Auch hier unterscheidet man Feuerungsanlagen, bei denen das Metall direkt mit den Brennmaterialien in Berührung kommt, und solche bei denen es vor der Berührung mit denselben geschützt ist.
Die einfache Schmiedeesse (Fig. 382) mit gemauertem Herde ist wohl allgemein bekannt. Die Feuergrube F ist aus feuerfesten Steinen
[Abbildung]
Fig. 382.
Schmiedeesse.
gebaut, B ist die Brandmauer, d die Windform, durch welche der Gebläsewind in das Feuer eintritt, g der Rauchfang und e die Esse. L ist ein Löschtrog, der mit Wasser gefüllt ist, die Öffnung A wird zum Aufbewahren von Brennmaterialien benutzt. Vielfach liegen auch mehrere Feuer auf einem Herde und unter einem Rauchfang. Der Bequemlichkeit wegen hat man auch eiserne Essen konstruiert, die mit Rädern versehen sind und daher überall hin mit Leichtigkeit transportiert werden können.
Den Wind besorgt meist ein Blase- balg, doch sind auch Ventilatorgebläse ein- geführt. Die Windstärke läßt sich regulieren, der Wind sofort ab- stellen, wenn das Metall aus dem Feuer genommen ist.
Mannigfaltig sind die Erzeugnisse, welche durch Schmieden im weiteren Sinne hergestellt werden, es mögen daher hier nur einige der einfachsten und im allgemeinen Verkehrsleben wichtigsten Platz finden.
Die Blecherzeugung.
Blech ist ein bedeutender Handelsartikel, und die Art seiner An- wendung und Benutzung eine mehr wie reichhaltige. Nicht nur wird es benutzt, so wie es ist, zum Schutze minder widerstandsfähiger Stoffe, sondern fast noch mehr als Übergangsform für andere kunstvollere Industrieerzeugnisse. Blech nagelt man vor den Ofen, um den Fuß- boden vor der Entzündung gegen Feuer zu schützen, den gleichen Zweck haben eiserne Vorhänge und Thüren, die ganz aus Wellblechplatten bestehen. Wie gegen Feuer, so soll es gegen Wasser ein Schirm sein. Mit Blecheinsätzen versehen wir Waschtoiletten und Blumentische. Gegen Diebesgefahr benagelt man die Thüren mit Blech, nimmt Well- blechjalousieen vor Schaufenster und Eingänge und verwahrt sein Geld in Schränken, die aus Stahlblech hergestellt sind. Zur Sicherung vor feindlichen Kugeln umkleidet man die Kriegsschiffe mit eisernen Panzern, ja man setzt ganze Schiffe nur aus Blechplatten zusammen, kurz wohin das Auge blickt, begegnet man dem Blech in seiner wahren Gestalt. Noch viel häufiger sieht man es verarbeitet, durch Biegen, Drücken, Pressen, Prägen, Stanzen, Hämmern etc., bald in einfacher Form als
Die Metallverarbeitung.
Auch hier unterſcheidet man Feuerungsanlagen, bei denen das Metall direkt mit den Brennmaterialien in Berührung kommt, und ſolche bei denen es vor der Berührung mit denſelben geſchützt iſt.
Die einfache Schmiedeeſſe (Fig. 382) mit gemauertem Herde iſt wohl allgemein bekannt. Die Feuergrube F iſt aus feuerfeſten Steinen
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Fig. 382.
Schmiedeeſſe.
gebaut, B iſt die Brandmauer, d die Windform, durch welche der Gebläſewind in das Feuer eintritt, g der Rauchfang und e die Eſſe. L iſt ein Löſchtrog, der mit Waſſer gefüllt iſt, die Öffnung A wird zum Aufbewahren von Brennmaterialien benutzt. Vielfach liegen auch mehrere Feuer auf einem Herde und unter einem Rauchfang. Der Bequemlichkeit wegen hat man auch eiſerne Eſſen konſtruiert, die mit Rädern verſehen ſind und daher überall hin mit Leichtigkeit transportiert werden können.
Den Wind beſorgt meiſt ein Blaſe- balg, doch ſind auch Ventilatorgebläſe ein- geführt. Die Windſtärke läßt ſich regulieren, der Wind ſofort ab- ſtellen, wenn das Metall aus dem Feuer genommen iſt.
Mannigfaltig ſind die Erzeugniſſe, welche durch Schmieden im weiteren Sinne hergeſtellt werden, es mögen daher hier nur einige der einfachſten und im allgemeinen Verkehrsleben wichtigſten Platz finden.
Die Blecherzeugung.
