rohgewinnung der Metalle.
ſchloſſen iſt, und in welche von unten die Abtropfröhre t geſteckt wird.
Dieſe Holzpfropfen brennen während der Operation fort und das
deſtillierende Zink tropft durch die Abtropfröhren in ein darunter
ſtehendes Gefäß, welches teilweiſe mit Waſſer angefüllt iſt, um das Ver-
[Abbildung] Fig. 361.

Zinkdeſtillationsofen (Vertikalſchnitt).

ſpritzen der herabfallenden Zinktropfen
zu verhüten. Hier ſammelt ſich das
deſtillierende Zink als feines Pulver
mit Zinkoxyd gemengt und wird in
eiſernen Gefäßen umgeſchmelzt, wobei
ſich das Zinkoxyd an der Oberfläche ab-
ſcheidet und abgeſchöpft werden kann.
[Abbildung] Fig. 362.

Engliſcher Zinkdeſtillierofen

Das vorher beſchriebene Siemensſche Syſtem der Gasfeuerung
wird jetzt auch viel bei der Zinkfabrikation und zwar mit großem Erfolge
verwendet.

Die Zinkblende konnte nach dem Röſten — wie vorher geſagt —
wie der Galmei nach einer der drei ſoeben beſchriebenen Methoden ver-
arbeitet werden, man kann ſie aber auch — und zwar ſehr vorteilhaft
— direkt verarbeiten. Zu dieſem Zwecke werden der Zinkblende ge-
brannter Kalk und hinreichende Mengen ganz waſſer- und kohlenſäure-
freier Eiſenerze zugeſetzt. Das Eiſen entſchwefelt die Zinkblende voll-
kommen und das freiwerdende Zink kann nicht wieder oxydiert werden,
da weder Sauerſtoff noch ſauerſtoffabgebende Subſtanzen vorhanden ſind.
Auch werden anſtatt der Eiſenerze direkt Roh- und Schmiedeeiſen ver-
wendet. Nach Swindell wird die Zinkblende mit Kochſalz geröſtet und
das ſich hierbei bildende Glauberſalz und Chlorzink gelöſt. Aus dieſer
Flüſſigkeit kryſtalliſiert das Glauberſalz zuerſt heraus, und das Zink
wird durch Kalk als Zinkoxyd niedergeſchlagen und nach dem Trocknen

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[600/0618] Die Rohgewinnung der Metalle. ſchloſſen iſt, und in welche von unten die Abtropfröhre t geſteckt wird. Dieſe Holzpfropfen brennen während der Operation fort und das deſtillierende Zink tropft durch die Abtropfröhren in ein darunter ſtehendes Gefäß, welches teilweiſe mit Waſſer angefüllt iſt, um das Ver- [Abbildung Fig. 361. Zinkdeſtillationsofen (Vertikalſchnitt).] ſpritzen der herabfallenden Zinktropfen zu verhüten. Hier ſammelt ſich das deſtillierende Zink als feines Pulver mit Zinkoxyd gemengt und wird in eiſernen Gefäßen umgeſchmelzt, wobei ſich das Zinkoxyd an der Oberfläche ab- ſcheidet und abgeſchöpft werden kann. [Abbildung Fig. 362. Engliſcher Zinkdeſtillierofen] Das vorher beſchriebene Siemensſche Syſtem der Gasfeuerung wird jetzt auch viel bei der Zinkfabrikation und zwar mit großem Erfolge verwendet. Die Zinkblende konnte nach dem Röſten — wie vorher geſagt — wie der Galmei nach einer der drei ſoeben beſchriebenen Methoden ver- arbeitet werden, man kann ſie aber auch — und zwar ſehr vorteilhaft — direkt verarbeiten. Zu dieſem Zwecke werden der Zinkblende ge- brannter Kalk und hinreichende Mengen ganz waſſer- und kohlenſäure- freier Eiſenerze zugeſetzt. Das Eiſen entſchwefelt die Zinkblende voll- kommen und das freiwerdende Zink kann nicht wieder oxydiert werden, da weder Sauerſtoff noch ſauerſtoffabgebende Subſtanzen vorhanden ſind. Auch werden anſtatt der Eiſenerze direkt Roh- und Schmiedeeiſen ver- wendet. Nach Swindell wird die Zinkblende mit Kochſalz geröſtet und das ſich hierbei bildende Glauberſalz und Chlorzink gelöſt. Aus dieſer Flüſſigkeit kryſtalliſiert das Glauberſalz zuerſt heraus, und das Zink wird durch Kalk als Zinkoxyd niedergeſchlagen und nach dem Trocknen

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/618>, abgerufen am 22.11.2024.