werden können und t t zeigen die Räume dieses Ofens, in welchen das aus den Muffeln bei d abtropfende flüssige Zink aufgefangen wird. So lange der Ofen im Anfang der Operation noch sehr kühl ist, ver- dichten sich die Zinkdämpfe -- ohne flüssig zu werden -- sofort zu festem, fein verteiltem Zink, Zinkstaub oder Zinkrauch genannt. Das
[Abbildung]
Fig. 357.
Muffel.
[Abbildung]
Fig. 358.
Muffel (Läugsschnitt).
[Abbildung]
Fig. 359.
Muffelofen.
Tropfzink wird zusammengeschmelzt und in Form von Tafeln als "Werkzink" in den Handel gebracht. Das das Zink fast stets begleitende Kadmium befindet sich im ersten sich bildenden Zinkoxyd als Kadmium- oxyd und wird weiter auf Kadmium verarbeitet.
Bei der belgischen, auf der Vieille montagne angewendeten Methode, wird der Galmei in cylindrische Thonröhren gebracht, welche ca. 1 m lang sind, eine lichte Weite von 18 cm haben und an einer Seite ge- schlossen sind, wie es Fig. 360 zeigt. An dem offenen Ende der beschickten Röhre wird eine konische, 25 cm lange Ansatzröhre von Gußeisen befestigt, und auf diese endlich eine engere, gleich-
[Abbildung]
Fig. 360.
Destillationsröhre.
falls konische 20 cm lange Röhre aus Eisenblech, welche inwendig mit Lehm ausgefüttert ist, geschoben. Diese Destillierröhren werden mit dem geschlossenen Ende in 8 Reihen etwas geneigt im Innern des Destillationsofen, von dem Fig. 361 einen Vertikalschnitt zeigt, befestigt. Dieselben ruhen auf an der Mauer b d angebrachten acht Bänken und werden hier von dem Feuer umspielt. Das in denselben verdampfende Zink kondensiert sich in den konischen Ansätzen wieder und wird aus dem vordersten derselben von Zeit zu Zeit abgelassen.
In England läßt man die Zinkdämpfe direkt nach unten destillieren. Man beschickt die aus feuerfestem Thon geformten 1,5 m hohen Tiegel c (Fig. 362) und bringt sie in einen Reduktionsofen, dessen Herd mit einer Wölbung versehen ist. Diese Wölbung ist durchlöchert, so daß man durch diese Löcher zu den Tiegeln gelangen kann. Auch die Tiegel bleiben solange geöffnet, bis man die beginnende Reduktion an einer Blaufärbung der Flamme erkennt, was ungefähr nach zwei Stunden der Fall ist. Die Tiegel c haben in der Mitte des Bodens eine Öffnung, welche beim Beschicken derselben durch einen Holzpfropfen ver-
Das Zink.
werden können und t t zeigen die Räume dieſes Ofens, in welchen das aus den Muffeln bei d abtropfende flüſſige Zink aufgefangen wird. So lange der Ofen im Anfang der Operation noch ſehr kühl iſt, ver- dichten ſich die Zinkdämpfe — ohne flüſſig zu werden — ſofort zu feſtem, fein verteiltem Zink, Zinkſtaub oder Zinkrauch genannt. Das
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Fig. 357.
Muffel.
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Fig. 358.
Muffel (Läugsſchnitt).
[Abbildung]
Fig. 359.
Muffelofen.
Tropfzink wird zuſammengeſchmelzt und in Form von Tafeln als „Werkzink“ in den Handel gebracht. Das das Zink faſt ſtets begleitende Kadmium befindet ſich im erſten ſich bildenden Zinkoxyd als Kadmium- oxyd und wird weiter auf Kadmium verarbeitet.
Bei der belgiſchen, auf der Vieille montagne angewendeten Methode, wird der Galmei in cylindriſche Thonröhren gebracht, welche ca. 1 m lang ſind, eine lichte Weite von 18 cm haben und an einer Seite ge- ſchloſſen ſind, wie es Fig. 360 zeigt. An dem offenen Ende der beſchickten Röhre wird eine koniſche, 25 cm lange Anſatzröhre von Gußeiſen befeſtigt, und auf dieſe endlich eine engere, gleich-
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Fig. 360.