Blech iſt ein bedeutender Handelsartikel, und die Art ſeiner An- wendung und Benutzung eine mehr wie reichhaltige. Nicht nur wird es benutzt, ſo wie es iſt, zum Schutze minder widerſtandsfähiger Stoffe, ſondern faſt noch mehr als Übergangsform für andere kunſtvollere Induſtrieerzeugniſſe. Blech nagelt man vor den Ofen, um den Fuß- boden vor der Entzündung gegen Feuer zu ſchützen, den gleichen Zweck haben eiſerne Vorhänge und Thüren, die ganz aus Wellblechplatten beſtehen. Wie gegen Feuer, ſo ſoll es gegen Waſſer ein Schirm ſein. Mit Blecheinſätzen verſehen wir Waſchtoiletten und Blumentiſche. Gegen Diebesgefahr benagelt man die Thüren mit Blech, nimmt Well- blechjalouſieen vor Schaufenſter und Eingänge und verwahrt ſein Geld in Schränken, die aus Stahlblech hergeſtellt ſind. Zur Sicherung vor feindlichen Kugeln umkleidet man die Kriegsſchiffe mit eiſernen Panzern, ja man ſetzt ganze Schiffe nur aus Blechplatten zuſammen, kurz wohin das Auge blickt, begegnet man dem Blech in ſeiner wahren Geſtalt. Noch viel häufiger ſieht man es verarbeitet, durch Biegen, Drücken, Preſſen, Prägen, Stanzen, Hämmern ꝛc., bald in einfacher Form als
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Die Metallverarbeitung.
Auch hier unterſcheidet man Feuerungsanlagen, bei denen das Metall
direkt mit den Brennmaterialien in Berührung kommt, und ſolche bei
denen es vor der Berührung mit denſelben geſchützt iſt.
Die einfache Schmiedeeſſe (Fig. 382) mit gemauertem Herde iſt
wohl allgemein bekannt. Die Feuergrube F iſt aus feuerfeſten Steinen
[Abbildung Fig. 382. Schmiedeeſſe.]
gebaut, B iſt die Brandmauer, d die
Windform, durch welche der Gebläſewind
in das Feuer eintritt, g der Rauchfang
und e die Eſſe. L iſt ein Löſchtrog, der
mit Waſſer gefüllt iſt, die Öffnung A wird
zum Aufbewahren von Brennmaterialien
benutzt. Vielfach liegen auch mehrere
Feuer auf einem Herde und unter einem
Rauchfang. Der Bequemlichkeit wegen
hat man auch eiſerne Eſſen konſtruiert, die
mit Rädern verſehen ſind und daher überall
hin mit Leichtigkeit transportiert werden
können.
Den Wind beſorgt meiſt ein Blaſe-
balg, doch ſind auch Ventilatorgebläſe ein-
geführt. Die Windſtärke läßt ſich regulieren, der Wind ſofort ab-
ſtellen, wenn das Metall aus dem Feuer genommen iſt.
Mannigfaltig ſind die Erzeugniſſe, welche durch Schmieden im
weiteren Sinne hergeſtellt werden, es mögen daher hier nur einige
der einfachſten und im allgemeinen Verkehrsleben wichtigſten Platz
finden.
Die Blecherzeugung.
Blech iſt ein bedeutender Handelsartikel, und die Art ſeiner An-
wendung und Benutzung eine mehr wie reichhaltige. Nicht nur wird
es benutzt, ſo wie es iſt, zum Schutze minder widerſtandsfähiger Stoffe,
ſondern faſt noch mehr als Übergangsform für andere kunſtvollere
Induſtrieerzeugniſſe. Blech nagelt man vor den Ofen, um den Fuß-
boden vor der Entzündung gegen Feuer zu ſchützen, den gleichen Zweck
haben eiſerne Vorhänge und Thüren, die ganz aus Wellblechplatten
beſtehen. Wie gegen Feuer, ſo ſoll es gegen Waſſer ein Schirm ſein.
Mit Blecheinſätzen verſehen wir Waſchtoiletten und Blumentiſche.
Gegen Diebesgefahr benagelt man die Thüren mit Blech, nimmt Well-
blechjalouſieen vor Schaufenſter und Eingänge und verwahrt ſein Geld
in Schränken, die aus Stahlblech hergeſtellt ſind. Zur Sicherung vor
feindlichen Kugeln umkleidet man die Kriegsſchiffe mit eiſernen Panzern,
ja man ſetzt ganze Schiffe nur aus Blechplatten zuſammen, kurz wohin
das Auge blickt, begegnet man dem Blech in ſeiner wahren Geſtalt.
Noch viel häufiger ſieht man es verarbeitet, durch Biegen, Drücken,
Preſſen, Prägen, Stanzen, Hämmern ꝛc., bald in einfacher Form als
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/676>, abgerufen am 22.11.2024.
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