Deſtillationsröhre.
falls koniſche 20 cm lange Röhre aus Eiſenblech, welche inwendig mit Lehm ausgefüttert iſt, geſchoben. Dieſe Deſtillierröhren werden mit dem geſchloſſenen Ende in 8 Reihen etwas geneigt im Innern des Deſtillationsofen, von dem Fig. 361 einen Vertikalſchnitt zeigt, befeſtigt. Dieſelben ruhen auf an der Mauer b d angebrachten acht Bänken und werden hier von dem Feuer umſpielt. Das in denſelben verdampfende Zink kondenſiert ſich in den koniſchen Anſätzen wieder und wird aus dem vorderſten derſelben von Zeit zu Zeit abgelaſſen.
In England läßt man die Zinkdämpfe direkt nach unten deſtillieren. Man beſchickt die aus feuerfeſtem Thon geformten 1,5 m hohen Tiegel c (Fig. 362) und bringt ſie in einen Reduktionsofen, deſſen Herd mit einer Wölbung verſehen iſt. Dieſe Wölbung iſt durchlöchert, ſo daß man durch dieſe Löcher zu den Tiegeln gelangen kann. Auch die Tiegel bleiben ſolange geöffnet, bis man die beginnende Reduktion an einer Blaufärbung der Flamme erkennt, was ungefähr nach zwei Stunden der Fall iſt. Die Tiegel c haben in der Mitte des Bodens eine Öffnung, welche beim Beſchicken derſelben durch einen Holzpfropfen ver-
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Das Zink.
werden können und t t zeigen die Räume dieſes Ofens, in welchen das
aus den Muffeln bei d abtropfende flüſſige Zink aufgefangen wird.
So lange der Ofen im Anfang der Operation noch ſehr kühl iſt, ver-
dichten ſich die Zinkdämpfe — ohne flüſſig zu werden — ſofort zu
feſtem, fein verteiltem Zink, Zinkſtaub oder Zinkrauch genannt. Das
[Abbildung Fig. 357. Muffel.]
[Abbildung Fig. 358. Muffel (Läugsſchnitt).]
[Abbildung Fig. 359. Muffelofen.]
Tropfzink wird zuſammengeſchmelzt und in Form von Tafeln als
„Werkzink“ in den Handel gebracht. Das das Zink faſt ſtets begleitende
Kadmium befindet ſich im erſten ſich bildenden Zinkoxyd als Kadmium-
oxyd und wird weiter auf Kadmium verarbeitet.
Bei der belgiſchen, auf der Vieille montagne angewendeten Methode,
wird der Galmei in cylindriſche Thonröhren gebracht, welche ca. 1 m
lang ſind, eine lichte Weite von 18 cm haben und an einer Seite ge-
ſchloſſen ſind, wie es Fig. 360 zeigt. An dem
offenen Ende der beſchickten Röhre wird eine
koniſche, 25 cm lange Anſatzröhre von Gußeiſen
befeſtigt, und auf dieſe endlich eine engere, gleich-
[Abbildung Fig. 360. Deſtillationsröhre.]
falls koniſche 20 cm lange Röhre aus Eiſenblech, welche inwendig mit
Lehm ausgefüttert iſt, geſchoben. Dieſe Deſtillierröhren werden mit
dem geſchloſſenen Ende in 8 Reihen etwas geneigt im Innern des
Deſtillationsofen, von dem Fig. 361 einen Vertikalſchnitt zeigt, befeſtigt.
Dieſelben ruhen auf an der Mauer b d angebrachten acht Bänken und
werden hier von dem Feuer umſpielt. Das in denſelben verdampfende
Zink kondenſiert ſich in den koniſchen Anſätzen wieder und wird aus
dem vorderſten derſelben von Zeit zu Zeit abgelaſſen.
In England läßt man die Zinkdämpfe direkt nach unten deſtillieren.
Man beſchickt die aus feuerfeſtem Thon geformten 1,5 m hohen Tiegel c
(Fig. 362) und bringt ſie in einen Reduktionsofen, deſſen Herd mit einer
Wölbung verſehen iſt. Dieſe Wölbung iſt durchlöchert, ſo daß man
durch dieſe Löcher zu den Tiegeln gelangen kann. Auch die Tiegel
bleiben ſolange geöffnet, bis man die beginnende Reduktion an einer
Blaufärbung der Flamme erkennt, was ungefähr nach zwei Stunden
der Fall iſt. Die Tiegel c haben in der Mitte des Bodens eine
Öffnung, welche beim Beſchicken derſelben durch einen Holzpfropfen ver-
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/617>, abgerufen am 22.11.2024.
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